Gesundheit heute

Auf Reisen: Information ist die beste Vorsorge

Allein durch gute Planung lässt sich das Risiko, auf einer Reise ernsthaft zu erkranken, mehr als halbieren. Denn: Die Mehrzahl der schlimmeren Erkrankungen ereignet sich, weil die Reisenden elementare Dinge am Urlaubsort oder in der Urlaubsregion nicht berücksichtigen. Die wichtigste Regel der Reisemedizin ist deshalb: Bringen Sie so viel wie möglich über das Reiseziel in Erfahrung, von Gewohnheiten und Gebräuchen über klimatische und hygienische Verhältnisse und die medizinische Versorgung bis hin zu möglicherweise auftretenden Krankheiten. Und letzteres gilt nicht nur, wenn man ans andere Ende der Welt fährt – auch bei einem Wanderurlaub im Bayerischen Wald bestehen durch Zeckenbisse und eine nachfolgende Borreliose oder FSME-Infektion Risiken.

Primäre Anlaufstellen sind inzwischen das Internet und weiterhin der Hausarzt. Dieser ist auch der Ansprechpartner, wenn es um individuelle Gesundheitsrisiken wie etwa chronische Krankheiten, Sonnenallergien oder die Durchführung von Impfungen geht.

Viele Kassenärzte führen die reisemedizinische Beratung nur noch als IGeL-Leistung durch, weil sie den Zeitaufwand nicht von der Kasse bezahlt bekommen. Auch viele Impfungen müssen selbst bezahlt werden. Ein gewisses Privileg haben chronisch Kranke: Hier zahlen die Krankenkassen in der Regel, was notwendig ist.

Im Internet lohnt es sich, spezielle reisemedizinische Portale anzusteuern – während Tourismus-Internetseiten oft nur unvollständige Daten liefern. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an Portalen, die vor allem für Fernreisen umfangreiche Informationen bietet.

Weiterführende Informationen

  • www.crm.de – Zentrum für Reisemedizin (CRM, Düsseldorf): große kommerzielle Website mit detailliertem und seriösem Informationsangebot für Laien und Ärzte; mit Informationen zu fast allen Reiseländern, Reisekrankheiten und Adressen von Beratungsstellen.
  • www.dgk.de – Deutsches Grünes Kreuz e. V., Marburg: bietet u. a. ein Reiseberatungsportal.
  • www.fit-for-travel.de – Website der reisemedizinischen Fachredaktion von „fit for travel“, München: sehr umfangreiche Informationen mit allen Adressen tropenmedizinischer Einrichtungen, auch als englische Version.
  • www.dtg.org – Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V. (DTG, München): sehr geeignet für die Suche nach speziell qualifizierten Ärzten und Kliniken.
  • www.auswaertiges-amt.de – Website des Auswärtigen Amts, Berlin: Unter der Rubrik Länder- und Reiseinformationen finden Sie Informationen aller Art bezüglich der Situation in den Staaten rund um die Welt.

Weiterlesen:

Reiseimpfungen

Die Reiseapotheke

Auslandsreisesversicherung

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Vitamin-D-Mangel durch Sonnenschutz?

Guter Sonnenschutz senkt die Menge an UV-Strahlen, die die Haut erreichen.

Vitamin-D-Mangel durch Sonnenschutz?

Mit Creme, Hut und Schatten

Einen großen Teil des nötigen Vitamin D bildet der Körper selbst in der Haut. Dafür braucht er UV-Strahlung. Schaden Sonnenschutzmittel dem Vitamin-D-Haushalt?

UVB-Strahlung für Vitaminsynthese

Vitamin D hat viele Funktionen: Es festigt Knochen und Zähne, ist unverzichtbar für die Muskelfunktion und unterstützt das Immunsystem. 80 bis 90 Prozent des Bedarfs produziert der Körper selbst – und zwar mithilfe von UVB-Strahlung aus dem Sonnenlicht.

Doch immer wieder stellt sich die Frage, ob durch ausgeprägten Sonnenschutz nicht die Vitamin-Bildung gefährdet ist. Fachverbände und Behörden haben dazu Stellung genommen. Ihnen zufolge reicht es für die nötige Vitamin-D-Synthese, wenn Gesicht, Arme und Hände zwei- bis dreimal pro Woche unbedeckt und ohne Sonnenschutz der „halben minimal sonnenbrandwirksamen UV-Dosis“ ausgesetzt werden.

Für Menschen mit heller Haut reichen 15 Minuten

Diese minimal sonnenbrandwirksame Zeit ist die Zeit, ab der man ungeschützt einen Sonnenbrand bekommt. Sie variiert je nach Hauttyp erheblich. Bei Menschen mit Hauttyp II (helle, empfindliche Haut, helle oder braune Augen, bräunt kaum bis mäßig) sind dies etwa 10 Minuten. Rechnerisch reichen bei ihnen nach der Fachverbandregel etwa 10 bis 15 Minuten Sonnenbad pro Woche für die Vitamin-D-Bildung aus. Längere Bestrahlungszeiten steigern die Synthese nicht. Stattdessen erhöhen sie jedoch das Risiko für Hautkrebs und andere UV-bedingte Gesundheitsschäden.

Dass Sonnenschutz nicht zu einem Vitamin-D-Mangel führt, unterstreicht eine amerikanische Studie. Daran hatten über 2000 hellhäutige Menschen teilgenommen. Diejenigen, die reichlich Sonnenschutz betrieben und sich auch mehr im Schatten aufhielten, wiesen nicht häufiger einen Vitamin-D-Mangel auf als ungeschützte Sonnenanbetende.

Solarium fördert Vitaminabbau

Solariumbesuche sind übrigens keine Alternative für eine gesunde Vitamin-D-Bildung. Der dort höhere UVA-Anteil steigert nicht nur das Hautkrebsrisiko. Er fördert Expert*innen zufolge auch den Abbau des Sonnenvitamins in der Haut.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Oleksiy Boyko / Alamy / Alamy Stock Photos