Gesundheit heute

Granuloma anulare

Granuloma anulare: Gutartige Knötchen von weißlicher bis rötlicher Farbe, die dicht aneinandergereiht scharf begrenzte, erhabene Ringe bilden und nicht jucken. Sie treten überwiegend bei Kindern und jungen Erwachsenen auf, bevorzugt an Hand- und Fußrücken, Fingern sowie den Gelenken der Hände und Füße. Meistens heilen die Herde nach Monaten bis Jahren ohne Behandlung folgenlos wieder ab.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Bis zu münzgroße Herde mit zentraler Einsenkung und ringförmig angeordnetem Randsaum aus weißlich-glänzenden oder auch blau– bis braunroten Papeln
  • Vor allem Hand- und Fußrücken und Streckseiten von Fingern und Zehen betroffen
  • Meist kein Juckreiz.

Wann zum Arzt

In den nächsten Tagen oder Wochen, wenn

  • oben genannte ringförmige Herde auftreten.

Die Erkrankung

Krankheitsentstehung

Das Granuloma anulare befällt vor allem Kinder und Jugendliche, wobei das weibliche Geschlecht bevorzugt wird. Die Ursachen sind unbekannt. Vermutlich spielen durch Immunzellen (T-Lymphozyten) vermittelte Abwehrreaktionen eine Rolle. Als Auslöser gelten unter anderem Insektenstiche und kleine Verletzungen, in einigen Fällen wurden Medikamente verantwortlich gemacht. In höherem Lebensalter tritt ein Granuloma anulare häufig als Begleiterscheinung eines Diabetes auf, früher fand man es auch oft bei Patienten mit Tuberkulose.

Klinik

Die runden, bis zu münzgroßen Herde haben ein eingesunkenes Zentrum und einen aus kleinen Papeln gebildeten Saum. Die Papeln sind weißlich-glänzend oder auch blaurot bis braunrot und derber als das umliegende Gewebe. Beim klassischen Granuloma anulare handelt es sich um einzelne oder wenige Herde, die vor allem die Streckseiten von Fingern und Zehen, Hand- und Fußrücken oder Gelenke betreffen. Am Rumpf oder im Gesicht kommt das Granuloma anulare äußerst selten vor. Juckreiz besteht meist nicht.

Bei der selteneren Variante, dem Granuloma anulare disseminatum, sind die ringförmigen Herde über den ganzen Körper verteilt, nur das Gesicht und die Schleimhäute sind ausgespart. Das Granuloma anulare disseminatum verursacht manchmal Juckreiz, seltener auch stechende Schmerzen. Es unterscheidet sich vom lokalisierten Granuloma anulare auch dadurch, dass vor allem Erwachsene betroffen sind.

Verlauf

Die Krankheit verläuft chronisch über Monate, in manchen Fällen auch über Jahre hinweg. Es sind sowohl kontinuierliche Verläufe möglich als auch schubweise auftretende Hautveränderungen.

Bei Kindern verheilt die Erkrankung in 70 % der Fälle spontan innerhalb von einem Jahr.

Diagnosesicherung

Meist erkennt der Hautarzt das Granuloma anulare an seinem typischen Erscheinungsbild. Im Zweifel entnimmt er eine Hautbiopsie und untersucht diese unter dem Mikroskop.

Bei Patienten mit einem neu aufgetretenen Granuloma anulare empfiehlt sich ein Tuberkulosetest und die Überprüfung des Zucker-Stoffwechsels.

Differenzialdiagnosen. Ringförmig angeordnete Läsionen finden sich beispielsweise auch bei Pilzerkrankungen der Haut, Sarkoidose, Syphilis oder beim Fremdkörpergranulom.

Behandlung

Bei Kindern empfehlen die Hautärzte häufig, zunächst eine Spontanheilung abzuwarten. Hilfreich ist dabei das Abkleben der Läsion mit einem Heftpflasterverband über mehrere Wochen.

Für Erwachsene und für Kinder, bei denen die Läsionen über ein Jahr anhalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung:

  • Kortisonhaltige Salbe unter einem Folienverband (über Nacht, für 2–3 Wochen)
  • Unterspritzung der Herde mit kortisonhaltigen Lösungen (wöchentlich für 4–6 Wochen)
  • Vereisen mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie).

Bei ausgedehntem Befall kommt für Erwachsene auch eine PUVA-Therapie oder die interne Behandlung mit Fumarsäurepräparaten (Off-Label) oder Retinoiden (z. B. Acitretin) in Betracht.

Prognose

Die klassische lokalisierte Form heilt vor allem bei Kindern in bis zu 70 % der Fälle innerhalb eines Jahres spontan ab. Ansonsten sind jahrelange, auch schubweise Verläufe möglich.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Lippen winterfest machen

Ohne Extraportion Fett werden Lippen im Winter leicht rissig.

Lippen winterfest machen

Mit Pflegestift oder Olivenöl

Trockene Heizungsluft und klirrende Kälte machen den Lippen zu schaffen. Sie trocknen aus und werden rau und rissig. Da hilft nur eins: die richtige Pflege.

Lippen ohne Eigenschutz

Lippen sind besonders empfindlich und anfällig für störende Reize von außen. Das liegt nicht nur daran, dass Lippenhaut keine Talg- und Schweißdrüsen besitzt. Ihr fehlen weitere Schutzfunktionen: So baut sie bei Belastung keine Hornhaut auf und bildet bei Sonneneinstrahlung keine Melaninpigmente gegen die UV-Strahlen.

Im Winter sollte man seine Lippen deswegen besonders gut pflegen und so selbst für Schutz sorgen. Die Basis ist Feuchtigkeit. Viel trinken sorgt dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen bleibt und die Haut schon von innen keinen Feuchtigkeitsmangel hat. Damit es in den Räumen nicht zu trocken wird hilft es, die Heizung nicht zu hoch drehen und die Zimmerluft immer mal wieder mit einer Sprühflasche befeuchten.

Lecken trocknet noch mehr aus

Mit der Zunge darf man seine trockenen Lippen nicht befeuchten – auch wenn das ein weit verbreiteter Reflex ist. Denn durch die Verdunstung des Speichels trocknet die Lippenhaut nur noch mehr aus. Stattdessen ist im Winter eine passende Lippenpflege angesagt. Hier gibt es laut Ökotest einiges zu beachten.

Wichtig ist, dass die Lippenpflegestifte einen hohen Anteil an Fett, Ölen oder Wachsen besitzen. Denn diese Substanzen bilden eine schützende Schicht auf den Lippen und verhindern, dass die Haut durch Wind und Kälte Feuchtigkeit verliert. Dabei kommt es allerdings darauf an, woraus die Fette bestehen. Rohstoffe aus der Natur integrieren sich besser in die Haut als synthetische Fette und sind deshalb laut Ökotest vorzuziehen.

Paraffine und Silikonöle meiden

Zudem warnt Ökotest vor potenziell krebserregenden Mineralölbestandteilen in Lippenpflegeprodukten. Diese finden sich häufig in erdölbasierten Fetten wie Paraffinum liquidum oder Petrolatum, die bei manchen Pflegestiften fast die Hälfte der Bestandteile ausmachen. Besser ist es, zu Naturkosmetik zu greifen. Dort verwendet man statt Paraffinen und Silikonölen natürliche Öle und Wachse.

Welche Lippenpflegestifte am besten schützen und am wenigsten schaden, hat Ökotest 2021 getestet. Bestnoten erhielten dabei Dr. Hauschka Lippengold, Weleda Everon Lippenpflege und Alterra Lippenpflege (die vollständigen Testergebnisse gibt es bei Ökotest).

Mit Olivenöl und Honig

Wer möchte, kann seine Lippen auch mit Naturprodukten pflegen. Raue Lippen profitieren von Bienenhonig. Dazu streicht man den Honig auf die Lippen und lässt ihn zehn Minuten einwirken. Danach tupft man die Reste wieder ab. Ölivenöl oder Sheabutter gelten wiederum als Schutzschild gegen Kälte. Sie sollten als Blitzkur für etwa drei Minuten auf die Lippen aufgetragen werden, bevor es nach draußen geht.

Quelle: Oekotest

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: xAntonioGuillemx/imago-images.de