Gesundheit heute

Krankengymnastik und Ergotherapie bei Rheuma

Bewegung ist essentiell bei rheumatischen Erkrankungen, um langfristig die Beweglichkeit zu erhalten. Eine Studie der Universität Halle-Wittenberg hat kürzlich gezeigt, dass sich die Patienten dabei nicht schonen müssen. Die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining, dreimal wöchentlich, etwa zwei Stunden lang, erzielte die besten Erfolge. Gezielte Krankengymnastik verfolgt in erster Linie folgende Ziele:

  • Vorbeugung von Versteifungen, Fehlhaltungen und Fehlstellungen, Vermeidung ungünstiger Schonhaltungen
  • Einüben von kompensierenden Bewegungsabläufen bei nicht mehr vollständig zu korrigierenden Veränderungen
  • Steigerung der Muskelkraft zur Gelenkstabilisierung.

Die Ergotherapie hat bei der Behandlung fortgeschrittener rheumatologischer Erkrankungen einen zentralen Stellenwert. Hierzu zählen:

  • Patientenschulungen über richtiges Verhalten und Hilfsmittel zum Schutz der Gelenke (Gelenkschutzberatung)
  • Ausgleichsübungen bei dauerhaft eingetretenen Bewegungseinschränkungen
  • Versorgung und Training mit Hilfsmitteln für Haushalt, Freizeit oder Beruf.

Von: Dr. rer. nat. Katharina Munk, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Crohn und Colitis bedrohen Knochen

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sollte frühzeitg die Knochendichte geprüft werden.

Crohn und Colitis bedrohen Knochen

Knochendichte früh verringert

Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen müssen gut auf ihre Knochen aufpassen. Sie haben oft schon zu Beginn der Erkrankung eine erniedrigte Knochendichte.

Darmentzündung nagt am Knochen

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie die Colitis ulcerosa oder der Morbus Crohn gehen häufig mit anderen Störungen einher. So kann es vermehrt zu rheumatischen Beschwerden, aber auch zu Entzündungen der Augen kommen. Besonders oft werden jedoch die Knochen in Mitleidenschaft gezogen, wie eine dänische Arbeitsgruppe nachgewiesen hat.

Die Forschenden haben dafür untersucht, wie es bei Patient*innen mit neu aufgetretener chronisch-entzündlicher Darmerkrankung mit der Knochendichte aussieht. Über 300 Betroffene nahmen an der Studie teil und unterzogen sich einer Knochendichtemessung. Bei 17 % der Colitis-Patient*innen wurde eine Osteoporose entdeckt, 27 % litten unter der Vorstufe davon, einer Osteopenie. In der Crohn-Gruppe hatten gut 5% eine Osteoporose und fast 20% eine Osteopenie.

Risiko unabhängig von Medikamenten erhöht

Das Risiko für eine Osteopenie war nach den Berechnungen um 86% erhöht, das für eine handfeste Osteoporose um 42%– unabhängig vom Alter. Mit den eingenommenen Medikamenten oder dem Schweregrad der Darmerkrankung stand die Knochendichte in keinem Zusammenhang.

Jede vierte Patient*in mit einer neu diagnostizierten chronisch-entzündlichen Darmerkrankung hatte damit eine zu geringere Knochendichte, fasst die Arbeitsgruppe die Ergebnisse zusammen. Dies ist umso bedenklicher, als dass diese Erkrankungen oft mit Kortison behandelt werden – ein Wirkstoff, der ebenfalls an den Knochen nagt.

Frühzeitig Knochendichte prüfen

Fachleute raten deshalb, CED-Patient*innen schon zu Beginn ihrer Erkrankung auf Osteoporose zu prüfen und gegebenenfalls eine knochenschützende Therapie einzuleiten.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / BSIP / B. Boissonnet