Gesundheit heute

Läusemittel

Pyrethrum-Extrakt. Aus bestimmten Chrysanthemenarten wird der Pyrethrum-Extrakt (Goldgeist® forte) hergestellt, der für Läuse ein Muskel- und Nervengift enthält. Eine bekannte Nebenwirkung ist eine meist leichte Hautreizung. Die Lösung wird Strähne für Strähne in die ausgekämmten und trockenen (!) Haare massiert. Das Mittel muss 30–60 Minuten einwirken. Auch größeren Kindern sollte man dabei helfen, da wirklich jedes Haar mit dem öligen Extrakt erreicht werden muss. Weil es die Nissen nicht zuverlässig abtötet, muss die Behandlung nach 8–10 Tagen wiederholt werden, um eventuell noch geschlüpfte Larven zu töten.

Pyrethroide sind Verwandte des Pyrethrum-Extrakts. Das in InfectoPedicul® enthaltene Permethrin wird nicht so schnell abgebaut wie der Pyrethrum-Extrakt. Der Wirkstoff bleibt an den Haaren hängen und tötet somit drei Tage lang auch noch ausschlüpfende Larven. Die Behandlung muss nach 8–10 Tagen wiederholt werden. Von Sprays ist generell abzuraten.

Jacutin® N (nur als Spray erhältlich) ist eine Kombination aus den Wirkstoffen Allethrin und Piperonylbutoxid und ähnelt daher den Pyrethroiden.

Wichtig für alle Läusemittel: sie müssen genau nach Beipackzettel verwendet werden. Wendet man sie etwa auf zu nassem Haar an, so werden sie versdünnt und wirken nicht. Aus demselben Grund verbietet sich eine ungleichmäßige Verteilung oder eine zu sparsame Verwendung.

Alternative Läusemittel

Im Zeitalter immer häufiger auftretender Resistenzen gegen die klassischen Insektizide sind sie durchaus eine Überlegung wert – gerade für kleinere Kinder. Das Problem ist, dass ihre Wirksamkeit weit weniger gut bewiesen ist und dass sie zudem oft weitaus intensiver angewendet werden müssen – oft mehrmals am Tag und mehrere Tage hintereinander.

Warnhinweis: Zudem ist „alternativ“ nicht gleich „harmlos“. Von den meisten „alternativen“ Präparaten liegen keine Untersuchungen über eventuelle Nebenwirkungen vor.

So bieten Präparate aus dem indischen Neembaum einen interessanten Ansatz: Sie hemmen die Bildung des Chitinpanzers der Laus. Da bisher nur einige wenige Studien über die Wirksamkeit und über die Nebenwirkungen dieses natürlichen Insektizids vorliegen, sind neemhaltige Produkte nur als Medizinprodukte erhältlich; diese können im Gegensatz zu Arzneiprodukten nicht vom Arzt verordnet werden. Zu diesen Mitteln zählen z. B. Niemolind® oder das Neem-Extrakt FT-Shampoo®).

Ein anderer Ansatz besteht im Besprühen der Haare mit dem (nicht giftigen) Dimeticon. Dieser hierzulande z. B. unter den Handelsnamen NYDA®L oder Etopril® verfügbare Entschäumer wird oft bei Babykoliken gegen Blähungen verordnet und macht Läusen die Atmung unmöglich, indem er ihre Atemöffnung verschließt [B13].

Auch manche ätherischen Öle, z. B. Lavendel- oder Teebaumöl, besitzen eine gewisse Anti-Laus-Wirkung, die unseres Erachtens aber nicht zuverlässig ist.

Produkte auf der Basis von Soja- oder Kokosöl (z. B. Aesculo Gel L® oder Mosquito Läuseshampoo®) die die Läuse ersticken sollen, indem sie sie mit einem Ölfilm überziehen.

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Lippen winterfest machen

Ohne Extraportion Fett werden Lippen im Winter leicht rissig.

Lippen winterfest machen

Mit Pflegestift oder Olivenöl

Trockene Heizungsluft und klirrende Kälte machen den Lippen zu schaffen. Sie trocknen aus und werden rau und rissig. Da hilft nur eins: die richtige Pflege.

Lippen ohne Eigenschutz

Lippen sind besonders empfindlich und anfällig für störende Reize von außen. Das liegt nicht nur daran, dass Lippenhaut keine Talg- und Schweißdrüsen besitzt. Ihr fehlen weitere Schutzfunktionen: So baut sie bei Belastung keine Hornhaut auf und bildet bei Sonneneinstrahlung keine Melaninpigmente gegen die UV-Strahlen.

Im Winter sollte man seine Lippen deswegen besonders gut pflegen und so selbst für Schutz sorgen. Die Basis ist Feuchtigkeit. Viel trinken sorgt dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen bleibt und die Haut schon von innen keinen Feuchtigkeitsmangel hat. Damit es in den Räumen nicht zu trocken wird hilft es, die Heizung nicht zu hoch drehen und die Zimmerluft immer mal wieder mit einer Sprühflasche befeuchten.

Lecken trocknet noch mehr aus

Mit der Zunge darf man seine trockenen Lippen nicht befeuchten – auch wenn das ein weit verbreiteter Reflex ist. Denn durch die Verdunstung des Speichels trocknet die Lippenhaut nur noch mehr aus. Stattdessen ist im Winter eine passende Lippenpflege angesagt. Hier gibt es laut Ökotest einiges zu beachten.

Wichtig ist, dass die Lippenpflegestifte einen hohen Anteil an Fett, Ölen oder Wachsen besitzen. Denn diese Substanzen bilden eine schützende Schicht auf den Lippen und verhindern, dass die Haut durch Wind und Kälte Feuchtigkeit verliert. Dabei kommt es allerdings darauf an, woraus die Fette bestehen. Rohstoffe aus der Natur integrieren sich besser in die Haut als synthetische Fette und sind deshalb laut Ökotest vorzuziehen.

Paraffine und Silikonöle meiden

Zudem warnt Ökotest vor potenziell krebserregenden Mineralölbestandteilen in Lippenpflegeprodukten. Diese finden sich häufig in erdölbasierten Fetten wie Paraffinum liquidum oder Petrolatum, die bei manchen Pflegestiften fast die Hälfte der Bestandteile ausmachen. Besser ist es, zu Naturkosmetik zu greifen. Dort verwendet man statt Paraffinen und Silikonölen natürliche Öle und Wachse.

Welche Lippenpflegestifte am besten schützen und am wenigsten schaden, hat Ökotest 2021 getestet. Bestnoten erhielten dabei Dr. Hauschka Lippengold, Weleda Everon Lippenpflege und Alterra Lippenpflege (die vollständigen Testergebnisse gibt es bei Ökotest).

Mit Olivenöl und Honig

Wer möchte, kann seine Lippen auch mit Naturprodukten pflegen. Raue Lippen profitieren von Bienenhonig. Dazu streicht man den Honig auf die Lippen und lässt ihn zehn Minuten einwirken. Danach tupft man die Reste wieder ab. Ölivenöl oder Sheabutter gelten wiederum als Schutzschild gegen Kälte. Sie sollten als Blitzkur für etwa drei Minuten auf die Lippen aufgetragen werden, bevor es nach draußen geht.

Quelle: Oekotest

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: xAntonioGuillemx/imago-images.de