Gesundheit heute

Erfrierungen

Bei einer Erfrierung kommt es durch Kälteeinwirkung zur Gewebeschädigung eines Körperteils. Ursache ist die durch die Kälteeinwirkung bedingte mangelnde Durchblutung. Auch wenn Erfrierungen in der heutigen Zeit selten sind, sollte man lange Aufenthalte in kalten Gewässern, längere Skifahrten und Bergwanderungen bei Schnee und Eis nicht unterschätzen. Das Gefährliche an einer Erfrierung ist, dass dabei Körperteile unwiderruflich absterben können. Durch unzureichende Kleidung sind vor allem periphere Körperteile wie Ohren, Nase, Hände, Finger, Zehen und Füße bedroht. Besonders gefährdet sind natürlich Säuglinge und Kleinkinder, aber auch stark alkoholisierte Menschen und solche, die ihre Situation nicht richtig einschätzen können.

Bei Säuglingen und kleinen Kindern kommen lokale Erfrierungen oft dadurch zustande, dass beim Tragen oder auf dem Fahrradsitz z. B. die Hose hochrutscht und der Knöchel dem Wind ausgesetzt ist.

Nicht mit der Erfrierung zu verwechseln ist die Unterkühlung, die den gesamten Körper betrifft; damit ist ein Absinken der Körperkerntemperatur auf unter 35 °C verbunden.

Erfrierungen teilt man in drei Schwere- oder Tiefengrade ein:

  • Anzeichen und Beschwerden einer Erfrierung 1. Grades sind blasse, kühle und gefühllose Haut sowie stechende Schmerzen. An den Füßen kommt häufig ein „Gefühl zu kleiner Schuhe“ hinzu. Nach Wiedererwärmung sind die Hautstellen gerötet, jucken oder schmerzen.
  • Eine Erfrierung 2. Grades wird oft erst nach der Wiedererwärmung sichtbar: Die Haut ist stark geschwollen und hat eine blaurote oder weißgraue Färbung. Hinzu kommt eine rasche Blasenbildung. Zerreißen die Blasen, tritt Gewebeflüssigkeit aus. Es besteht Infektionsgefahr, da Bakterien über die offene Wundfläche eindringen können.
  • Bei der Erfrierung 3. Grades ist das Gewebe abgestorben. Die betroffenen Hautpartien färben sich nach dem Auftauen lederartig-blauschwarz und bleiben gefühllos. Es bilden sich mit Blut gefüllte Blasen.

Maßnahmen

Bei Erfrierungen 1. Grades müssen die betroffenen Stellen zügig erwärmt werden. Dabei sollte es zu keiner weiteren Kälteeinwirkung kommen, da ein wiederholter Wechsel von warm und kalt das Gewebe zusätzlich (stark) schädigt. Öffnen oder entfernen Sie eng anliegende oder nasse Kleidung und Schuhe und decken Sie den Betroffenen mit Decken oder anderen wärmenden Materialien zu. Verabreichen Sie heiße, gezuckerte, nicht alkoholische Getränke. Versuchen Sie, erfrorene Körperteile durch eigene Körperteile zu erwärmen (z. B. Hände in die Achselhöhlen stecken) und den Betroffenen dazu zu bringen, sich zu bewegen. Geeignet ist auch ein halbstündiges Wasserbad mit einer Temperatur von 38–42° C und einem antibakteriellen Zusatz (Octenidin, Jod oder Polyhexanid).

Bei Erfrierungen 2. Grades sollten die erfrorenen Stellen desinfiziert und mit einem trockenen Verband – z.B. mit Brandwundenpäckchen – verbunden werden. Außerdem gilt: Geschlossene Blasen nicht aufstechen, da sie so besser abheilen können. Offene Blasen abtragen, um eine Infektion zu verhindern.

Bei Erfrierungen 3. Grades rufen Sie sofort den Notarzt oder fahren Sie den Betroffenen in die Klinik, oder – wenn möglich – direkt in ein Verbrennungszentrum.

Gefährlich ist das Abreiben der Körperstellen mit Schnee oder das Auftauen durch Feuer oder trockene Hitze (Heizung, Herdplatte). Unterkühlte Körperteile sind gefühllos und es drohen schwere Verbrennungen.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Erste Hilfe beim Wespenstich

Beim Eisgenuss sollte man ganz genau hinschauen, ob es unerwünschte Mitessser gibt.

Erste Hilfe beim Wespenstich

Insektenalarm auf der Terrasse

Ob beim Erdbeerkuchen auf der Terrasse oder beim Eisverzehr im Park: Die süßen Aromen locken Wespen und Bienen in Scharen an. Wie schützt man sich davor und was hilft, wenn man gestochen wird?

Wespenplage in Aussicht

Insektenforscher*innen prophezeien bereits Ende Juli eine regelrechte Wespenplage in Deutschland. Denn schon der Juni war deutlich zu warm und zu trocken –eine ideale Voraussetzung für die Vermehrung der Insekten. Wer sich viel im Freien aufhält, muss deshalb mit Wespen- oder Bienenstichen rechnen. Vorbeugend helfen folgende Maßnahmen:

  • Speisen und Getränke abdecken.
  • Vor jedem Bissen schauen, ob ein Insekt auf Gabel, Glas oder Flaschenrand sitzt.
  • Süße Getränke mit einem Strohhalm trinken. Nicht aus Dosen trinken – sie sind wahre Wespenfallen.
  • Gleich nach dem Essen die Reste wegräumen.
  • Kommen Wespen oder Bienen angeflogen, Ruhe bewahren. Nicht um sich schlagen oder fuchteln, die Tiere auch nicht anpusten.

Stachel entfernen – aber ohne Pinzette

Im Gegensatz zu Wespen lassen Bienen nach dem Stich meist ihren Stachel zurück. Der sollte unverzüglich entfernt werden. Weil an dem Stachel aber fast immer noch die Giftblase hängt, darf man dafür keine Pinzette benutzen. Denn damit quetscht man die Blase und drückt weiteres Gift in den Stich. Besser ist es, den Stachel weg zu kratzen oder zu schnipsen.

Schmerzen, Schwellung, Brennen und Juckreiz sind die typischen Folgen nach Wespen- oder Bienenstichen. Jetzt hilft es, wenn man ein Notfall-Set zur Hand hat. Folgende Produkte machen die Stiche erträglich und schützen vor Infektionen:

  • Desinfektionsmittel, damit sich der Stich nicht infiziert.
  • Gift- oder Saugpumpen, um das Gift aus der Stichwunde herauszusaugen. Sie sind von verschiedenen Herstellern in der Apotheke erhältlich.
  • Stichheiler für unterwegs. Sie haben eine heiße Kontaktfläche, die man auf die Stichwunde drückt. Dadurch wird das Eiweiß im Wespengift zerstört.
  • Kältekompressen, um die Schwellung zu kühlen. Sofortkompressen werden durch Drücken oder Schütteln kalt. Eine weitere Option sind Kühlgele oder Kühlstifte, sie gibt es wie die Kompressen ebenfalls in der Apotheke.
  • Gele mit Antihistaminika oder niedrig dosiertem Kortison, sie lindern Juckreiz und Schwellung.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Geiger/shutterstock.com