Gesundheit heute

Impfungen für Schwangere

Einige – normalerweise harmlose – Infektionen gefährden das ungeborene Kind in seiner Entwicklung. Gegen Röteln, Zytomegalie und Windpocken kann sich die Mutter aber impfen lassen und so auch das Ungeborene schützen.

Da die Impfmöglichkeiten in der Schwangerschaft sehr eingeschränkt sind, empfiehlt das Robert-Koch-Institut, folgende Impfungen im Vorfeld einer Schwangerschaft durchführen bzw. auffrischen zu lassen:

  • Röteln, sofern die Frau nicht genügend Antikörper hat Diphterie
  • Keuchhusten
  • Tetanus
  • Windpocken, sofern die Frau nicht genügend Antikörper hat.

Wenn kein Impfschutz besteht und es trotz aller Vorsicht zum Kontakt mit den Erregern von Masern, Mumps, Röteln, FSME, Hepatitis B, Windpocken oder Tollwut kommt, wird eine Sonderform der Impfung vorgenommen, bei der der Mutter vorsichtshalber „fertige“ Antikörper in Form von Immunglobulinen gespritzt werden. Dabei handelt es sich um Passivimpfungen.

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Tabaksteuer kann Baby-Leben retten

Teure Zigaretten senken Sterblichkeit

Je teurer die Zigaretten in einem Land sind, desto geringer ist die Säuglingssterblichkeit. Das weist eine aktuelle Studie aus England nach. Der Effekt könnte sogar noch größer sein – würden Hersteller nicht Billigzigaretten subventionieren.

Hohe Zigarettenpreise gelten als wirksames Mittel, um Menschen vom Rauchen abzuhalten. Dass der Kostenfaktor offenbar auch für Schwangere und junge Eltern eine Rolle spielt, zeigt nun eine Studie der Londoner School of Public Health mit eindrücklichen Zahlen: Demnach hat der EU-weite Anstieg der Tabaksteuer und damit auch der Zigarettenpreise zwischen 2004 und 2014 zu schätzungsweise 9.200 weniger Todesfällen bei Säuglingen geführt.

Studie legt kausale Beziehung nahe

Zwar sei die abnehmende Säuglingssterblichkeit innerhalb der Europäischen Union nicht allein auf die gestiegene Tabaksteuer zurückzuführen, meinen die Forscher. Die Methodik ihrer Studie sowie ähnliche Ergebnisse früherer Studien aus den USA und Kanada würden jedoch eine klare Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen steigenden Zigarettenkosten und sinkender Säuglingssterblichkeit nahelegen.

Billige Zigaretten nicht länger subventionieren

Die steigenden Zigarettenpreise und den dadurch drohenden Kundenverlust versuchen viele Hersteller mit besonders billigen Zigarettenmarken auszugleichen, die vor allem junge Menschen zum Einstieg verleiten sollen. Diese Preisdrückung im Billigsegment wird auch Quersubventionierung genannt. Die Wissenschaftler konnten zeigen: Je ausgeprägter die Quersubventionierung (d. h. je höher der Kostenunterschied zwischen billigen und mittelteuren Marken eines Herstellers), desto mehr steigt die Säuglingssterblichkeit an. Sie fordern daher die Regierungen der EU-Staaten dazu auf, Quersubventionierungen bei Zigarettenherstellern zu verhindern.

Quelle: Imperial College London

Von: Leonard Olberts