Gesundheit heute

Granatapfel

Granatapfel
###IMG_CAPTION###
Copyright: ###IMG_COPYRIGHT###

Wer sich an einen Granatapfel, auch Paradiesfrucht genannt, herantraut, sei gewarnt: Es ist fast unmöglich, ohne Flecken und Spritzer an das süß schmeckende Innere zu gelangen. Bei der frischen, apfelähnlich aussehenden Frucht sind nur die rot ummantelten Samen im Inneren essbar. Die harte Schale und das weiße Fruchtfleisch sind bitter und ungenießbar. Granatäpfel werden in ihren tropischen und subtropischen Herkunftsländern zwischen Oktober und Januar geerntet und reifen nach der Ernte nicht mehr nach. Die tiefroten Granatapfelkörner nehmen in der orientalischen Küche einen festen Platz ein und erobern auch bei uns zunehmend Obstsalate und Wildgerichte.

Inhaltsstoffe des Granatapfels

Neben den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Eisen und Phosphor enthält der aus dem Mittelmeerraum stammende Granatapfel auch die Vitamine B und C sowie Folsäure. Verglichen mit einer Orange (etwa 70 Milligramm) ist der Vitamin-C-Gehalt eines Granatapfels mit 10 Milligramm recht gering.

Wie alle intensiv gefärbten Früchte weist der Granatapfel einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenfarbstoffen auf. Diese Polyphenole besitzen eine antioxidative Wirkung, ähnlich wie die Inhaltsstoffe Ellagsäure und Punicalagin.

Granatapfel als Nahrungsergänzungsmittel

Granatapfel wird als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Saft und Saftkonzentrat angeboten. Der Verzehr von Produkten der Paradiesfrucht soll Prostata- und Blutkrebs bremsen, Herz-Kreislauf-Beschwerden lindern, blutdrucksenkend und antientzündlich wirken. Zusätzlich soll die exotische Frucht Schlaganfälle und Thrombosen verhindern und sich positiv auf die männliche Potenz auswirken.

Wissenschaftliche Belege für eine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, die Potenz oder als Antioxidans existieren nicht. Ein erhöhter Blutdruck könnte laut neueren Studien durch das regelmäßige Trinken von Granatapfelsaft leicht gesenkt werden.

Für wen sind Granatäpfel geeignet?

Der Verzehr von Granatapfelsaft oder der frischen Frucht gilt als gesundheitlich unbedenklich. Für einen dauerhaften Genuss der isolierten Inhaltsstoffe liegen bisher keine Untersuchungen vor. Die Inhaltsstoffe des Granatapfels hemmen die Entgiftungsfunktion der Leber, so dass bei gleichzeitig eingenommenen Medikamenten unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt geführt werden muss.

Schadstoffbelastung von Granatäpfeln

Laut einem Bericht des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart von 2017 lag die Belastung exotischer Früchte (zu denen auch der Granatapfel gehört) mit Pflanzenschutzmitteln bei mehreren Wirkstoffen über den festgelegten Höchstmengen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, besser einheimische Früchte wie Brom- oder Himbeeren zu verwenden, die ebenfalls sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.

Quellen: Verbraucherzentrale

Von: Simone Lang, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
Zurück
Nahrungsergänzung im Blick: Zink

Zink wird oft als als "Immun-Booster" beworben. Doch schützt das Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich vor Erkältungen?

Nahrungsergänzung im Blick: Zink

Sinn oder Unsinn?

Es wird Herbst, die Erkältungssaison steht vor der Tür. Wer sich vor Husten, Schnupfen und Fieber schützen will, greift zu Nahrungsergänzungspräparaten mit Zink. Doch hält der „Immun-Booster“, was er verspricht?

Unverzichtbares Spurenelement

Tatsächlich ist Zink ein Alleskönner im Stoffwechsel: Das Element ist wichtiger Bestandteil von mehr als 300 Enzymen, die als Biokatalysatoren chemische Reaktionen im Körper beschleunigen. Die Einsatzorte der zinkhaltigen Enzyme sind vor allem das Immun- und Nervensystem, aber auch der Zuckerstoffwechsel. Ein Zinkmangel zeigt sich oft durch Infektanfälligkeit, Appetitlosigkeit, Entzündungen der Haut, Haarausfall oder Gedächtnisstörungen.

Mehr Zink für mehr Effekte?

Doch Vorsicht: Nicht jeder, der unter den genannten Symptomen leidet, hat einen Zinkmangel. Nur bei Menschen, die wirklich zu wenig Zink im Körper haben, lindert ein Nahrungsergänzungsmittel die Beschwerden. In Europa ist eine Unterversorgung allerdings sehr selten, denn fast jedes Lebensmittel enthält Zink. Die Extra-Portion Zink zum Schutz vor Erkältungen hat also meist keinen Effekt. Im Gegenteil: Mehr als 300 mg Zink pro Tag, also das 30-fache der Empfehlung, können das Immunsystem sogar schädigen.

Risikogruppen für einen Zink-Mangel

Anders ist das bei Menschen, die sich hauptsächlich von pflanzlichen und nur wenigen tierischen Nahrungsmitteln ernähren. Hier ist das Risiko für einen Zinkmangel erhöht. Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte enthalten nämlich große Mengen an Phytinsäure, die die Aufnahme von Zink im Darm vermindern. Hier hilft es, die Lebensmittel vor dem Verzehr einzuweichen oder keimen zu lassen. Auch Senior*innen oder Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nehmen oft wenig Zink auf. Wer unsicher ist, ob er Nahrungsergänzungsmittel mit Zink benötigt, lässt seinen Zink-Status am besten in der Arztpraxis überprüfen.

Mehr Informationen über Zink und die Lebensmittel, in denen dieser enthalten ist, erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel".

Quellen: Dunkelberg, Gebel und Hartwig; Vitamine und Spurenelemente: Bedarf, Mangel, Hypervitaminosen und Nahrungsergänzung, John Wiley & Sons, 2013, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Haase und Rink 2009

Von: Marie Schläfer; Bild: Taras Mikhailyuk/Shutterstock.com