Gesundheit heute

Aufbau und Funktion der männlichen Geschlechtsorgane

Zu den inneren Geschlechtsorganen gehören die

  • Hoden (Testis),
  • Nebenhoden (Epididymis),
  • Samenleiter (Ductus deferens) und
  • Geschlechtsdrüsen.

Mit ~ 20 Gramm ist die kastaniengroße Prostata (Vorsteherdrüse) die größte und bekannteste Geschlechtsdrüse; dann gibt es noch die Samenbläschen (Vesiculae seminales) und die Cowper-Drüsen (Glandulae bulbourethrales). Alle drei produzieren die Samenflüssigkeit, die zusammen mit den vom Hoden gebildeten Samenzellen das Ejakulat ergibt. Das Ejakulat ist dünnflüssig, milchig und hat einen charakteristischen Geruch nach Kastanienblüten. Um das saure Milieu der Scheide mit einem pH-Wert von 5,5 zu neutralisieren, hat es einen leicht alkalischen pH-Wert von 7,3 – und es enthält Enzyme, um die Spermien zu aktivieren. Für die Samenproduktion, die Bildung und Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane und -merkmale ist das männliche Sexualhormon Testosteron verantwortlich. Es wird von spezialisierten Zellen, den Leydig-Zwischenzellen, produziert, die zwischen den Hodenkanälchen und den Blutgefäßen liegen.

Zu den äußeren Geschlechtsorganen zählen

  • Penis (Glied) und
  • Hodensack (Skrotum).

Der Penis besteht aus Penisschaft und Eichel (Glans penis). Er ist von einer dehnbaren Haut überzogen, die in Form einer Falte, der Vorhaut (Präputium), die Eichel bedeckt. Zwei Formen von Schwellkörpern sind zu unterscheiden, die beide von einer Bindegewebskapsel umschlossen sind: Der paarige Penisschwellkörper (Corpus cavernosum penis), der die Erektion ermöglicht, und der Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis), der sich an der Penisunterseite befindet und mit der Eichel endet. Im Harnröhrenschwellkörper verläuft die Harnröhre (Urethra).

Von: Dr. med. Martina Sticker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Erneutem Herzinfarkt vorbeugen

Reha-Angebote wahrnehmen

Ein Reha-Aufenthalt infolge einer Herzerkrankung kann das Sterblichkeitsrisiko senken. Eine immer größere Rolle spielt dabei die psychische Betreuung. Wie Patienten von der Reha profitieren.

Koronare Herzerkrankungen (KHK) gehören zu den häufigsten Gründen einer medizinischen Rehabilitation. In der Reha-Klinik können sich die Patienten zum Beispiel von einem Herzinfarkt oder einer Herz-Bypass- oder Herzklappenoperation erholen. „Die Rehabilitation senkt langfristig das Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben“, betont der Kardiologe Dr. Axel Schlitt.

Nach Reha nicht in alten Trott zurückfallen!

Ziel einer kardiologischen Rehabilitation ist es, dem Patient nachhaltig einen gesunden Lebensstil zu vermitteln. Dazu gehören ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht aufs Rauchen. Damit sollen Risikofaktoren für eine KHK wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck und hohes Cholesterin bekämpft werden. „Die Reha wirkt mindestens ein Jahr nach“, sagt Schlitt. „Danach verwaschen die positiven Effekte, weil die Patienten häufig in ihren alten Trott zurückfallen.“ Er betont daher die Bedeutung von Nachsorgeprogrammen sowie von zusätzlichen Reha-Angeboten wie IRENA und KARENA, die von der Deutschen Rentenversicherung angeboten werden. Diese würden bislang zu wenig genutzt.

Psychische Betreuung spielt zunehmend eine Rolle

Oft kommt es im Rahmen einer KHK zu seelischen Beeinträchtigungen wie Depressionen oder Angststörungen. Daher gewinnt die psychologische Betreuung der KHK-Patienten – kurz: Psychokardiologie – in der Rehabilitation zunehmend an Bedeutung. Dabei wird unter anderem die berufliche und familiäre Situation der Patienten berücksichtigt, um für die Gesundheit nachteilige Strukturen zu erkennen und aufzulösen. Das Konzept hat sich bewährt: Schlitt zufolge sind die Patienten nach 3 bis 4 Wochen in der Reha psychisch wesentlich stabiler. Um diesen Erfolg langfristig zu sichern, sei es wichtig, dass Kliniken auch mit dem Arbeitgeber des Patienten sowie dem Betriebsarzt kooperieren.

Informationen zu IRENA und KARENA erhalten Sie hier und hier.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Von: Leonard Olberts