Gesundheit heute

Alterswarze

[Seborrhoische] Alterswarze (Talgwarze, Verruca seborrhoica, Verruca senilis): Gutartige bräunlich-gelbe bis schwarze, rundliche bis ovale Erhebung auf der Haut, mit fettig wirkender Oberfläche. Alterswarzen treten in aller Regel jenseits des 50. Lebensjahrs auf, in größerer Zahl v. a. an Brust und Rücken.

Alterswarzen sind harmlos. Da sie jedoch leicht mit dem schwarzen Hautkrebs verwechselt werden können, sollten neu aufgetretene Wucherungen immer vom Hautarzt begutachtet werden.

Wenn eine Alterswarze kosmetisch stört, entfernt der Hautarzt sie mit dem Laser, der Kältetherapie oder einem scharfen Löffel.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Im Frühstadium flache, grau-braune oder hautfarbene Flecken
  • Später scharf begrenzte, Millimeter bis einige Zentimeter große zerklüftete, braun-gelbe, gelegentlich tiefschwarze Gebilde auf der Haut, häufig weich und elastisch mit fettiger Oberfläche
  • Manchmal Juckreiz, manchmal Ablösung von Warzenteilen, z. B. beim Abtrocknen der Haut.

Wann zum Arzt

 Demnächste, wenn

  • Alterswarzen neu auftreten, um abzuklären, ob ein schwarzer Hautkrebs dahintersteckt.

Die Erkrankung

Alterswarzen kommen vermehrt ab dem 50. Lebensjahr vor, von den über 60-Jährigen sind fast 90 % betroffen. Außer an den Handflächen und Fußsohlen treten sie am ganzen Körper auf, bevorzugt ist jedoch der Rumpf. 

Die Ursache ist unbekannt, im Gegensatz zu anderen Warzen werden Alterswarzen nicht durch Viren hervorgerufen und sind deshalb auch nicht ansteckend. Vermutet wird eine familiäre Veranlagung.

Alterswarzen entarten auch nicht bösartig. Sie werden aber leicht mit Hautkrebs verwechselt, weshalb sie immer von einem Facharzt begutachtet werden müssen.

Sonderform


Treten schon in jüngerem Alter explosionsartig massenweise seborrhoische Warzen mit intensivem Juckreiz auf, kann ein Leser-Trélat-Syndrom dahinterstecken. Bei diesem Syndrom liegen parallel zu den Warzen Tumoren des Magen-Darm-Trakts, Lymphome oder Leukämien vor.

Diagnosesicherung

Alterswarzen erkennt der Hautarzt meist an ihrem typischen Aussehen. Zur näheren Inspektion benutzt er manchmal die Auflichtmikroskopie, d.h. eine spezielle beleuchtete Lupe. Mit Hilfe einer Hautbiopsie kann der Hautarzt zwischen den verschiedenen Formen der Alterswarzen unterscheiden.

Differenzialdiagnose. Die wichtigste Differenzialdiagnose ist der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom).

Behandlung

Spricht nichts für eine Bösartigkeit ist keine Therapie erforderlich. Wenn die Alterswarzen kosmetisch stören, entfernt sie der Arzt durch Herausschneiden, Lasertherapie oder Vereisung.

Hat der Hautarzt jedoch den Verdacht, dass sich hinter der Wucherung ein Hautkrebs versteckt, wird er sie komplett entfernen und feingeweblich untersuchen lassen.

Prognose

Die Prognose der Alterswarze ist gut, eine bösartige Entartung ist nicht bekannt.

Ihr Apotheker empfiehlt

Auch wenn die Wucherungen typisch aussehen – lassen Sie eine neu aufgetretene Alterswarzen zur Sicherheit immer von einem Hautarzt begutachten.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Wieviel Urea ist gesund für die Haut?

Harnstoffhaltige Cremes machen trockene Haut weich und geschmeidig.

Wieviel Urea ist gesund für die Haut?

Tausendsassa Harnstoff

Harnstoff ist ein gutes Mittel, um die Haut feucht zu halten. Doch wieviel von dem Wirkstoff sollte in Cremes enthalten sein? Und welche Zubereitungsform wirkt am besten?

Abfallprodukt mit Vorzügen

Harnstoff oder Urea ist ein Abbauprodukt des Stoffwechsels. Er wird nicht nur über den Urin, sondern auch über den Schweiß ausgeschieden und lagert sich in den oberen Schichten der Haut ab. Als sogenannter Moisturizer bindet Harnstoff Wasser und schützt die Haut so vor dem Austrocknen. Doch Harnstoff wirkt nicht nur feuchtigkeitsregulierend. Er begünstigt auch die Abschuppung der abgestorbenen Hautzellen - und er verbessert die Hautbarriere.

Etwa 7% der menschlichen Hornschicht besteht aus Harnstoff. Bei Neurodermitis ist der Harnstoffgehalt der Haut um bis zu 70% reduziert. Auch gesunde Haut kann unter Harnstoffmangel leiden: zum Beispiel wenn sie durch Heizungsluft oder zu häufiges Waschen ausgetrocknet wird. In der Folge wird die Haut spröde und rissig, manchmal juckt sie auch.

Ab 10% Harnstoff kann´s brenzlig werden

Zum Glück kann man der Haut über Pflegeprodukte leicht Harnstoff zuführen. Gängige Präparate enthalten etwa 3 bis 10 % davon. Bis zu diesen Konzentrationen wird der Harnstoff in der Regel gut vertragen. Ab einer Konzentration von 10% stellt sich - vor allem bei leicht irritierter oder entzündeter Haut - oft ein unangenehmes Brennen ein. Konzentrationen von 30% lösen die Hornhaut ab und sind nur in speziellen Situationen wie beispielsweise bei Nagelpilz anzuraten.

Harnstoff-Konzentration bis zu 10% reichen für die Hautpflege gut aus. Dabei genügt oft bereits ein geringer Wirkstoffgehalt: In einer Studie an Erwachsenen wurden Verträglichkeit und Wirksamkeit von 5%igen und 10%igen Harnstoff-Produkten verglichen. Nach sechswöchiger Anwendung führten beide Konzentrationen zu einer deutlichen Besserung des Hautzustands. Die Teilnehmenden bevorzugten allerdings die niedrigere Dosierung.

Wasser-in-Öl wirkt länger und tiefer

Doch die Wirkung von Urea-Präparaten hängt nicht nur von der Konzentration des Harnstoffs ab. Entscheidend ist, ob es sich um eine Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) oder eine Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O) handelt. Letztere hat aufgrund der langsamen, gleichmäßigen Tiefenwirkung Vorteile, sagen Expert*innen.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Ulrich Zillmann / imageBROKER