Gesundheit heute

Xanthelasmen und Xanthome

Xanthome und Xanthelasmen (Gelbknoten): Kleine, meist gelbliche Fettablagerungen vor allem an den Augenlidern (Xanthelasma palpebrarum), an den Knien, Ellenbogen, Händen oder Füßen (Xanthoma tuberosum) sowie an den Achillessehnen (Xanthoma tendinosum). Ursachen sind Fettstoffwechselstörungen, die entweder erblich bedingt sind oder von anderen Erkrankungen wie z. B. Diabetes begünstigt werden. Daneben können auch Tumoren oder Hauterkrankungen zu Xanthomen führen.

Kosmetisch störende Fettablagerungen entfernt die Ärzt*in mittels Laser, Skalpell oder Vereisung, wobei die Rückfallquote hoch ist. Liegt den Xanthomen eine Fettstoffwechselstörung oder andere Erkrankung zugrunde, muss diese therapiert werden.

Hinweis: Personen mit Xanthelasmen haben ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Einzeln oder verstreut auftretende gelbliche, runde oder längliche Knötchen mit glatter Oberfläche, vor allem an den Augenlidern, den Knien, Ellbogen, Händen, Füßen und der Achillessehne.

Wann zur Arztpraxis

Demnächst, wenn

  • oben beschriebene Knoten oder Knötchen auftreten.

Die Erkrankung

Die verschiedenen Xanthome werden nach ihrem Aussehen und ihrer Lokalisation unterschieden:

  • Plane (flache) Xanthome, z. B. Xanthelasma palpebrae an den Augenlidern
  • Eruptive Xanthome mit entzündlichem roten Randsaum, vor allem an Gesäß oder Streckseiten von Armen und Beinen.
  • Tendinöse Xanthome an den Sehnen, z. B. an der Achillessehne
  • Tuberöse Xanthome an Ellbogen, Knie, Händen und Füßen.

Ursachen und Risikofaktoren

Xanthome entstehen im Rahmen von Fettstoffwechselstörungen, bei denen die Blutfette wie z. B. Cholesterin oder Triglyceride erhöht sind. Oft entwickeln sich Xanthome aber auch idiopathisch, d. h. ohne erkennbaren Grund bei normalen Blutfettwerten. Außerdem treten Xanthome bei verschiedenen Tumoren und Hauterkrankungen auf, z. B. beim Plasmozytom, beim Lymphom der Haut, beim Dermatofibrom oder bei der Mycosis fungoides.

Diagnosesicherung

Bei Xanthomen untersucht die Ärzt*in Art und Lokalisation der Fettablagerungen. Außerdem werden die Blutfette kontrolliert.

Differenzialdiagnosen. Je nach Sitz und Ausprägung können Xanthome mit Rheumaknoten, Gichttophi oder auch Milien verwechselt werden.

Behandlung

Kosmetisch störende Fettablagerungen entfernt die Ärzt*in mittels Laser, Elektrokauterisation, Skalpell oder Vereisung. Leider besteht eine hohe Rückfallneigung.

Eine zugrunde liegende Fettstoffwechselstörung erfordert immer eine Behandlung; reicht eine Ernährungsumstellung nicht aus, verordnet die Ärzt*in entsprechende Lipidsenker. Selbst wenn sich durch eine erfolgreiche Therapie die Blutfettwerte bessern, bilden sich die Fettablagerungen in der Haut nur in einem Teil der Fälle von selbst zurück.

Prognose

Xanthome und Xanthelasmen sind harmlos, bilden sich aber nicht von selbst zurück.

Xanthelasmen gelten als Hinweis für eine allgemeine Fettstoffwechselstörung in den Gefäßen. Das Risiko für Herzinfarkt ist um fast 50 % erhöht, das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um knapp 40 %.

Ihre Apotheke empfiehlt

Komplementärmedizin

Die Komplementärmedizin betont die Notwendigkeit der langfristigen Ernährungsumstellung im Sinne der ausgewogenen Vollwertkost. Übergewicht ist durch fettreduzierte Kost und gegebenenfalls auch längeres Heilfasten abzubauen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Peeling kann der Haut stark schaden

Auch Männerhaut sollte durch Peelings nicht zu sehr strapaziert werden.

Peeling kann der Haut stark schaden

Ächtung, Ätzgefahr!

Ein Peeling soll das Hautbild glätten und verschönern. Doch es kommt darauf an, womit die abgestorbenen Hautzellen abgeschilfert werden: Viele Fruchtsäurepeelings sind zwar effektiv, können der Haut aber stark schaden.

Abgestorbene Hautzellen ablösen

Dem Peeling werden in der kosmetischen Behandlung zwei Wirkungen nachgesagt: Es soll die abgestorbenen Hautzellen ablösen und gleichzeitig die Zellerneuerung anregen. Drei Möglichkeiten gibt es, die Haut vom Ballast zu befreien und „zum Strahlen“ zu bringen.

  • Mechanische Peelings enthalten heutzutage feine Schleifpartikel wie Zucker oder Meersalz. Sie werden mit leichtem Druck in die Haut gerieben.
  • Enzympeelings weichen mithilfe von Enzymen die Eiweißbrücken zwischen den Hautzellen auf und sorgen dadurch für deren Ablösung.
  • Fruchtsäurepeelings enthalten Säuren, die auch in Obst und Gemüse vorkommen. Glykol-, Salicyl- und Zitronensäure brechen ebenfalls die Verbindung zwischen den Hautzellen auf sorgen für das erwünschte Abschilfern.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe hat nun 34 Peelings unter die Lupe genommen – darunter acht mit Fruchtsäuren und 24 mechanische „Abschleifer“. Dabei erwiesen sich die Fruchtsäurepeelings als problematisch. Sechs von den acht getesteten Produkten stuften sie als nicht sicher ein.

Keine Warnhinweise auf den Peelings

Hautgefährlich waren vor allem die hohen Säureanteile in den Peelings. Sie lagen im Bereich von 30 bis zu 80 %. Wenn derart saure Substanzen zu lange auf der Haut bleiben, reizen sie diese nicht nur. Es drohen Verätzungen, Narben und Pigmentstörungen. Diesbezügliche Warnhinweise fehlten auf den meisten Peelings, was die Forscher*innen beanstanden. Sie raten dazu, Peelings mit hohem Säuregehalt nur in dermatologischen Fachpraxen oder bei medizinischen Kosmetiker*innen durchführen zu lassen und keinesfalls selbst auszuprobieren.

Die 26 geprüften mechanische Peelings waren dagegen sicher. Trotzdem ist die Selbstanwendung nicht für jeden geeignet. Bei Menschen mit ausgeprägter aktiver Akne können sich z. B. durch das intensive Abrubbeln der Haut mit Schleifpartikeln die Entzündungen verschlimmern.

Nicht öfter als zwei Mal pro Woche

Generell darf man es mit dem Peeling nicht übertreiben, warnt Stiftung Warentest. Auch bei milden Produkten kann ein zu häufiger Einsatz die Haut irritieren. Mehr als ein- bis zweimal pro Woche sollte man sie nicht einsetzen, und dabei auch nicht zu stark rubbeln.

Der beste Zeitpunkt für ein Peeling ist abends. Trägt man danach pflegende Wirkstoffe auf, kann sich die gestresste Haut über Nacht wieder beruhigen.

Quellen: Stiftung Warentest, Untersuchungsämter für Lebensmittelgesundheit und Tiergesundheit Baden-Württemberg

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Patricia Chumillas/shutterstock.com