Gesundheit heute

Wechseljahre

Mit den Wechseljahren (Klimakterium) wird der Übergang von der Geschlechtsreife in das höhere Alter (Senium) bezeichnet, d. h. die Zeitspanne zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Nach dem 55. Lebensjahr sprechen die Mediziner vom Senium. In den Wechseljahren nimmt die Funktion der Eierstöcke und die damit verbundene Ausschüttung der Geschlechtshormone stetig ab. Die sinkende Konzentration von Östrogen und Progesteron bewirkt, dass die Menstruationszyklen unregelmäßig und seltener werden (Prämenopause oder Präklimakterium). Sobald kein Eisprung mehr stattfindet, kann die Frau nicht mehr schwanger werden. Zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr hören die Monatsblutungen auf (Menopause). Die Zeit nach der letzten Monatsblutung wird Postmenopause genannt.

Die Wechseljahre erleben Frauen sowohl körperlich als auch psychisch sehr unterschiedlich. Manche leiden unter den Hormonmangelerscheinungen (Wechseljahrsbeschwerden) und dem sich anbahnenden Übertritt in eine neue Lebensphase, andere werden aktiver denn je. Frauen sind in dieser Lebensphase häufig mit Änderungen in der Familie konfrontiert, die eine depressive Krise auslösen können. Die Kinder sind erwachsen und verlassen das Haus; sie selbst verlieren ihre oft wichtigste und tagesfüllende Aufgabe (Empty-Nest-Syndrom). Wie eine Frau mit diesen Veränderungen umgeht, ist häufig entscheidend für den Verlauf der Wechseljahre. Viele Frauen sehen in dieser Phase auch eine Chance zur Umorientierung und zum Neuanfang.

Von: Dr. med. Astrid Waskowiak, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Long-Covid mindert die Libido

Long-Covid kann bis ins Schlafzimmer reichen.

Long-Covid mindert die Libido

Neue Beschwerden entdeckt

Luftnot, Schwäche, Konzentrationsprobleme – die Liste an möglichen langfristigen Beschwerden nach einer Coronainfektion ist lang. Nun hat sich herausgestellt, dass Long-Covid auch Haarausfall und sexuelle Probleme auslösen kann.

Studie mit 2,5 Millionen Menschen

Wer länger als zwölf Wochen nach der Infektion mit SARS-CoV-2 noch Beschwerden hat, die durch andere Erkrankungen nicht erklärbar sind, leidet definitionsgemäß an Long-Covid. Am häufigsten quälen die Betroffenen Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit und Denkstörungen. Auch der Geruchssinn kehrt bei vielen Erkrankten erst nach Monaten wieder zurück.

Doch das ist längst nicht alles, wie eine britische Arbeitsgruppe nun herausgefunden hat. Die Forscher*innen verglichen die Gesundheitsprobleme von fast 500.000 Erwachsenen nach einer Coronainfektion mit denen von fast 2 Millionen Erwachsenen ohne Corononainfektion. Um einen realistischen Covideffekt herauszuarbeiten, berücksichtigten sie Begleiterkrankungen, Raucherstatus, Body Mass Index und soziodemografische Merkmale.

Haarausfall und Ejakulationsstörungen

Den größten Unterschied gab es bei der Anosmie, also bei der Störung des Geruchsempfindens. Sie trat bei den Ex-Covid-Patient*innen fast 6,5-Mal so häufig auf wie bei den Nichtinfizierten. Ebenfalls häufiger vertreten waren Niesen, Atemnot in Ruhe, Müdigkeit und Heiserkeit.

Neu waren zwei Beschwerden: So litten Menschen mit durchgemachter Coronainfektion fast 4-mal so oft an Haarausfall wie Menschen ohne Infektion. Auch sexuell machte sich der zurückliegende Infekt bemerkbar. Ehemals infizierte Männer berichteten 2,63-mal häufiger von Ejakulationsstörungen. Über eine verminderte Libido klagten 2,36-mal so viele Männer und Frauen.

Frauen und junge Menschen am stärksten betroffen

Durch die große Untersuchung kamen auch noch weitere Informationen ans Licht. Frauen litten häufiger an Long-Covid als Männer, obwohl sie akut meist weniger schwer daran erkrankt waren. Das höchste Risiko für Long-Covid hatten junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren.

Quelle: Nature Medicine

Von: Dr.med. Sonja Kempinski; Bild: gpointstudio/shutterstock.com