Gesundheit heute

Wanzenbefall

Wanzenbefall: Die in Europa wieder zunehmend vorkommende Wanze ruft mit ihrem stechend-saugenden Mundwerkzeug stark juckende Quaddeln mit gelblicher Stichstelle in der Mitte hervor. Die Quaddeln treten häufig in Gruppen oder linienartig ("Wanzenstraße") auf und bilden sich nach etwa 2–4 Tagen zurück. Am häufigsten ist die Bettwanze (Plattwanze, Cimex lectularius).

Die heftig juckenden Hauterscheinungen (auch Cimikose genannt) behandelt der Arzt mit juckreizstillenden Salben oder Tabletten. Wichtigste Maßnahme bei einem Bettwanzenbefall ist jedoch die Entwesung der Räume mithilfe eines Schädlingsbekämpfers.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Erst Quaddeln, später Papeln, oft gruppenförmig angeordnet
  • Starker Juckreiz
  • Entzündungen und Ekzeme durch Kratzen
  • Stiche vor allem nachts an unbedeckten Körperteilen.

Wann zum Arzt

In den nächsten Tagen, bei

  • oben beschriebenen Symptomen.

Die Erkrankung

Vorkommen

Bettwanzen werden in Deutschland immer häufiger, wobei es jedoch wegen mangelnder Meldepflicht keine offiziellen Zahlen dazu gibt. Man findet sie in Studentenwohnheimen, Krankenhäusern, Seniorenheimen, Zügen, Bussen und auf Kreuzfahrtschiffen. Auch Ferienwohnungen und private Haushalte sind gelegentlich betroffen, ein Grund dafür ist die Reiselust der Deutschen und die Tatsache, dass Wanzen gerne als blinde Passagiere im Gepäck mitreisen. Zudem hausen sie auch oft in gebrauchten Möbeln oder Matratzen und werden auf diese Weise von Flohmärkten oder Antikmärkten in die Wohnungen eingeschleppt.

Die Bettwanze liebt eine warme Umgebung, ist lichtscheu und nachtaktiv. Daher versteckt sie sich tagsüber in dunklen Ritzen und kriecht bei Dunkelheit wärmeorientiert zum schlafenden Menschen, wo sie ihre Bisse an unbekleideten Körperstellen hinterlässt.

Bettwanzen laben sich auch an Fledermäusen und Tauben und kommen deshalb oft massenweise in Taubenhäusern und Fledermaushöhlen vor.

Klinik

Nachdem die Wanze zugestochen hat, saugt sie etwa 3–5 Minuten lang aus der Einstichstelle. Dies bleibt beim Opfer zunächst unbemerkt, da die Wanze beim Saugakt eine betäubende Flüssigkeit absondert. Der quälende Juckreiz beginnt daher erst Stunden nach dem eigentlichen Stich.

Komplikationen

Durch Aufkratzen der juckenden Stiche kann es zu Entzündungen und Infektionen kommen. Wanzen können in Einzelfällen auch so viel Blut saugen, dass sich bei ihrem Opfer eine Blutarmut (Anämie) entwickelt.

Sonderformen

Die vor allem in Lateinamerika beheimatete Raubwanze überträgt über ihren Kot den gefährlichen Erreger Trypanosomas cruzii und damit die Chagas-Krankheit.

Diagnosesicherung

Der Arzt schöpft den Verdacht auf Wanzenstiche durch die klinischen Merkmale: Betroffen sind vor allem unbedeckte Körperteile (im Gegensatz zu Flohstichen!), der Juckreiz ist besonders morgens sehr stark. Die Stiche sind ähnlich wie die der Flohstiche gruppiert angeordnet, können Kurven und Linien bilden. Typisch sind auch aufgekratzte Stiche und Ekzeme.

Hilfreich für die Diagnose sind Hinweise, ob der Betroffene von einer Reise zurückgekommen ist, in welchen Verhältnissen er wohnt oder ob etwa gebrauchte Möbel angeschafft wurden.

Nachweis der Wanzen

Um die Wanzen nachzuweisen, sollte der Betroffene vor allem Bett und Kleidung, aber auch Fußböden und Tapeten unter die Lupe nehmen. Verdächtig sind

  • kleine Blutflecken
  • Kotspuren (schwarze Punkte)
  • Häutungsreste
  • klebrige, kleine weiße längliche Eier.

Bei massivem Wanzenbefall riecht die Matratze auch süßlich, vor allem wenn man sie beklopft. Der Geruch ist so typisch, dass es sogar Wanzenspürhunde gibt, die die Parasiten überall ausfindig machen.

Differenzialdiagnose. Ähnlich wie Wanzenstiche sehen Flohstiche, Mückenstiche, Läsionen durch Krätzmilben oder Kleiderläuse aus.

Behandlung

Zur Behandlung des Juckreizes verordnet der Arzt juckreizstillende Mittel wie

  • Lotio alba (Schüttelmixtur aus Zinkoxid und Talk, die zweimal täglich aufgetragen und trocknen gelassen wird)
  • Kortisoncreme, z. B. Triamcinolon-Creme
  • Antihistaminika-Tabletten wie Desloratadin (z. B. in Aerius®).

Zur Entwesung müssen Wohnung und Bett mit Pestiziden behandelt werden (Wanzen leben nicht auf dem Menschen). Mehr dazu siehe "Ihr Apotheker empfiehlt".

Prognose

Unkomplizierte Wanzenstiche verheilen in ein bis zwei Wochen.

Ihr Apotheker empfiehlt

Entwesung

Das Bundesumweltamt rät davon ab, Schädlinge wie z. B. Wanzen in Eigenregie zu bekämpfen. Erfolgversprechender und sicherer ist es, einen Schädlingsbekämpfer kommen zu lassen. Die Bekämpfung der Wanzen dauert oft Wochen, häufig müssen die unten genannten Prozeduren wiederholt werden. Folgende Maßnahmen stehen zur Verfügung:

  • Suche nach Wanzen und Eiern hinter den Möbeln, hinter Scheuerleisten, Lichtschaltern
  • Direktes Besprühen aufgefundener Wanzen mit Insektiziden
  • Beseitigung von Eiern durch Klebstreifen oder starke Staubsauger
  • Direktes Besprühen von Laufwegen mit Insektiziden zum Abtöten später geschlüpfter Wanzen
  • Wärmebehandlung eines Raumes mit 50–60 °C über bis zu 2 Tage, wobei vorher alle Wanzenverstecke (Ritzen, Fußleisten, Zwischenräume) verstopft oder beseitigt werden müssen
  • Begasung einzelner Gegenstände (z. B. Taschen und Koffer) mit Stickstoff oder CO2.

Was Sie selbst tun können

Die Arbeit des Schädlingsbekämpfers können Sie folgendermaßen unterstützen:

  • Bücher oder andere befallene Gegenstände werden durch eine dreitägige Lagerung bei −18 °C in der Tiefkühltruhe von Bettwanzen befreit. Packen Sie die Sachen dafür in Plastiktüten und verschließen Sie diese am besten mit einem Klebstreifen.
  • Waschen Sie Kleidungsstücke bei 60 °C im längsten Waschprogramm.
  • Freilaufende Bettwanzen werden zerquetscht oder eingesaugt. Packen Sie den Staubsaugerbeutel dann in eine Plastiktüte und lagern Sie diese fest verschlossen für 3 Tage in der Tiefkühltruhe.

Prävention

  • Auf Reisen die Koffer und Taschen möglichst geschlossen halten und weit weg vom Bett aufbewahren.
  • Unterkünfte (vor allem Bett und Matratze!) auf Bettwanzen durchsuchen, bei Verdacht auf einen Wanzenbefall das Zimmer wechseln.
  • Gefundene Wanzen zerquetschen.
  • Achten Sie beim Kauf gebrauchter Gegenstände (vor allem Möbel) auf einen etwaigen Wanzenbefall!

Weiterführende Informationen

Tipps für Wanderer, die in Schutzhütten übernachten gibt es zum Herunterladen beim Bundesumweltamt:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/uba_flyer_bettwanzen_screen_einzelseiten.pdf

Die Broschüre "Bettwanzen erkennen, vorbeugen, bekämpfen" können Sie von der Website des Bundesumweltamts herunterladen:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/171013_uba_rg_bettwanzen_bf.pdf

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Lippenherpes lässt sich bezwingen

Lippenherpes lässt sich bezwingen

Mit Creme, Patch oder Hitze

Lippenherpes juckt, schmerzt und ist mit seinen gelblichen Krusten alles andere als eine Zierde. Häufig taucht er gerade dann auf, wenn man ihn am allerwenigstens gebrauchen kann. Zum Glück gibt es gegen die üblen Fieberbläschen inzwischen viele Gegenmittel. Wer sie frühzeitig einsetzt, hat gute Chance, den Herpes im Zaum zu halten.

Lebenslange Untermieter

Herpes-simplex-Viren (HSV) sind weit verbreitet. Am häufigsten kommt der Typ HSV-1 vor: Neun von zehn Erwachsenen tragen ihn in sich. Die meisten stecken sich damit schon in der frühen Kindheit an. Das Virus gelangt dabei über Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Nasensekrete zunächst auf die Schleimhaut oder wird eingeatmet. Von dort erreicht es dann die Blutbahn. Nach dieser ersten, oft unbemerkten Infektion ziehen sich die Viren in bestimmte Nervenzellen (Ganglienzellen) zurück und bleiben lebenslang im Körper. Werden die „schlafenden“ Viren allerdings durch Stress oder andere Faktoren reaktiviert, wandern sie die Nervenbahnen entlang und lösen Geschwüre und Bläschen an der Haut aus.

Besonders häufig sitzen die Herpesviren in den Ganglienzellen des Nervus trigeminus. Dieser innerviert die Gesichtshaut, die Lippen und die Mundschleimhaut. Werden die Viren reaktiviert, kommt es in diesen Gebieten zu Symptomen. Am allerhäufigsten betroffen sind dabei die Lippen und der Bereich um den Mund herum. Im Volksmund nennt man die dann auftretenden kleinen schmerzhaften Geschwüre Fieberbläschen. Fachleute sprechen von einem Herpes labialis, wenn er an den Lippen oder im Mund sitzt, vom Herpes nasalis, wenn er die Nase befällt.

Fieberbläschen kündigen sich oft durch Brennen, Kribbeln oder Jucken an. Innerhalb weniger Stunden blüht der Herpes auf: Es entwickelt sich ein münzgroßer, geröteter Herd mit kleinen Blasen. Diese sind prall gefüllt mit HSV. Nach wenigen Tagen platzen sie und trocknen schließlich aus. Dabei bilden sich höchst schmerzhafte Krusten. Nach acht bis zehn Tagen ist die Wunde abgeheilt, und die Haut sieht wieder so aus wie vorher. Dummerweise bleibt es meist nicht bei der einen Attacke. Bei vielen Menschen, die das HSV in sich tragen, kommt das Fieberbläschen immer wieder. Oft an der gleichen Stelle, manchmal auch in anderen Bereichen des Mundes oder an der Nase.

In manchen Fällen bleibt es bei der Reaktivierung nicht beim harmlosen Fieberbläschen. Vor allem bei immungeschwächten Patient*innen und Neugeborenen drohen Komplikationen. Das Virus kann sich im gesamten Körper ausbreiten und das zentrale Nervensystem, die Lunge und die Leber infizieren. Atemnot, Fieber und Krampfanfälle sind nur einige der lebensbedrohlichen Folgen.

Hinweis: Manchmal kommt es durch die Reaktivierung von HSV-1 zu einer Augeninfektion. Dabei sind v.a. die Hornhaut und die Bindehaut betroffen. Bemerkbar macht sich der Augenherpes durch Rötung, Schmerzen, Juckreiz und Fremdkörpergefühl im Auge.

Was HSV aus seiner Zelle lockt

Fast alle Menschen sind mit HSV-1 infiziert. Doch nicht alle leiden unter Fieberbläschen. Das liegt daran, dass das Virus reaktiviert werden muss, bevor es aus den Nervenzellen auswandert und an der Haut zu Beschwerden führt. Provokationsfaktoren oder Trigger gibt es zahlreiche:

  • UV-Strahlung der Sonne (eine andere Bezeichnung für den Herpes labialis ist auch der „Gletscherbrand“ durch starke UV-Strahlen im Gebirge)
  • Fieber und Infektionskrankheiten
  • Hormonumstellungen (z.B. bei der Menstruation)
  • psychische Faktoren wie Stress, Ekel oder Traumata

Hinweis: Wer sehr häufig oder jeweils sehr lange unter Fieberbläschen leidet, sollte dies ärztlich abklären lassen. Dahinter kann eine Immunschwäche stecken.

Beschwerden mit Cremes und Gelen lindern

Das traditionelle Fieberbläschen ist nicht gefährlich, aber überaus lästig. Zum Glück gibt es inzwischen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Besonders häufig werden spezielle Cremes eingesetzt.

Antivirale Cremes. Diese Cremes enthalten ein Virostatikum, das die Vermehrung der Viren stoppt. Trägt man sie schon beim ersten Kribbeln auf, bilden sich manchmal erst gar keine Bläschen aus. Ansonsten kann der Wirkstoff helfen, dass das Bläschen schneller abheilt und weniger schmerzt. Die Cremes sollten so früh wie möglich und dann alle drei bis vier Stunden eingesetzt werden. Für das Virostatikum Aciclovir gibt es keine Alterseinschränkung. Penciclovir darf erst ab einem Alter von zwölf Jahren angewendet werden. Aciclovir steht auch in Kombination mit antientzündlichem Hydrokortison zur Verfügung. Die Kombination soll die Symptome schneller lindern und die Wundheilung beschleunigen.

Zink. Zink soll auf Herpesviren ebenfalls einen hemmenden Effekt ausüben. Es wird für die virale Bläschenphase und die Zeit der Heilung empfohlen. Speziell für den Lippenherpes hergestellte Gele mit Zinksulfat-Heptahydrat sind in der Apotheke erhältlich.

Pflanzliche Salben. Melissenöl, Teebaumöl und Pfefferminzöl sind im Labor antiherpetisch wirksam, andere Pflanzeninhaltsstoffe haben desinfizierende Eigenschaften. Für den Lippenherpes gibt es spezielle Mixturen, z. B. Rephaderm mit Rosmarin-, Myrrhen- und Wermutkrautextrakten. Der Mikroalgenaktivstoff Spirulina-platensis-Extrakt (z.B. in Spiralin oder Ilon Lippencreme) soll das Eindringen und Anhaften von HSV in die Hautzellen verhindern. Dadurch kann er im Akutfall verhindern, dass das Bläschen weiter aufblüht. Auch vorbeugend soll Spirulina herpesanfällige Lippen schützen können. Außerdem reduziert der Algenwirkstoff die Krustenbildung und fördert die Abheilung.

Hinweis: Bei den Virostatika kommt es auch auf die Salbengrundlage an. So dringt Studien zufolge Aciclovir besonders gut in die Schleimhaut ein, wenn es mit einem Anteil von 40% Propylenglykol zubereitet ist.

Pflaster und Lippenstift

Statt Cremes lässt sich der Lippenherpes auch mit speziellen Pflastern oder Patches behandeln. Sie fördern durch Hydrokolloide die Wundheilung und reduzieren die Krustenbildung. Dabei sind sie auch ohne Wirkstoff etwa ebenso effektiv wie virostatische Cremes. Die Pflaster haben durchaus Vorteile: Sie schützen vor Infektionen und Weiterverbreitung der Viren. Außerdem lassen sie sich gut überschminken, d.h. das Fieberbläschen fällt weniger stark auf. Die Patches sollen 24 h auf der Läsion verbleiben. Beim Austausch lösen sich die Krusten mit ab – was allerdings recht schmerzhaft sein kann.

Ein weiteres Therapieprinzip ist Hitze. HSV sind wärmeempfindlich und lassen sich deshalb mit speziellen elektrischen Lippenstiften bekämpfen. Ab dem ersten Kribbeln soll man das Gerät stündlich für drei Sekunden auf die betroffene Stelle aufsetzen. Kribbelt es weiter, kann man die Behandlung nach zwei Minuten insgesamt fünf Mal pro Stunde wiederholen. Offene Bläschen oder verletzte Haut dürfen damit allerdings nicht behandelt werden. Außerdem muss die Haut frei von Cremes und trocken sein. Um eine Virenübertragung zu vermeiden, sollte der elektrische Stift nur von einer Person verwendet werden.

Tipp: Für ihre Vermehrung brauchen Herpesviren die Aminosäure L-Arginin. Nimmt man deren Gegenspieler L-Lysin ein, kann das die Abheilung unterstützen. L-Lysin ist in verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln (Kapseln oder Kautabletten) enthalten.

Allgemeine Maßnahmen verhindern die Ansteckung

Egal wie man seinen Lippenherpes behandelt: Auf jeden Fall sollte man dafür sorgen, dass man andere nicht infiziert. Denn die Flüssigkeit in den Bläschen ist prall gefüllt mit Viren. Hygiene ist bei einem akuten Lippenherpes deshalb oberstes Gebot. Das bedeutet:

  • Hände regelmäßig waschen und desinfizieren.
  • Bläschen nicht berühren oder öffnen. Cremes und Gele am besten mit einem Wattestäbchen auftragen.
  • Körperkontakt mit Kindern und Schwangeren meiden.
  • Läsionen mit einem Herpespatch oder Pflaster abdecken.
  • Als Kontaktlinsenträger mit aktivem Lippenherpes lieber eine Brille tragen, um die Viren nicht in die Augen zu verschleppen.
  • Nach dem Abheilen Zahnbürsten austauschen.

In manchen Fällen kann man dem wiederkehrenden Lippenherpes vorbeugen. Dazu muss man allerdings die Faktoren kennen, die das Aufblühen triggern. Ist Sonne der Auslöser, hilft Sonnenschutz – vor allem ein Lippenstift mit hohem Lichtschutzfaktor. Auch Kälte und trockene Luft kann HSV aufwecken. Deshalb sollte man im Winter die Lippen gut pflegen und draußen mit einem Schal oder Rollkragen vor eisigen Temperaturen schützen. Bei stressbedingtem Herpes können Entspannungstherapien zu einer besseren Stresskontrolle führen. Infektionen vermeidet man, indem man die empfohlenen Impfungen wahrnimmt und vor allem in der Erkältungszeit die Gebote der Hygiene beachtet.

Tipp: Wenn der Lippenherpes regelmäßig aufblüht, sollte man darüber Buch führen. Dadurch lassen sich die triggernden Faktoren leichter herausfinden.

Virostatika innerlich

In manchen Fällen müssen virostatische Medikamente auch innerlich eingesetzt werden. Dass ist z.B. der Fall, wenn schwere Verläufe drohen – wie bei Patient*innen mit Immunerkrankungen oder bei Neugeborenen. Meist verabreichen die Ärzt*innen den Wirkstoff dann über die Vene. Vor Zahnoperationen oder Schönheitsoperationen im Gesicht empfehlen Ärzt*innen oft die Einnahme von Aciclovir-Tabletten, um das Aufblühen von Läsionen zu verhindern. Bei immungeschwächten Menschen, die häufig Rezidive erleiden, wird zur Vorbeugung manchmal auch zu einer Langzeittherapie mit Valaciclovir oder Aciclovir in Tablettenform geraten.

Quelle: DAZ 2023, 26: 30

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / BSIP / Chassenet