Gesundheit heute
Krankengymnastik und Ergotherapie bei Rheuma
Bewegung ist essentiell bei rheumatischen Erkrankungen, um langfristig die Beweglichkeit zu erhalten. Eine Studie der Universität Halle-Wittenberg hat kürzlich gezeigt, dass sich die Patienten dabei nicht schonen müssen. Die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining, dreimal wöchentlich, etwa zwei Stunden lang, erzielte die besten Erfolge. Gezielte Krankengymnastik verfolgt in erster Linie folgende Ziele:
- Vorbeugung von Versteifungen, Fehlhaltungen und Fehlstellungen, Vermeidung ungünstiger Schonhaltungen
- Einüben von kompensierenden Bewegungsabläufen bei nicht mehr vollständig zu korrigierenden Veränderungen
- Steigerung der Muskelkraft zur Gelenkstabilisierung.
Die Ergotherapie hat bei der Behandlung fortgeschrittener rheumatologischer Erkrankungen einen zentralen Stellenwert. Hierzu zählen:
- Patientenschulungen über richtiges Verhalten und Hilfsmittel zum Schutz der Gelenke (Gelenkschutzberatung)
- Ausgleichsübungen bei dauerhaft eingetretenen Bewegungseinschränkungen
- Versorgung und Training mit Hilfsmitteln für Haushalt, Freizeit oder Beruf.
Ob hier passende Schuhe für Rheumafüße dabei sind?
Schuhwerk für den Rheumafuß
Damit nichts drückt
Schuhe müssen passen, damit der Fuß nicht leidet. Das gilt besonders für Füße, die von einer rheumatoiden Arthritis geplagt werden. Doch worauf müssen Rheumapatient*innen beim Schuhkauf achten?
Vom Druck zum Geschwür
Rheuma geht in vielen Fällen auf die Füße: Im Verlauf der Erkrankung kommt es durch die entzündlichen Prozesse zu Knochenanbauten und Gelenkzerstörungen. Da sind deformierte Füße und Druckstellen vorprogrammiert, erklärt Rheumatologe Ralph Gaulke.
Druckstellen am Fuß sind aber nicht nur unangenehm. Durch die langfristige punktuelle Drucküberlastung entwickeln sich leicht Geschwüre. Diese werden zusätzlich durch die häufig eingesetzten Antirheumatika begünstigt. Methotrexat führt beispielsweise dazu, dass die Haut dünner und empfindlicher wird. Außerdem greift es die Nervenbahnen an, wodurch ein warnender Druckschmerz manchmal gar nicht wahrgenommen wird. Die Betroffenen merken dann gar nicht, wenn sie sich wund laufen.
Fußvisite und passende Schuhe
Alarmzeichen für drohende Geschwüre sind Druckstellen und Rötungen. Um diese nicht zu übersehen, sollten Rheumapatient*innen täglich ihre Füße inspizieren. Und zwar von oben und von unten, am besten mit einem Spiegel. Zeigen sich dabei verdächtige Hautareale, ist der Rat einer Ärzt*in gefragt.
Um Druckstellen überhaupt zu vermeiden, müssen die Schuhe passen. Ob orthopädisches Schuhwerk oder normale Treter, auf diese Aspekte kommt es besonders an:
- Das Obermaterial sollte immer weich und ohne drückende oder reibende Nähte sein.
- Länge und Weite des Schuhs müssen ausreichend sein, es darf nirgendwo drücken und es sollte zwischen den Zehen und Schuhvorderkante sollte noch etwas Platz sein.
- Um so wenig Gewicht wie möglich auf den Vorfuß zu bringen, sollte auf Absätze verzichtet werden.
- Der Schuh sollte wenig wiegen, denn viele Rheumapatient*innen haben es auch mit Arthrose in Knie- und Hüftgelenk zu tun.
- Klettverschlüsse sind ideal für Patienten, die aufgrund von Rheuma auch Probleme mit den Händen haben.
Quelle: Ärztezeitung