Gesundheit heute

Die medizinischen Fachgebiete Gastroenterologie, Viszeralchirurgie und Proktologie

Das Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Verdauungstrakts beschäftigt, ist die Gastroenterologie. Das Gebiet reicht von der Speiseröhre bis hin zum Anus, und umfasst auch Leber, Gallenwege und Bauchspeicheldrüse sowie deren medikamentöse und endoskopische Therapie.

Die operative Behandlung dieser Erkrankungen ist Aufgabe der Viszeralchirurgie, die ein Teilgebiet der Chirurgie ist. Die Proktologie, ein weiteres chirurgisches Teilgebiet, befasst sich mit der Diagnose und der operativen Therapie von Erkrankungen des Enddarms.

Weiterführende Informationen

  • H. Kasper: Magen- und Darmerkrankungen. Wie ihnen die natürliche Ernährung bei Magen- und Darmleiden hilft. Schlütersche, 2000. Leichte und verständliche Informationen über den Zusammenhang zwischen Magen-Darm-Gesundheit und Ernährung.
  • B. Neumann; H. Scherf: So heile ich mich selbst. Magen- und Darmbeschwerden. Knaur, 2005. Sorgfältig verfasster Ratgeber mit einem seiner Schwerpunkte auf der Selbsttherapie leichterer Magen-Darm-Erkrankungen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Tipps gegen Urlaubs-Verstopfung

Mit Kraft lässt sich bei Verstopfung kein Stuhlgang erzwingen.

Tipps gegen Urlaubs-Verstopfung

Wenn der Darm streikt

Im heiß ersehnten Urlaub macht bei vielen auch der Darm gerne ein Päuschen. Zwar ist eine Verstopfung auf Reisen meist weniger belastend als Durchfall. Stören kann der volle Bauch mit Blähungen und Bauchzwicken aber trotzdem sehr. Was hilft dagegen?

Der Darm mag keine Veränderungen

Dass der Darm mehr ist als ein Futterverdauer, weiß man schon seit geraumer Zeit. Durchzogen von Nervenfasern und gesteuert von den verschiedensten Botenstoffen ist er eng mit dem Gehirn verknüpft. Kein Wunder, dass er auf Veränderungen reagiert. Und genau davon gibt es im Urlaub meist reichlich.

Fremde Ernährungsweisen, ungesundes Fastfood zwischendurch, langes Sitzen im Flugzeug oder im Auto und vor allem ein umgestellter Tagesrhythmus lassen einen sensiblen Darm schnell in Streik treten - Verstopfung ist die Folge. Dazu trägt der Mensch oft auch noch aktiv bei, indem er in ungünstigen Situationen den Stuhldrang bewusst unterdrückt – z.B. weil die Toilette unsauber ist.

Den Darm bei Laune halten

Doch zum Glück lässt sich mit der richtigen Planung der Urlaubsverstopfung recht gut vorbeugen.

  • Hygienepaket einpacken. Um sich unterwegs auch mit wenig akzeptablen Toiletten zu arrangieren, hilft es, Einmalhandschuhe und Desinfektionstücher dabei zu haben. Damit lassen sich Toilettenbrille, Griffe oder Spülung abwischen, bevor man sie benutzt. Besonders elegant sind Einmal-WC-Brillenabdeckungen, die nach Gebrauch in der Toilette weggespült werden können. Mit Papiertaschentüchern oder Feuchttüchern in Hand- oder Hosentasche ist man zudem immer mit einwandfreiem Toilettenpapier gerüstet.
  • Bewegungspausen machen. Vor allem bei langen Autofahrten sind Bewegungspausen ein Muss. Kleine Gymnastikeinlagen oder kurze Spaziergänge unterstützen zudem Kreislauf und Venen und sollten immer wieder eingeschoben werden.
  • Stress niedrig halten. Stress kann den Darm ausbremsen. Deshalb ist auch im Urlaub das Programm mit ausreichenden Erholungspausen vernünftig zu dosieren.
  • Tagesrhythmus beibehalten. Den Darm freut es, wenn der Tag möglichst gleich abläuft. Deshalb sollte man möglichst zu den gewohnten Zeiten essen und schlafen.
  • Ballaststoffe essen, Fastfood meiden. Auch im Urlaub heißt es, möglichst ballaststoffreich zu essen. Auch wenn das Frühstücksbuffett mit leckeren Teigwaren lockt, sollte man sich morgens nicht mit Hefebrötchen und Teilchen vollstopfen. Und wer zwischendurch statt zum Schokoriegel zu einem Apfel oder ein paar Trauben greift, hilft seinem Darm zusätzlich, in Schwung zu bleiben.

Manchmal müssen Medikamente ran

Manchmal streikt der Darm jedoch trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen. Hilfreich sind dann Darmmassagen im Uhrzeigersinn (weil in diese Richtung auch der Stuhl durch den Dickdarm geschoben wird). Trockenobst oder Leinsamen und reichlich Flüssigkeit sind ebenfalls eine gute Idee. Schlussendlich kommen auch milde Abführmittel in Frage. Schnell und schonend wirken dabei vor allem Klistiere oder Zäpfchen aus der Apotheke,z. B. Glycerolzäpfchen.

Für diejenigen, die ihre Verstopfung nicht von anal her lösen möchten, gibt es in der Apotheke Präparate mit den abführenden Wirkstoffen Natriumpicosulfat oder Bisacodyl. Als Weichkapseln, Tabletten oder Tropfen eingenommen entfalten sie ihre Wirkung nach acht bis zwölf Stunden. Diese Mittel sollten ohne ärztlichen Rat jedoch nur kurzfristig eingenommen werden, da Nebenwirkungen wie Störungen des Elektrolythaushaltes auftreten können.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: New Africa/Shutterstock.com