Gesundheit heute

Diabetes insipidus

Diabetes insipidus (wörtlich „geschmackloser Durchfluss“), was ihn abgrenzt vom „honigsüßen Durchfluss“ des Diabetes mellitus: Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts durch übermäßige Urinausscheidung von bis zu 20 l Urin pro Tag bei Unfähigkeit der Nieren, den Urin zu konzentrieren und Wasser zurückzuhalten.

Folgen sind übermäßiger Harndrang, quälendes Durstgefühl und Trockenheit von Haut und Schleimhäuten.

Ursachen sind entweder ein Mangel des Hormons ADH (Antidiuretisches Hormon), das im Hypothalamus gebildet und über den Hypophysenhinterlappen ausgeschieden wird, oder eine fehlende Wirkung von ausreichend gebildetem ADH auf die Niere.

Zur Behandlung des Diabetes insipidus steht als Medikament das synthetische Hormon Desmopressin (Minirin®) zur Verfügung, das in Form von Tabletten oder als Nasenspray gegeben wird, um die Urinausscheidung zu normalisieren. Mit dieser Therapie ist es den Patienten in der Regel möglich, ein ganz normales Leben zu führen.

Desmopressin wird auch beim kindlichen Bettnässen zur Unterdrückung des nächtlichen Harndrangs eingesetzt.

Von: Kristine Raether-Buscham, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Fernreisen mit Diabetes

Auf Reisen sollten Diabetiker*innen ihren Blutzucker am besten alle zwei Stunden kontrollieren.

Fernreisen mit Diabetes

Medikamente & Co. richtig aufbewahren

Nicht wenige Menschen mit Diabetes mellitus verzichten aus Sorge vor Komplikationen auf eine Urlaubsreise ins Ausland. Doch bei guter Planung sind die Sorgen unbegründet. Was Patient*innen beachten müssen.

Blutzucker alle zwei Stunden kontrollieren

„Exotische Fernreisen stellen für Menschen mit Diabetes heutzutage kein Problem mehr da“, beruhigt die Diabetesberaterin Aline Didas. „Der Planungsaufwand einer Reise bei einer chronischen Erkrankung wie Diabetes ist höher als bei stoffwechselgesunden Menschen. Aber wenn sie gut geplant ist, steht der Reise nichts mehr im Weg.“

Besonders bei entfernten Zielen gibt es einiges zu beachten. Erst einmal muss der Rhythmus der Insulinzufuhr der neuen Zeitzone angepasst werden. Vorab dabei helfen können eine entsprechend geschulte Ärzt*in oder eine Diabetesberater*in. Die ungewohnte Umgebung und ein möglicher Jetlag sorgen häufig für Stress, der sich auf den Blutzuckerspiegel auswirkt – ebenso wie das Klima und die Essensgewohnheiten im Urlaubsland. „Reisende sollten ihren Blutzucker alle zwei Stunden kontrollieren, um einer Stoffwechselentgleisung rechtzeitig vorzubeugen“, rät Didas.

Bescheinigung für Beförderung im Handgepäck nötig

Wichtig sind auch richtiger Transport und Lagerung der benötigten Utensilien. Bei Flugreisen benötigen Diabetes-Patient*innen eine Bescheinigung zum Mitführen von Spritzen, Pens, Ampullen und Insulin im Handgepäck. Achtung: Im Frachtraum gefriert das Insulin und wird unbrauchbar. Am Urlaubsort müssen Teststreifen, Blutzuckermessgeräte und Medikamente vor starker Sonneneinstrahlung geschützt und daher am besten in einem Kühlschrank (zum Beispiel in der Minibar) oder in einer speziellen Kühltasche oder Styroporbox gelagert werden.

Notfall-Dokumente in der Landessprache mitführen

Für den Notfall empfiehlt es sich, stets einen internationalen Diabetes-Pass oder ein Dokument in der jeweiligen Landessprache, das über die bestehende Erkrankung Auskunft gibt, bei sich zu tragen.

Einen Diabetikerausweis in mehreren Sprachen finden Sie hier.

Eine ärztliche Bescheinigung für Flugreisen oder Grenzkontrollen finden Sie hier.

Quelle: Deutsche Diabeteshilfe

Von: Leonard Olberts; Bild: xMaskotx/imago-images.de