Gesundheit heute

Feuermal

Feuermal (Portweinfleck, Flammennaevus, Naevus flammeus): Meist angeborener hellroter bis blauroter Hautfleck, bedingt durch die Erweiterung kleiner Blutgefäße. Auf einem Feuermal können sich dunkelrote bis schwärzliche Knoten bilden, die von selbst oder nach Gewalteinwirkung aufplatzen und stark bluten können. Sind die Lippen betroffen, ist die zugehörige Haut meist stark verdickt. Feuermale, die keine Neigung zur Rückbildung aufweisen, treten bevorzugt im Bereich von Gesicht, vorderem Hals und Nacken auf, was für viele Betroffene psychisch sehr belastend ist.

Das häufigste Feuermal ist der Storchenbiss (Geburtsfleck), der sich, im Gegensatz zu anderen Feuermalen, von selbst innerhalb des 1. Lebensjahres zurückbildet.

Wann zum Arzt

Nur wenn das Feuermal kosmetisch stört.

Die Erkrankung

Bei einem Feuermal handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung. Sehr selten tritt ein Feuermal als Begleiterscheinung einer angeborenen schweren Gefäßfehlbildung (Angiodysplasie) auf, wobei auch Gefäße in tieferen Geweben betroffen sind (z. B. beim sehr seltenen Klippel-Trénaunay-Weber-Syndrom).

Das macht der Arzt

Feuermale diagnostiziert der Arzt in aller Regel bereits im Säuglingsalter anhand ihres typischen Aussehens und der bevorzugten Lokalisation. Auch ein einfacher Test hilft dem Arzt: Unter dem Druck eines Glasspatels weicht das Blut und damit auch die Färbung aus dem Feuermal.

Bei großen Feuermalen führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch, um festzustellen, ob gleichzeitig eine angeborene Gefäßfehlbildung vorliegt. Ist dies nicht der Fall, können Feuermale bereits in jungen Lebensjahren mittels Laser erfolgreich beseitigt werden. Die heutigen Lasermethoden sind sehr gut verträglich und hinterlassen kaum noch Narben.

Selbstbehandlung

Abwarten lohnt sich, da viele Feuermale auch noch in der späteren Kindheit abblassen und ganz verschwinden können.

Je nach Größe und Farbintensität kann ein Feuermal mit medizinischem Make-up, Camouflage, oder durch handelsübliches Make-up abgedeckt werden.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Ute Koch, Dr. med. Berthold Gehrke in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Peeling kann der Haut stark schaden

Auch Männerhaut sollte durch Peelings nicht zu sehr strapaziert werden.

Peeling kann der Haut stark schaden

Ächtung, Ätzgefahr!

Ein Peeling soll das Hautbild glätten und verschönern. Doch es kommt darauf an, womit die abgestorbenen Hautzellen abgeschilfert werden: Viele Fruchtsäurepeelings sind zwar effektiv, können der Haut aber stark schaden.

Abgestorbene Hautzellen ablösen

Dem Peeling werden in der kosmetischen Behandlung zwei Wirkungen nachgesagt: Es soll die abgestorbenen Hautzellen ablösen und gleichzeitig die Zellerneuerung anregen. Drei Möglichkeiten gibt es, die Haut vom Ballast zu befreien und „zum Strahlen“ zu bringen.

  • Mechanische Peelings enthalten heutzutage feine Schleifpartikel wie Zucker oder Meersalz. Sie werden mit leichtem Druck in die Haut gerieben.
  • Enzympeelings weichen mithilfe von Enzymen die Eiweißbrücken zwischen den Hautzellen auf und sorgen dadurch für deren Ablösung.
  • Fruchtsäurepeelings enthalten Säuren, die auch in Obst und Gemüse vorkommen. Glykol-, Salicyl- und Zitronensäure brechen ebenfalls die Verbindung zwischen den Hautzellen auf sorgen für das erwünschte Abschilfern.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe hat nun 34 Peelings unter die Lupe genommen – darunter acht mit Fruchtsäuren und 24 mechanische „Abschleifer“. Dabei erwiesen sich die Fruchtsäurepeelings als problematisch. Sechs von den acht getesteten Produkten stuften sie als nicht sicher ein.

Keine Warnhinweise auf den Peelings

Hautgefährlich waren vor allem die hohen Säureanteile in den Peelings. Sie lagen im Bereich von 30 bis zu 80 %. Wenn derart saure Substanzen zu lange auf der Haut bleiben, reizen sie diese nicht nur. Es drohen Verätzungen, Narben und Pigmentstörungen. Diesbezügliche Warnhinweise fehlten auf den meisten Peelings, was die Forscher*innen beanstanden. Sie raten dazu, Peelings mit hohem Säuregehalt nur in dermatologischen Fachpraxen oder bei medizinischen Kosmetiker*innen durchführen zu lassen und keinesfalls selbst auszuprobieren.

Die 26 geprüften mechanische Peelings waren dagegen sicher. Trotzdem ist die Selbstanwendung nicht für jeden geeignet. Bei Menschen mit ausgeprägter aktiver Akne können sich z. B. durch das intensive Abrubbeln der Haut mit Schleifpartikeln die Entzündungen verschlimmern.

Nicht öfter als zwei Mal pro Woche

Generell darf man es mit dem Peeling nicht übertreiben, warnt Stiftung Warentest. Auch bei milden Produkten kann ein zu häufiger Einsatz die Haut irritieren. Mehr als ein- bis zweimal pro Woche sollte man sie nicht einsetzen, und dabei auch nicht zu stark rubbeln.

Der beste Zeitpunkt für ein Peeling ist abends. Trägt man danach pflegende Wirkstoffe auf, kann sich die gestresste Haut über Nacht wieder beruhigen.

Quellen: Stiftung Warentest, Untersuchungsämter für Lebensmittelgesundheit und Tiergesundheit Baden-Württemberg

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Patricia Chumillas/shutterstock.com