Gesundheit heute

Kalium

Kalium
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Kalium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der über die Nahrung aufgenommen wird. Ebenso wie Natrium und Chlorid gehört Kalium zu den Elektrolyten, den elektrisch geladenen Teilchen im Körper. Gemeinsam regulieren die Elektrolyte den Wasserhaushalt der Zellen und die elektrische Aktivität von Nerven, Muskeln und dem Herzen. Zudem ist Kalium ein Bestandteil von Enzymen, ohne die viele Stoffwechselprozesse im Körper nicht funktionieren.

Die Kalium-Konzentration im Körper wird in engen Grenzen gehalten, denn zu viel oder zu wenig Kalium stört das empfindliche Gleichgewicht der Elektrolyte. Für die Regulation des Kalium-Haushaltes ist vor allem die Niere zuständig. Bei zu viel Kalium im Blut scheidet sie vermehrt Kalium aus, bei zu wenig behält sie mehr im Körper.

Vorkommen von Kalium

Kalium ist in fast allen Lebensmitteln enthalten. Als Faustregel gilt, dass der Kalium-Gehalt mit der Verarbeitung des Lebensmittels abnimmt. Stark verarbeitete Lebensmittel, wie Zucker, Öl, Stärke oder auch Nudeln enthalten deshalb nur wenig Kalium. Reich an Kalium sind dagegen Obst und Gemüse wie Bananen, Aprikosen, Spinat oder Karotten. Auch Kakao, Nüsse, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sind gute Nährstofflieferanten. Eingekocht oder getrocknet steigt der Kaliumgehalt noch weiter an. Trockenfrüchte oder Tomatenmark sind deshalb besonders gute Kaliumlieferanten.

  • Sojabohnen: 1750 Milligramm/100 Gramm
  • Weiße Bohnen: 1300 Milligramm/100 Gramm
  • Vollkornbrot: circa 260 Milligramm/100 Gramm
  • Haselnüsse:640 Milligramm/100 Gramm
  • Kartoffeln: 400 Milligramm/100 Gramm
  • Bananen: 390 Milligramm/100 Gramm
  • Forelle: 410 Milligramm/100 Gramm
  • Rinderfilet: 340 Milligramm/100 Gramm

Bedarf an Kalium

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Alter als Richtwert für die tägliche Kaliumzufuhr:

  • Säuglinge (0–12 Monate): 400–600 Milligramm/Tag
  • Kinder und Jugendliche (1–19 Jahre): 1100–4000 Milligramm/Tag
  • Erwachsene ab 19 Jahren und Schwangere: 4000 Milligramm/Tag
  • Stillende: 4400 Milligramm/Tag

Anzeichen für einen Kalium-Mangel

Erste Anzeichen eines Kalium-Mangels sind Muskelschwäche, Verstopfung oder Herzrhythmusstörungen. Stellt die Ärzt*in eine zu geringe Kalium-Konzentration im Blut fest, hilft eine Bestimmung der Kalium-Konzentration im Urin bei der Ursachensuche.

Mögliche Ursachen eines Kalium-Mangels:

  • Kalium-Verluste über die Nieren: Durch eine Nierenschädigung, harntreibende Medikamente (Diuretika) oder Glukokortikoide scheidet die Niere vermehrt Urin und damit auch Kalium aus.
  • Lang anhaltende Kalium-Verluste über den Magen-Darm-Trakt: Durch chronisches Erbrechen, Durchfall oder auch der Missbrauch von Abführmitteln bleibt das Kalium aus der Nahrung nicht lange genug im Darm, um aufgenommen zu werden. Außerdem werden vermehrt kalium-haltige Verdauungssäfte ausgeschieden.

Überversorgung mit Kalium

Eine Kalium-Überversorgung durch die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel ist zwar möglich, wird aber meist durch die Nieren kompensiert. Deshalb ist eine Überversorgung mit Kalium in der Regel nur möglich, wenn viel zu viel Kalium eingenommen wird oder die Nieren durch Krankheiten oder das Alter geschwächt sind. Auch Menschen mit Diabetes mellitus, Aldosteron-Mangel oder Herzerkrankungen sollten bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Kalium vorsichtig sein.

Eine Kalium-Überversorgung verursacht ähnliche Symptome wie eine Kalium-Unterversorgung. Im Verdachtsfall gilt deshalb: Lieber nicht selbst mit Supplementen behandeln, sondern eine Ärzt*in aufsuchen und eine Diagnose abwarten.

Kalium als Nahrungsergänzungsmittel

Um ihre Kalium-Versorgung müssen sich die meisten Menschen keine Sorge machen. Eine Studie hat ergeben, dass fast alle Erwachsenen die täglich empfohlene Menge von 4000 Milligramm Kalium pro Tag aufnehmen. Eine ausgewogene Ernährung reicht also zur Deckung des täglichen Bedarfs aus.

Wer trotzdem Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchte, sollte es nicht übertreiben. Um Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen zu vermeiden, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung nur Nahrungsergänzungsmittel, die weniger als 500 Milligramm Kalium enthalten.

Gefährlich ist die Einnahme von Kalium trotzdem für Patienten mit einer Niereninsuffizienz oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus. Da auch viele Medikamente den Kalium-Spiegel beeinflussen, sprechen Betroffene vor der Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel die Dosis und Dauer am besten mit der Ärzt*in oder Apotheker*in ab.

Quellen: Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen. Eugen Ulmer Verlag, 2019; BFR; DGE; Verbraucherzentrale; Leitzmann et al.: Ernährung in Prävention und Therapie: ein Lehrbuch, Georg Thieme Verlag, 2003; Eisenbrand und Schreier: RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie, Georg Thieme Verlag, 2006; Diener: Klinische Pharmakologie, Georg Thieme Verlag, 2005; Siegenthaler und Aeschlimann: Siegenthalers Differenzialdiagnose: innere Krankheiten - vom Symptom zur Diagnose, Georg Thieme Verlag 2005

Von: Julia Schmidt, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Nahrungsergänzung im Blick: Mate-Tee

Mate-Tee: Gut für die Gesundheit oder nur ein Trendgetränk?

Nahrungsergänzung im Blick: Mate-Tee

Sinn oder Unsinn?

Mate-Tee – viele kennen ihn nur als neues Trendgetränk . Doch weil den Mate-Blättern viele gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden, gibt es sie auch in Kapsel- oder Pulverform zu kaufen. Was sagt die Wissenschaft zu den versprochenen Effekten?

Viele Vermutungen – wenig Beweise

Grundlage für den Tee sind die kleinen grünen Blättern des Mate-Baums. Seine Geschichte ist viel älter als oft vermutet. In Südamerika und Europa wurde er schon vor dem 18. Jahrhundert als Medizin und sogar als bewusstseinserweiternde Droge eingesetzt. Die belebende Wirkung des Tees lässt sich leicht erklären: verantwortlich ist dafür ist sein hoher Koffein-Gehalt. Er enthält sogar fast doppelt so viel Koffein wie Kaffee. Da Koffein harntreibend ist, wurde Mate-Tee als Heilmittel bei Blasenentzündungen getrunken – doch der Effekt ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Weit über die Wirkung von Koffein hinaus gehen die aktuellen Heilversprechen: Er soll vor Entzündungen, Krebs oder Übergewicht schützen. Doch auch hier fehlen bisher aussagekräftige Studien.

Mit Vorsicht genießen

In den letzten Jahren häufen sich allerdings Hinweise auf einen krebsfördernden Effekt des Mate-Tees. Vor allem die Speiseröhre und die Mundhöhle sollen betroffen sein. Allerdings ist noch nicht vollständig geklärt, wie der Krebs entsteht. Eine Vermutung ist, dass polyzyklische Kohlenwasserstoffe für diesen Effekt verantwortlich sind. Diese entstehen beim Rösten des Mate-Tees und sind in sehr hohen Konzentrationen in den fertigen Blättern enthalten. Eine andere Erklärung liefert die heiße Trinktemperatur des Getränks, die - ähnlich wie bei Kaffee oder Tee - die Schleimhaut schädigt. Um das zu vermeiden reicht es schon, den Tee abkühlen zu lassen und lauwarm statt heiß zu trinken.

Schwangere, Stillende oder Kinder sollten sich besonders des hohen Koffeingehaltes im Tee bewusst sein und deshalb Mate-Produkte mit Vorsicht genießen.

Mehr Informationen über Mate erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel“.

Quellen: Winkler et al. 2014, Verbraucherzentrale, Ökotest, Okaru et al. 2018

Von: Marie Schläfer; Bild: Aneta_Gu/Shutterstock.com