Gesundheit heute
Anti-Aging-Labor beim Mann (Sexualhormonstatus)
Parameter:
- Testosteron, SHBG
- DHEA-S (DHEAS, DHEA-Sulfat, Dehydroepiandrosteron-Sulfat) und DHEA (Dehydroepiandrosteron), Zwischenstufe im Sexualhormonstoffwechsel und Indikator für die Hormonaktivität der Nebennierenrinde, selbst nur schwach wirksam. Wird in den Geweben zum stärker wirksamen Testosteron umgewandelt.
- LH, FSH
- Östradiol
- Prolaktin
- IGF-1
- TSH.
Fragestellung
Verdacht auf einen das alterungsbedingte Maß übersteigenden Rückgang der Testosteronproduktion
Bewertung
Mit zunehmendem Alter ist beim Mann ein Abfall von Testosteron, DHEA-S, Östradiol, IGF-1 und TSH zu beobachten. Die Spiegel von LH, FSH und Kortisol im Blut steigen dagegen an. Im Gegensatz zur Frau fallen aber die Hormonspiegel nur ganz langsam.
Die Bestimmung der Sexualhormone beim Mann erfolgt zum einen bei Anhaltspunkten für hormonelle Störungen, etwa wenn sich im mittleren Erwachsenenalter die Geschlechtsmerkmale zurückbilden (in diesem Fall ist der Laborcheck Kassenleistung).
Zum anderen wird die Sexualhormonbestimmung im Rahmen der Anti-Aging-Diagnostik angeraten, vor allem wenn der Mann über uncharakteristische Beschwerden wie Müdigkeit oder Leistungsabfall in Zusammenhang mit sexuellen Funktionsstörungen klagt. Allerdings überlappen sich normale und pathologische Wertebereiche stark, sodass die Werte in der Realität oft wenig aussagekräftig sind. Hinzu kommt ebenso wie bei der Frau die Frage nach den Konsequenzen: Selbst wenn z. B. erniedrigte Testestoron-Werte gefunden werden, ist eine Testosteron-Ersatztherapie in ihren Risiken derzeit nicht ausreichend evaluiert und deshalb für die meisten betroffenen Männder nur für vergleichbar kurze Zeiträume empfehlenswert.
Frauenärzte gegen IGeL
IGeL nur in Einzelfällen sinnvoll
Frauenärzte lehnen individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) ab, wenn diese medizinisch nicht erforderlich sind. Allerdings respektieren sie die Bedürfnisse von Frauen, wenn diese eine medizinische Untersuchung, die über den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenkasse hinausgeht, wünschen. Dies berichtet der Berufsverband der Frauenärzte (BVF).
Bestmöglich aufgeklärt
Der Verband fördert eine sachliche Patientenaufklärung, wie sie auch in dem Patienten-Ratgeber der Bundesärztekammer nachzulesen ist. „Im Zeitalter des Internets sind viele Patientinnen über die moderne medizinische Möglichkeit eines Fachgebietes informiert und möchten die Anwendung solcher Leistungen in ihrer individuellen Situation. Sie äußern den Wunsch nach der bestmöglichen Versorgung, auch wenn diese über den Leistungsumfang ihrer Krankenkasse hinausgeht“, erklärt Christian Albring, Präsident des BVF.
Individuelle Gesundheitsrisiken erkennen
Leistungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht bezahlt werden, hält der BVF im Einzelfall jedoch sinnvoll und empfehlenswert. „In gynäkologischen Praxen werden beispielsweise das Ersttrimesterscreening (ETS), das Screening auf Gestationsdiabetes, sowie das Screening auf Veränderungen an der Gebärmutter, den Eierstöcken und der Brust mittels Ultraschall durchgeführt – auf ausdrücklichen Wunsch der Patientinnen“, erläutert Albring.
So hilft zum Beispiel das Ersttrimesterscreening einen Chromosomenfehler bei einem ungeborenen Kind zu ermitteln. Eine Ultraschalluntersuchung deckt mögliche Schwangerschaftskomplikationen oder nicht tastbare Tumoren frühzeitig auf.
Nutzen von IGeL-Leistungen abwägen
Der BVF rät Frauen, sich nicht vorschnell IGeL-Leistungen aufdrängen zu lassen. „Das darf aber nicht dazu führen, dass individuelle Gesundheitsleistungen in ihrer Gesamtheit abgewertet werden. Im Gegenteil: Viele solcher Wahlleistungen – wie beispielsweise innovative Diagnostik- und Behandlungsmethoden – haben in der Vergangenheit Einzug in das System der Gesetzlichen Krankenversicherung gehalten oder werden im Rahmen besonderer Krankenkassenverträge angeboten“, sagt Albring.