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Morbus Dupuytren (Dupuytren-Kontraktur, Dupuytrensche Krankheit): Strangförmige Verdickung und Verkürzung der Bindegewebsplatte (Palmaraponeurose) unter der Haut der Handfläche mit einer zunehmenden Einwärtskrümmung der Finger. Die schmerzlos fortschreitende Erkrankung betrifft zu 85 % Männer (meist über 50 Jahren), überwiegend an beiden Händen. Bekannt ist eine familiäre Veranlagung ebenso wie eine Häufung bei Personen mit Diabetes, Epilepsie, Alkoholismus und bei Rauchern. Zur Behandlung stehen verschiedene, unterschiedlich invasive Verfahren zur Verfügung. In den meisten Fällen ist ein handchirurgischer Eingriff, z. B. die operative Entfernung der Palmaraponeurose, erforderlich.
In den nächsten Wochen, wenn
In der Innenhand befindet sich zwischen der Haut, den Beugesehnen und den Nerven eine fächerförmig angeordnete Gewebsschicht, die Palmaraponeurose. Sie hat die Aufgabe, die Sehnen und Nerven der Hand vor Verletzungen zu schützen. Beim Morbus Dupuytren produzieren die Bindegewebszellen der Palmaraponeurose aus unbekannten Gründen vermehrt das Struktureiweiß Kollagen. Folge ist eine schmerzlose, fortschreitende Verdickung und Verkürzung der Bindegewebsplatte. Sie führt dazu, dass die Finger insbesondere im Grund- und Mittelgelenk zunehmend einwärts gezogen werden und sich nicht mehr vollständig strecken lassen (Beugekontraktur). Ring- und Kleinfinger sind meistens als Erste betroffen, später greift die Erkrankung manchmal auf die Hohlhand und den Mittelfinger über, in seltenen Fällen auch auf Daumen und Zeigefinger. Werden durch die Stränge und Knoten Nerven oder Gefäße gereizt, kommt es zusätzlich zu Schmerzen.
Ähnliche Krankheitsbilder mit gutartigen Wucherungen und Verhärtungen von Bindegewebsplatten finden sich manchmal auch an anderen Körperstellen, oft begleitend zum Morbus Dupuytren. Sie betreffen vornehmlich die Fußsohle (Morbus Ledderhose) und den Penis (Induratio penis plastica), selten auch die Bauchwand (Fasziitis nodularis).
Die genaue Ursache für den Morbus Dupuytren ist noch nicht geklärt. Genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, da die Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Zudem folgt der Morbus Dupuytren manchmal auf offene Verletzungen der Handinnenfläche oder Brüche an Hand und Arm. Begünstigend sollen zudem hoher Alkoholkonsum (wahrscheinlich über die dabei häufig erhöhten Blutfette) und Rauchen wirken.
Es gibt etliche Erkrankungen, bei denen der Morbus Dupuytren vermehrt auftritt. Ob dies ursächlich oder nur zufällig ist, wird noch diskutiert. Wahrscheinlich liegt das an den erhöhten Blutfetten wie sie bei Diabetes mellitus und manchen Fettstoffwechselstörungen auftreten. Auch bei Menschen mit Leberzirrhose oder einer Epilepsie entwickelt sich die Beugekontraktur häufiger.
Die Diagnose ergibt sich aus dem sicht- und tastbaren Befund und der Prüfung der Fingerbeweglichkeit. Solange noch keine Beugekontrakturen bestehen, erfolgen nur Verlaufskontrollen.
Differenzialdiagnose. Bei der angeborenen Kamptodaktylie kommt es ebenfalls zu einer Beugekontraktur des kleinen Fingers oder Ringfingers.
In der Frühphase, bei der sich vereinzelt Knoten zeigen, aber noch keine Funktionseinschränkung beim Strecken der Finger vorliegen, wird zunächst Abwarten empfohlen. Stellen sich Schmerzen beim Umgreifen von Gegenständen ein oder entwickelt sich eine Streckhemmung, bieten sich die folgenden Verfahren an:
Zur Nachbehandlung gehören intensive Bewegungsübungen und Eisanwendungen; nach Hautverpflanzungen ist anfangs eine Ruhigstellung, bei verbliebenen Streckhemmungen eine Schienenbehandlung angezeigt. Zur Behandlung anhaltender Schwellungen verschreibt die Ärzt*in Lymphdrainagen und einen Kompressionsfingerling oder -handschuh, der auf die betroffenen Finger sanften, aber stetigen Druck ausübt und damit die angestaute Gewebsflüssigkeit herausdrückt.
Bei rechtzeitiger Operation sind die Chancen gut, dass die Finger wieder frei beweglich werden. Lässt sich die Palmaraponeurose nur teilweise entfernen, droht allerdings in mindestens 15 % der Fälle ein Rückfall. Bei vollständiger Entfernung ist dieses Risiko geringer, allerdings treten dafür häufiger Komplikationen wie Nerven- und Gefäßverletzungen auf.
Physiotherapie und Krankengymnastik werden in ihrer Wirkung auf den Morbus Dupuytren unterschiedlich beurteilt. Je nach Ausmaß und Stadium können sie nach Rücksprache mit der behandelnden Ärzt*in aber begleitend eingesetzt werden.
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