Gesundheit heute
BSG (Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit)
Lässt man durch Zitratzusatz ungerinnbares Blut in einem senkrechten Röhrchen stehen, so sinken die festen Blutbestandteile nach unten. Die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht (BSG), ist von vielen Faktoren abhängig, u. a. von Zellgehalt und Eiweißzusammensetzung des Bluts. Letztere ändert sich z. B. bei Entzündungen. Eine beschleunigte Blutsenkung ist v. a. ein Hinweis auf eine Entzündung irgendwo im Körper – die BSG gehört deshalb wie das CRP zu den Entzündungsparametern.
Normalbereich (Blut) [KLL; LAB]
- Frauen unter 50 Jahren: 1. Stunde [Ablesung nach 60 Minuten] bis 20 mm, über 50 Jahren bis 30 mm
- Männer unter 50 Jahren: 1. Stunde bis 15 mm, über 50 Jahren bis 20 mm
Indikation
Suchtest auf Entzündungen im Körper
Ursachen beschleunigter Blutsenkung
- Entzündungen (z. B. rheumatische Erkrankungen, andere Autoimmunerkrankungen), Infektionen
- Nephrotisches Syndrom
- Fortgeschrittene Tumoren, Plasmozytom (sehr starke Beschleunigung, sog. Sturzsenkung)
- Schwangerschaft.
Ursachen verlangsamter Blutsenkung
Vermehrung roter Blutkörperchen (Polyglobulie, Polyzythämie)
Studie: Altruismus ist Herzenssache
Wer großzügig ist, hört auf sein Herz
Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, dem wird häufig geraten: Hör auf dein Herz. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, denen das besonders gut gelingt, eher zu selbstlosem Verhalten neigen.
Je genauer Herzschlag erkannt wird, desto mehr Geld wird gespendet
Großzügige Menschen sind mehr im Einklang mit ihrem Körper – genauer: mit Ihrem Herzschlag. Das zeigt eine aktuelle Studie. Sie bestand aus zwei Experimenten: Zum einen wurden den Teilnehmern Töne vorgespielt, die sie danach beurteilen sollten, ob sie mit ihrem Herzschlag im Takt waren oder nicht. Der Puls durfte dabei nicht mit der Hand gefühlt werden. Zum anderen nahmen sie an einem Computer-basierten Spiel teil, in dem Geldbeträge mit Fremden geteilt werden sollten. Es zeigte sich: Je genauer die Teilnehmer beurteilen konnten, ob ihr Herzschlag mit den Tönen im Takt war, desto mehr Geld gaben sie bereitwillig ab.
Körperliche Veränderung steuert offenbar selbstloses Verhalten
Die Mitautorin der Studie Dr. Jane Aspell erklärt sich das Ergebnis folgendermaßen: „Es ist möglich, dass eine emotional aufgeladene Situation – etwa zu entscheiden, ob man Geld weggibt oder nicht – eine Veränderung des Herzschlags verursacht. Diese körperliche Veränderung könnte bei denjenigen Menschen, die besser darin sind, ihren Herzschlag wahrzunehmen, die Entscheidung in Richtung der großzügigen Option beeinflussen. Dieser Fund weist darauf hin, dass Menschen in gewisser Weise ‚auf ihr Herz hören‘, um ihr selbstloses Verhalten zu steuern.“
Das Ergebnis sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden: In einem weiteren Schritt wurden die Teilnehmer darin geschult, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen. Jetzt hörten sie zwar eher auf ihr Herz – spendabler machte sie das dennoch nicht.
Quelle: Scientific Reports