Gesundheit heute
Schlupflid
Schlupflid (Blepharochalasis, Oberliderschlaffung, Hängelid): Altersbedingtes Herabhängen der Oberlidhaut. Aus kosmetischen Gründen werden Schlupflider häufig operativ korrigiert.
Symptome und Leitbeschwerden
- Schürzenartig herabhängende Deckfalte der Oberlidhaut.
Wannin die Artzpraxis
Demnächst, wenn
- durch die herabhängende Lidhaut das Sehen erschwert ist.
Die Erkrankung
Schlupflider sind manchmal angeboren, häufiger aber entwickeln sie sich im Laufe des Lebens durch Alterungsprozesse. So lässt mit zunehmendem Alter die Gewebespannung nach. Dadurch erschlafft das Oberlid, und die überschüssige Haut der Oberlidfalte hängt über den Lidrand. Sie kann sogar bis auf das Unterlid herabreichen Im Gegensatz zur Ptosis (hängendes Augenlid) ist die Oberlidkante jedoch auf normaler Höhe.
Komplikationen
Je nach Ausprägung des Schlupflids ist das Gesichtsfeld eingeschränkt, die Wimpern sind nach innen gedrückt und reizen die Augenoberfläche. In seltenen Fällen können Schlupflider so zu Entzündungen oder Sehbehinderung führen.
Diagnosesicherung
Das Schlupflid erkennt die Augenärzt*in auf den ersten Blick. Bei der Untersuchung von Lid und Auge prüft sie das Ausmaß der Liderschlaffung und den Zustand der Hornhaut. Ob das Schlupflid das Sehen beeinträchtigt, kontrolliert sie mit Sehtests und Gesichtsfeldmessungen.
Behandlung
Ob aus kosmetischen Gründen (häufig) oder weil das Gesichtsfeld eingeschränkt ist (selten) – die Behandlung des Schlupflids ist die operative Lidstraffung, auch Blepharoplastik genannt. Nach zumeist örtlicher Betäubung zeichnet die Ärzt*in dafür am Augenlid an, wieviel Haut am Lid verschwinden muss. Dann entfernt sie das entsprechende Gewebe und überflüssige Fettdepots mit einer Schere, strafft, wenn nötig, die Muskeln und vernäht die Wunde.
Prognose
Das Schlupflid ist in den allermeisten Fällen ein kosmetisches Problem ohne Krankheitswert. Wird es auf Wunsch der Patient*in oder aufgrund einer Sehbehinderung operiert, ist die Prognose gut. In manchen Fällen ist jedoch wegen einer Über- oder Unterkorrektur eine zweite Operation nötig.
Ihr Apotheker empfiehlt
Auch wer sich nicht operieren lassen möchte hat einige Möglichkeiten, seine Schlupflider zu kaschieren. Es gibt zahlreiche Schminktipps, mit denen die Augen größer, wacher und offener wirken. Außerdem werden verschiedene Klebepads oder Klebestreifen angeboten, die das Oberlid anheben. Sie wirken natürlich nur, solange sie angewendet werden. Achten Sie bei allen Maßnahmen am Auge auf die nötige Hygiene, um Infektionen vorzubeugen.
Manche Ärzte oder Kosmetiker setzen zur Lidstraffung auch den sogenannten Plasma-Pen ein. Dabei wird die oberste Hautschicht punktuell verbrannt, die Resthaut zieht sich zusammen und strafft sich. Die Ergebnisse dieses Verfahrens werden kontrovers diskutiert. Vorsicht: Auch wenn der Plasma-Pen zur Do-it-yourself-Lidstraffung im Internet angeboten wird – lassen Sie unbedingt die Finger davon. Holen Sie sich Rat bei Ihrem Augenarzt, wenn Sie sich für diese Methode interessieren.
Nach einer Augenoperation
Halten Sie nach einer Augenoperation folgende Vorsichtsmaßnahmen ein:
- Schützen Sie Ihre Augen mit Sonnenbrille oder Schirmmütze vor direkter Sonneneinstrahlung
- Vermeiden Sie Solarienbesuche
- Verzichten Sie in den ersten zwei Wochen auf Sport
- Verzichten Sie auf Alkohol, denn Alkoholkonsum kann Lidschwellungen verstärken.

Auch Kinder blicken immer mehr auf Bildschirme - und auch immer früher.
Zu viel Bildschirm schadet den Augen
Bei Erwachsenen und Kindern
Die Zeit, die Erwachsene und Kinder vor Bildschirmen verbringen, nimmt stetig zu. Ob Erwachsene, Jugendliche oder gar Kleinkinder - Spiele und andere Unterhaltungsprogramme gibt es für jedes Alter. Doch was bedeutet das für die Augengesundheit?
Von Display zu Display
Vom Computerbildschirm zum TV zur Spielekonsole: die Zeit vor dem Bildschirm steigt stetig. Und die Nutzung beginnt immer früher. Zahlreiche Forscher*innen haben sich daher mit den Auswirkungen von Bildschirmnutzung auf die Augen beschäftigt.
Düstere Aussichten – oder eher kurzsichtige
Als Ergebnis der Studien zeigt sich: Jede Stunde, die täglich vor dem Bildschirm verbracht wird, erhöht das Risiko für eine Kurzsichtigkeit um durchschnittlich 21 %. Besonders deutlich lässt sich das bei den ersten 4 Stunden Bildschirmnutzung nachweisen: Erhöht die erste Stunde Bildschirmzeit das Risiko für eine Kurzsichtigkeit noch um 5 %, sind es bei 4 Stunden täglich erschreckende 97 %. Bei mehr als 4 Stunden Bildschirmnutzung pro Tag steigt das Risiko dann nicht mehr so stark. Besteht bereits eine Kurzsichtigkeit, ist die Gefahr für eine Verschlimmerung noch höher, im Schnitt 54 %.
Einig sind sich die Forschenden auch darin, dass die Nutzung mehrerer verschiedener Medien wie PC, TV und Spielekonsole das Risiko für Kurzsichtigkeit eher weiter erhöht.
Angesichts dieser Ergebnisse befürchten Forscher *innen, dass im Jahr 2050 jeder zweite Mensch auf der Welt kurzsichtig sein wird.
Der Lichtstreif am unteren Rand
Andersherum vermuten die Forschenden, dass eine Bildschirmnutzung von weniger als 1 Stunde täglich folgenlos bleiben könnte. Wer also weniger als eine Stunde vor dem Bildschirm sitzt, tut den Augen etwas Gutes. Doch Vorsicht: Auch andere Tätigkeiten, die in der Nähe stattfinden, belasten die Augen in ähnlicher Weise. Der Griff zum konventionellen Buch statt zum Tablet ist also eher nicht die Lösung.
Hilfreich wirkt es dagegen, Zeit draußen zu verbringen. Wenn der Blick dann nicht am Smartphone klebt, sondern in die Ferne schweift, finden auch die Augen Entspannung.
Quellen JAMA, Kinderärzte im Netz, The Guardian