Gesundheit heute

Milzriss

Milzriss (Milzruptur): traumatische Schädigung der Milz und/oder der Milzkapsel, meist durch einen Unfall.

Die Erkrankung

Die weiche Konsistenz der Milz und ihre Blutfülle machen sie besonders empfindlich für Verletzungen. Daher kann jede Verletzung des linken Bauchraums, insbesondere wenn sie stumpf ist, z. B. durch Fußtritte mit schwerem Schuhwerk, und/oder Rippenbrüche nach sich zieht, mit einer Milzverletzung verbunden sein.

Meistens blutet es dann in den Bauchraum hinein. Das Blut kann sich aber zunächst auch innerhalb der Milzkapsel sammeln. Nach einigen Tagen oder Wochen reißt die Kapsel dann auf (zweizeitige Milzruptur), und es kommt zu einer starken Blutung in den Bauchraum. Als Folge kann ein Volumenmangelschock auftreten, der sofort behandelt werden muss. Der Betroffene hat abgesehen von einer Schwellung im Oberbauch starke Schmerzen im Oberbauch, eventuell auch auf der ganzen linken Seite und/oder in der linken Schulter.

Das macht der Arzt

Ein Milzriss lässt sich im Ultraschall nachweisen. Bei Verdacht wird in mehreren Stunden Abstand nochmals sonografiert. Meistens ist bei einem kleinen Riss eine Laparoskopie angesagt. Sie erlaubt dem Arzt nicht nur einen genauen Überblick mit dem Laparoskop, sondern er kann kleinere Milzrisse sofort mit einem Gewebekleber behandeln. Bei größeren Milzrissen entfernt der Arzt bei Erwachsenen das komplette Organ. Bei Kindern versucht er immer, die Milz zumindest teilweise zu erhalten, weil sie für diese noch wichtig ist. Hierzu verklebt er die Milzteile mit einem Gewebekleber und umhüllt sie mit einem Netz, das zunächst die Milzteile zusammenhält und später vom Körper verdaut (resorbiert) wird.

Vorsorge nach Laparoskopie

Nach der Operation muss der Betroffene die gleichen Vorsichtsmaßnahmen beachten, die auch bei einer Milzentfernung gelten.

Von: Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Tipps für sicheren Grillspaß

In Deutschland wird pro Jahr etwa 100 Millionen Mal der Grill angeworfen.

Tipps für sicheren Grillspaß

Heißes Sommervergnügen

Von Verbrennungen bis zu Magen-Darm-Infektionen: Das allseits beliebte Grillen hält eine ganze Menge Gefahren bereit. Hier gibt es Tipps, wie man sich davor schützt.

100 Millionen Grillfeuer jährlich in Deutschland

Die Deutschen sind wahre Grillmeister*innen: Ein Viertel von ihnen genießt die Speisen vom Rost mindestens ein Mal pro Woche. Bei etwa 100 Millionen Grillfeuern pro Jahr ereignen sich bis zu 5000 Unfälle, rechnen Fachgesellschaften vor. Dabei tragen etwa 500 Menschen schwere Folgen davon. Um Unfälle zu verhüten, raten Plastische Chirurg*innen zu folgendem Vorgehen:

  • Den Grill auf eine stabile, feuerfeste Unterlage und in den Windschatten stellen. In der Nähe darf sich nichts Brennbares befinden.
  • Zum Anzünden Würfel auf Petroleumbasis oder Holzwolle verwenden – sie gelten als am sichersten. Wer stattdessen Brennspiritus, Benzin oder gelartige Grillpasten nimmt, riskiert gefährliche Verpuffungen und Rückzündungen.
  • Gasgrillgeräte regelmäßig auf die Dichte ihrer Schläuche, Flaschen und Ventile prüfen.
  • Grillschalen verwenden, damit kein Fett auf heiße Kohlen tropft und Stichflammen auslöst.
  • Sich vor Funkenflug mit Grillhandschuhen und Grillschürze schützen und eine geeignete Grillzange verwenden.
  • Immer einen Eimer Sand, einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke bereithalten. Wasser ist ungeeignet für Fettbrände, es droht eine Fettexplosion.

Keine Hausmittel auf Brandwunden!

Ist es trotz aller Vorsicht zu Verbrennungen gekommen, hängt das weitere Vorgehen von deren Ausmaß ab. Sind nur bis zu 10% der Körperoberfläche verbrannt, soll die Stelle 10 bis 15 Minuten mit Leistungswasser gekühlt werden – Hausmittel wie Puder, Mehl, Öle oder Salben sind verboten. Danach ist eine Ärzt*in aufzusuchen. Sind größere Flächen verbrannt oder Gesicht oder Gelenke betroffen, muss unverzüglich der Rettungsdienst alarmiert werden!

Magen-Darm-Infekt und Hepatitis

Doch beim Grillen drohen nicht nur Verbrennungen. Auch Magen-Darm-Infektionen werden durch diese Art der Zubereitung begünstigt. Typischer Überträger von Keimen wie z.B. Campylobacter ist nicht ausreichend gegartes Geflügelfleisch. Um die Gefahr zu senken, sollte das Fleisch direkt aus dem Kühlschrank auf den Rost gelegt und ausreichend heiß gegrillt werden.

Ausreichend heiß bedeutet mindestens 70°C und gilt genauso für Fisch und Meeresfrüchte. Schweinefleisch sollte bei dieser Temperatur etwa 20 Minuten bruzzeln. Wird es nicht heiß genug gegrillt, droht eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus und damit eine Leberentzündung.

Für besonders eifrige Grillende gibt´s noch einen Extra-Tipp: Auch wenn es einen professionellen Eindruck macht – Grillgut sollte nicht so oft gewendet werden. Denn dabei verliert es an Hitze.

Quelle: medscape

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Caia Image / Tom Merton