Gesundheit heute
Aufbau des venösen Gefäßsystems
Venöse Gefäßkrankheiten sind entgegen landläufiger Meinung nicht harmlos. Sie sind sehr häufig für dauernde oder vorübergehende Gefäßerkrankungen der Beine sowie Arbeitsunfähigkeit verantwortlich. In Mitteleuropa leidet ein Drittel der Bevölkerung an Krampfadern, bei jedem Hundertsten liegt ein offenes Bein vor.
Etwa zwei Drittel des Bluts im menschlichen Körper befinden sich nicht im arteriellen System, sondern in den Venen und werden nur langsam und mit geringem Druck zum Herzen zurücktransportiert. Venenwände sind deshalb dünner als Arterienwände. Die Intima bildet bei ihnen Venenklappen, die als Einweg-Ventile dafür sorgen, dass das Blut nicht zurücksackt, sondern nur in Richtung Herz fließen kann.
Die großen Venen verlaufen meist parallel zu den großen Arterien des Körpers. An den Beinen gibt es 3 Arten von Venen: oberflächliche Venen, die ein Netzwerk direkt unter der Haut bilden, tiefe Beinvenen, die tief in der Muskulatur das Blut zum Herzen zurücktransportieren, und Perforansvenen, die das oberflächige mit dem tiefen Venensystem verbinden.
Der Druck für den Transport des venösen Bluts Richtung Herz entsteht durch die Pulswelle in den Arterien und durch Kontraktionen der umgebenden Muskeln, die die Venen zusammendrücken. Körperliche Bewegung leistet daher einen wesentlichen Beitrag für den Blutrückfluss zum Herzen – dieser Effekt wird auch als Muskelvenenpumpe (Muskelpumpe) bezeichnet.
Ebenso unterstützt das lymphatische System den von den Venen geleisteten Rücktransport des Bluts zum Herzen und entwässert dadurch zusätzlich Arme und Beine.

Fehlenden Nachtschlaf sollten Ältere auf Dauer nicht mit einem Mittagsschlaf ausgleichen.
Besser nachts als tagsüber schlafen
Fördert die Siesta Hochdruck?
Wer nachts zu wenig schläft, bei dem steigt das Risiko für Bluthochdruck. Doch fehlenden Nachtschlaf mit einem Nickerchen am Tag auszugleichen, ist offenbar auch keine gute Idee.
Wenig Schlaf, hoher Blutdruck
Fehlender Nachtschlaf treibt den Blutdruck in die Höhe und begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Da liegt es nahe, das Schlafdefizit tagsüber auszugleichen. Leider geht diese Rechnung nicht auf, wie eine chinesische Untersuchung zeigt.
Darin wurden die Daten von über 15.000 Männern und Frauen bezüglich ihres Schlafverhaltens und ihres Gesundheitzustands analysiert. Nach durchschnittlich 6,5 Jahren wiesen 2.075 Personen einen Bluthochdruck auf. Der wurde offenbar von der täglichen Gesamtschlafdauer begünstigt: Wer von den Über-60-Jährigen weniger als sechs Stunden schlief, hatte im Vergleich zu Gleichaltrigen mit sechs bis acht Stunden Schlaf ein um 17 Prozent gesteigertes Risiko für die Entwicklung eines chronischen Bluthochdrucks.
Verhältnis Nachtschlaf/Nickerchen entscheidend
Doch nicht nur der gesamte Schlaf, auch dessen Verteilung auf Nickerchen und Nachtschlaf war bedeutsam. Lag das Verhältnis von Siesta zu Gesamtschlaf über einem Grenzwert von 0,4 (z.B. bei zwei Stunden Mittags- und vier Stunden Nachtschlaf), erhöhte sich das Hochdruckrisiko sogar um 71 Prozent.
Die Ursache für die negativen Auswirkungen des Mittagsschlafs ist unklar. Hier herrscht noch Forschungsbedarf, erklären die Wissenschaftler*innen. Womöglich führt die Siesta dazu, dass der abendliche Cortisolspiegel ansteigt und so den nächtlichen Blutdruck erhöht. Auch könnten Schlafdauer und -qualität in der Nacht darunter leiden, wenn schon am Tag geschlafen wird. Älteren Menschen empfiehlt das Forscherteam deshalb, ihr gesamtes Schlafpensum auf nachts zu verlegen statt tagsüber ein Nickerchen zu halten.
Quelle: Clinical Cardiology