Gesundheit heute

Diabetes insipidus

Diabetes insipidus (wörtlich „geschmackloser Durchfluss“), was ihn abgrenzt vom „honigsüßen Durchfluss“ des Diabetes mellitus: Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts durch übermäßige Urinausscheidung von bis zu 20 l Urin pro Tag bei Unfähigkeit der Nieren, den Urin zu konzentrieren und Wasser zurückzuhalten.

Folgen sind übermäßiger Harndrang, quälendes Durstgefühl und Trockenheit von Haut und Schleimhäuten.

Ursachen sind entweder ein Mangel des Hormons ADH (Antidiuretisches Hormon), das im Hypothalamus gebildet und über den Hypophysenhinterlappen ausgeschieden wird, oder eine fehlende Wirkung von ausreichend gebildetem ADH auf die Niere.

Zur Behandlung des Diabetes insipidus steht als Medikament das synthetische Hormon Desmopressin (Minirin®) zur Verfügung, das in Form von Tabletten oder als Nasenspray gegeben wird, um die Urinausscheidung zu normalisieren. Mit dieser Therapie ist es den Patienten in der Regel möglich, ein ganz normales Leben zu führen.

Desmopressin wird auch beim kindlichen Bettnässen zur Unterdrückung des nächtlichen Harndrangs eingesetzt.

Von: Kristine Raether-Buscham, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Diabetesrisiko online berechnen

In Deutschland leiden etwa 7 % der Erwachsenen an Diabetes, 90 bis 95 % von ihnen an Alterszucker.

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Nur ein paar Klicks

Immer mehr Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens einen Altersdiabetes. Ein praktischer Test verrät, wie hoch das Risiko ist, in zehn Jahren daran zu erkranken. Und gibt Tipps, wie sich das vermeiden lässt.

Schleichende Gefahr

Der Altersdiabetes (Typ-2-Diabetes) entwickelt sich nicht plötzlich, sondern im Verlauf vieler Jahre. Beschwerden macht er zunächst keine, meist wird er bei einer Routineuntersuchung des Blutzuckers entdeckt. Trotzdem kann er schon früh Unheil stiften. Denn ein zu hoher Blutzucker schadet den Gefäßen und bedroht Augen, Herz und Niere.

Je früher man die Erkrankung erkennt und auf allen Ebenen entgegensteuert, desto besser ist die Prognose. Deshalb ist es gut, wenn jeder sein eigenes Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes kennt. So lässt sich durch Optimierung des Lebensstils einiges tun, um die Gefahr abzuwenden. Der Deutsche Diabetes Risikotest® bietet Erwachsenen die Möglichkeit, ihr individuelles Diabetesrisiko für die nächsten zehn Jahre zu bestimmen. Der Test beruht auf den Daten einer großen Ernährungsstudie, deren Ergebnisse von Wissenschaftler*innen in weiteren großen Kohorten bestätigt wurden.

Was bringen mehr Sport oder weniger Fleisch?

Besonders praktisch ist seine Onlineversion. Erfragt werden darin neben Alter, Geschlecht, Veranlagung für Diabetes auch Ess- und Sportgewohnheiten und der Taillenumfang. Anhand der Daten bekommt man eine individuelle Auswertung sowie maßgeschneiderte Tipps, wie sich das Diabetesrisiko positiv beeinflussen lässt.

Der Onlinetest bietet auch eine weitere spannende Möglichkeit. Er zeigt, wie sich eine Verbesserung des Lebensstils auswirkt. Wer beispielsweise gar keinen Sport treibt kann berechnen, wie stark z. B. drei Stunden körperliche Aktivität pro Woche das Risiko senken würden. Das Gleiche gilt für Menschen, die keine Vollkornprodukte oder zu viel Fleisch essen. Auch ihnen zeigt das Programm, wie eine Änderung die Gefahr beeinflusst, an Diabetes zu erkranken.

In etwas abgespeckter Version gibt es den Test auch als pdf-Format zum Herunterladen und Ankreuzen. Dann muss man die erreichte Punktzahl allerdings selbst zusammenzählen. Informationen zum Einfluss von Kaffee, Fleisch oder Übergewicht auf das Diabetesrisiko finden sich auch darin.

Quelle: Ärztezeitung, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Eviart/shutterstock.com