Gesundheit heute

Hauttypen und tägliche Hautpflege

Gute Hautpflegeprodukte sind für jeden Hauttyp erhältlich. Sie erfüllen die individuellen Anforderungen an Reinigung und Pflege.

Normaler Hauttyp

Normale Haut entspricht dem Idealzustand der Haut mit glattem, frischem, ebenmäßigem Erscheinungsbild und kleinen Poren. Sie ist weder zu trocken noch zu fettig und zeigt sich wenig empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen. Am häufigsten findet sie sich im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Normale Haut kann ihren Fett- und Feuchtigkeitsgehalt selbst regulieren. Um diesen wünschenswerten Zustand so lange wie möglich zu erhalten, empfehlen Hautärzte eine regelmäßige Pflege, z. B. mit einem milden Reinigungsgel für den Gesichtsbereich auf der Basis eines Syndets. Zum Duschen oder Baden sind handelsübliche Duschgele und Badezusätze ohne Duftstoffe ausreichend. Eine O/W-Emulsion nach dem Baden eignet sich zur feuchtigkeitsregulierenden Pflege von Gesicht und Körper.

Fettiger Hauttyp

Fettige Haut (unreine Haut) findet sich im Bereich von Gesicht, Rücken und über dem Brustbein, wo die Dichte der Talgdrüsen besonders hoch ist. Sie wirkt großporig und glänzend, neigt zu Pickeln und Mitessern. Akne entwickelt sich fast ausschließlich auf fettiger Haut. Besonders häufig sind Jugendliche und junge Menschen betroffen, ab dem vierten, spätestens dem fünften Lebensjahrzehnt verändert sich der Hauttyp allmählich Richtung Mischhaut.

Hautärzte empfehlen, fettige Gesichtshaut morgens und abends mit einem sauren Syndet zu reinigen und danach mit reichlich warmem Wasser abzuspülen. Anschließend wird ein alkoholhaltiges Gesichtswasser aufgetragen, das die Haut desinfiziert und von überschüssigem Fett befreit. Zur Tages- und Nachtpflege eignen sich leichte O/W-Emulsionen oder fettfreie Produkte, die keinen Fettglanz hinterlassen und eventuell desinfizierende Inhaltsstoffe (z. B. Triclosan) enthalten. Zur Reinigung und Pflege des Körpers sind ebenfalls Syndets und O/W-Emulsionen empfehlenswert.

Mischhaut zeichnet sich durch zwei nebeneinander bestehende Hautzustände aus: An Stirn und Nase (T-Zone), Kinn, oberer Brust und Rücken entspricht sie der fettigen Haut und im Bereich der Wangen und Augenlider der trockenen Haut. Junge Menschen können eine Mischhaut wie eine normale Haut reinigen und pflegen. Menschen im mittleren Lebensalter sollten die unterschiedlichen Gesichtspartien entsprechend getrennt behandeln. In späteren Lebensjahren wird Mischhaut fast immer zu trockener Haut.

Trockener Hauttyp

Trockene Haut ist kleinporig, neigt zu Spannungsgefühl, Juckreiz und Schüppchenbildung. Sie zeigt sich empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Kälte oder trockener Heizungsluft. Trockene Haut entwickelt sich meist ab dem 35. Lebensjahr und verstärkt sich mit zunehmendem Alter. Auch chronische Hauterkrankungen führen häufig zu Trockenheit an den betroffenen Stellen.

Bei trockener Haut ist die Zufuhr von Feuchthaltefaktoren wie z. B. Harnstoff, Hyaluronsäure und Kollagen günstig. Zur Gesichtspflege empfehlen sich tagsüber O/W-Emulsionen mit hohem Wasseranteil und W/O-Emulsionen zur Nacht. Als Reinigungsmilch sollten nur speziell für trockene Hauttypen entwickelte Produkte eingesetzt werden. Diese werden mit Wattepads abgenommen. Zum Baden und Duschen sind Ölbäder und Öl-Duschlotionen ideal. Anschließend empfiehlt es sich, eine fetthaltige O/W-Emulsion, eine W/O-Emulsion oder ein Körperöl aufzutragen. Austrocknende Seife und alkoholhaltiges Gesichtswasser sind bei trockener Haut nicht geeignet.

Haut im Alter

Altershaut stellt ein fortgeschrittenes Stadium der trockenen Haut dar. Die Ansprüche an Reinigung und Pflege entsprechen denen trockener Haut, wobei sich Zusätze wie Feuchthaltefaktoren und Liposomen besonders positiv auszuwirken scheinen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Lippen winterfest machen

Ohne Extraportion Fett werden Lippen im Winter leicht rissig.

Lippen winterfest machen

Mit Pflegestift oder Olivenöl

Trockene Heizungsluft und klirrende Kälte machen den Lippen zu schaffen. Sie trocknen aus und werden rau und rissig. Da hilft nur eins: die richtige Pflege.

Lippen ohne Eigenschutz

Lippen sind besonders empfindlich und anfällig für störende Reize von außen. Das liegt nicht nur daran, dass Lippenhaut keine Talg- und Schweißdrüsen besitzt. Ihr fehlen weitere Schutzfunktionen: So baut sie bei Belastung keine Hornhaut auf und bildet bei Sonneneinstrahlung keine Melaninpigmente gegen die UV-Strahlen.

Im Winter sollte man seine Lippen deswegen besonders gut pflegen und so selbst für Schutz sorgen. Die Basis ist Feuchtigkeit. Viel trinken sorgt dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen bleibt und die Haut schon von innen keinen Feuchtigkeitsmangel hat. Damit es in den Räumen nicht zu trocken wird hilft es, die Heizung nicht zu hoch drehen und die Zimmerluft immer mal wieder mit einer Sprühflasche befeuchten.

Lecken trocknet noch mehr aus

Mit der Zunge darf man seine trockenen Lippen nicht befeuchten – auch wenn das ein weit verbreiteter Reflex ist. Denn durch die Verdunstung des Speichels trocknet die Lippenhaut nur noch mehr aus. Stattdessen ist im Winter eine passende Lippenpflege angesagt. Hier gibt es laut Ökotest einiges zu beachten.

Wichtig ist, dass die Lippenpflegestifte einen hohen Anteil an Fett, Ölen oder Wachsen besitzen. Denn diese Substanzen bilden eine schützende Schicht auf den Lippen und verhindern, dass die Haut durch Wind und Kälte Feuchtigkeit verliert. Dabei kommt es allerdings darauf an, woraus die Fette bestehen. Rohstoffe aus der Natur integrieren sich besser in die Haut als synthetische Fette und sind deshalb laut Ökotest vorzuziehen.

Paraffine und Silikonöle meiden

Zudem warnt Ökotest vor potenziell krebserregenden Mineralölbestandteilen in Lippenpflegeprodukten. Diese finden sich häufig in erdölbasierten Fetten wie Paraffinum liquidum oder Petrolatum, die bei manchen Pflegestiften fast die Hälfte der Bestandteile ausmachen. Besser ist es, zu Naturkosmetik zu greifen. Dort verwendet man statt Paraffinen und Silikonölen natürliche Öle und Wachse.

Welche Lippenpflegestifte am besten schützen und am wenigsten schaden, hat Ökotest 2021 getestet. Bestnoten erhielten dabei Dr. Hauschka Lippengold, Weleda Everon Lippenpflege und Alterra Lippenpflege (die vollständigen Testergebnisse gibt es bei Ökotest).

Mit Olivenöl und Honig

Wer möchte, kann seine Lippen auch mit Naturprodukten pflegen. Raue Lippen profitieren von Bienenhonig. Dazu streicht man den Honig auf die Lippen und lässt ihn zehn Minuten einwirken. Danach tupft man die Reste wieder ab. Ölivenöl oder Sheabutter gelten wiederum als Schutzschild gegen Kälte. Sie sollten als Blitzkur für etwa drei Minuten auf die Lippen aufgetragen werden, bevor es nach draußen geht.

Quelle: Oekotest

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: xAntonioGuillemx/imago-images.de