Gesundheit heute

Chitosan

Chitosan
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Chitosan wird als Fettblocker und Cholesterinbinder eingesetzt. Das Molekül ist nämlich in der Lage, Fett und Cholesterin aus der Nahrung im Darm zu binden. Da es der Körper nicht aufnimmt, wird Chitosan mitsamt den gebundenen Nährstoffen über den Stuhl ausgeschieden. Die Folge: Weniger Kalorien und Cholesterol gelangen ins Blut, wodurch die Pfunde purzeln und der Cholesterinspiegel sinken soll.

Inhaltsstoffe von Chitosan

Chitosan ist ein unverdauliches Kohlenhydrat, das aus den Panzern von Garnelen und Krabben gewonnen wird. Auch für Vegetarier*innen gibt es mittlerweile eine Alternative mit Chitosan aus Pilzen. Aus welchem Rohstoff das Molekül stammt, ist meist auf der Rückseite der Verpackung angegeben. Auch das Label „Vegetarisch“ oder „Vegan“ auf der Verpackung hilft bei der Auswahl vegetarischer oder veganer Alternativen.

Chitosan als Nahrungsergänzungsmittel

Reformhäuser, Supermärkte und Apotheken bieten Fettblocker mit Chitosan als Pulver, in Tabletten- oder Kapselform an. Ob die Einnahme von Fettblockern wirklich beim Abnehmen hilft, wurde in wissenschaftlichen Studien untersucht. Die Ergebnisse waren jedoch ernüchternd. Die Wirkung des Chitosans auf das Körpergewicht und den Blutcholesterinspiegel ist sehr gering. Wissenschaftler*innen bezweifeln, dass der Effekt auch im Alltag relevant ist. Außerdem funktionieren die Abnehm-Pillen nur, wenn gleichzeitig eine Diät eingehalten wird. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kam zu demselben Ergebnis. Deshalb ist es nicht erlaubt, Chitosan als Abnehm-Mittel zu bewerben.

Lediglich mit der Erhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut durch 3 Gramm Chitosan pro Tag darf geworben werden. Das heißt jedoch nicht, dass Chitosan einen erhöhten Cholesterinspiegel senkt.

Neuere Studien weisen darauf hin, dass die Einnahme von Chitosan bei Diabetiker*innen den Blutzuckerstoffwechsel verbessern könnte. Bis offizielle Empfehlungen für die Einnahme möglich sind, sind jedoch weitere aussagekräftige Studien nötig.

 Für wen sind Nahrungsergänzungsmittel mit Chitosan nicht geeignet?

Menschen mit einer Allergie gegen Krusten- und Schalentiere, aber auch Hausstaubmilben, sollten auf die Fettblocker lieber verzichten. Denn auch in verarbeiteter Form können die enthaltenen Allergene noch lebensbedrohliche Reaktionen auslösen.
Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Divertikulitis, Polypen oder auch Geschwüre riskieren durch die Einnahme von Chitosan Nebenwirkungen wie zum Beispiel Entzündungen.

Wechsel- und Nebenwirkungen von Chitosan

Chitosan bindet nicht nur Cholesterin und die „dickmachenden Fette“. Auch wertvolle fettlösliche Vitamine, wie Vitamin A, D, E und K oder lebensnotwenige Fettsäuren scheidet der Körper mit dem Fettblocker einfach wieder aus. Dadurch droht ein Nährstoffmangel. Medikamente wie die Anti-Baby-Pille, Blutverdünner oder Antiepileptika werden durch Chitosan ebenfalls gebunden und dadurch im Darm nicht aufgenommen. Die Folge: Sie gelangen nicht in das Blut und wirken deshalb nicht. Als Gegenmaßnahme empfehlen die Hersteller, fettlösliche Vitamine und Medikamente mindestens vier Stunden vor oder nach den Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen. Ob dies jedoch ausreicht, ist bisher noch nicht endgültig geklärt.

Quellen: EFSA, Cochrane, Verbraucherzentrale, Arznei-Telegramm, Nutrition Journal

Von: Simone Lang, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Nahrungsergänzung im Blick: Vitamin B12

Neben Vitamin B12 liefert Fisch auch wertvolle Fettsäuren und Jod.

Nahrungsergänzung im Blick: Vitamin B12

Sinn oder Unsinn?

Vitamin B12 ist besonders unter Veganer*innen ein Dauerthema, weil durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel Mängel häufig sind. Auf der Suche nach Alternativen zu Nahrungsergänzungsmitteln setzten viele auf natürliche Vitamin-B12-Quellen wie Algen oder Sauerkraut. Doch sind diese zur täglichen Bedarfsdeckung geeignet?

Wichtige Rolle im Zellstoffwechsel

Im Körper sind nahezu alle Zellen von Vitamin B12 abhängig. Denn das Vitamin spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung der DNA, auf der das Erbgut gespeichert ist. Auch für den Fett- und Proteinstoffwechsel der Zellen und für die Blutbildung ist Vitamin B12 unverzichtbar.

Nur in tierischen Nahrungsmitteln

Obwohl das Vitamin so wichtig ist, können es die Zellen nicht selbst herstellen. Einzig Bakterien sind in der Lage, Vitamin B12 zu produzieren. Tiere hingegen reichern Vitamin B12 in Muskeln, inneren Organen und auch der Milch an. Menschen nehmen das gespeicherte Vitamin B12 dann über den Verzehr von Fleisch, Milch und Fisch auf. Pflanzliche Lebensmittel enthalten hingegen nur Spuren des Vitamins und sind daher nicht geeignet, den täglichen Bedarf zu decken.

Algen – eine Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln?

Veganer*innen sind also auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln angewiesen. Diese gibt es als Tabletten oder Tropfen in Apotheken oder Drogerien zu kaufen. Nicht zu empfehlen sind Produkte wie Algen-Extrakte oder fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut. Diese werden zwar als natürliche B12-Quellen beworben, enthalten aber eine für den Menschen nicht verwertbare Form des Vitamin B12. Zudem schwankt der Vitamin B12-Gehalt der Produkte stark, sodass eine sichere Zufuhr nicht gewährleistet ist.

Tablette oder Spritze?

Doch nicht nur Veganer*innen, auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten dringen Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 einnehmen. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie eine Gastritis oder Zöliakie führen etwa dazu, dass Vitamin B12 aus der Nahrung nur schlecht aufgenommen wird. Auch Senior*innen oder Menschen mit Alkoholabhängigkeit leiden häufig unter einem Vitamin B12-Mangel. Diese benötigen – im Gegensatz zu Veganer*innen – meist höher dosiertes Vitamin B12 oder sogar eine Vitamin B12-Spritze, um den Bedarf zu decken. Denn nur so kommt das Vitamin B12 auch sicher in den Zellen an.

Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, utb, 2019; DGE FAQ und Referenzwerte; CVUA; Ernährungsmedizin Blog; BFR

Von: Marie Schläfer; Bild: Viktor1/Shutterstock.com