Gesundheit heute

Vitamin F

Vitamin F
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Synonyme: Omega-3-Fettsäuren, alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure

Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte, essentielle Fettsäuren mit drei Doppelbindungen an C-Atomen, deren erste Doppelbilding sich am dritten C-Atom befindet. Zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren zählen auch die beiden langkettigen Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, die vom Körper aus alpha-Linolensäure gebildet werden. Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteile der Zellmembranen und Ausgangssubstanz für die Bildung von Gewebshormonen. Dadurch wirken sie auf den Blutdruck, den Fett- und Eiweißstoffwechsel, die Blutgerinnung, Entzündungen und die Immunabwehr.

Vorkommen von Vitamin F

Die wichtigste Quelle für alpha-Linolensäure sind Pflanzenöle. Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure befinden sich vor allem in Algen und Fisch, beispielsweise Lachs, Sardellen, Thunfisch, Makrele oder Hering:

  • Leinöl: 56-71 Prozent
  • Wallnussöl: ca. 13 Prozent
  • Rapsöl: ca. 9 Prozent
  • Atlantischer Lachs: ca. 1,8 Prozent
  • Atlantischer Hering: ca. 1,2 Prozent

Bedarf an Vitamin F

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 0,5 Prozent der täglichen Energiezufuhr in Form von alpha-Linolensäure aufzunehmen. Bei Erwachsenen entspricht dies etwa 1,25 Gramm Omega-3-Fettsäure pro Tag. Diese Menge lässt sich durch eine abwechslungsreiche Ernährung sicherstellen, bei der zweimal wöchentlich Seefisch wie Hering und Lachs auf dem Speiseplan steht.

Um einen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen, ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren zu achten, das im Idealfall 5:1 beträgt.

Anzeichen eines Vitamin-F-Mangels

Ein chronischer Mangel an Omega-3-Fettsäuren fördert Entzündungen.
In Deutschland nehmen viele Menschen über die Nahrung zu viele Omega-6-Fettsäuren auf, sodass das Verhältnis der beiden Fettsäuren zueinander unausgewogen ist. Überwiegen die Omega-6-Fettsäuren deutlich, bildet der Körper verstärkt entzündungsfördernde Botenstoffe. Um dem vorzubeugen, ist eine ausgewogenes Zufuhr von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (etwa 5:1) anzustreben.

Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren werden vor allem in Form von Algenpräparaten oder Fischölkapseln angeboten. Sie eignen sich für alle Menschen, die chronische Entzündungen oder Anzeichen eines unausgewogenen Fettsäurenverhältnisses aufweisen oder allgemein ihre Immunabwehr stärken möchten. Über Dosierung und Dauer der Einnahme berät der Arzt oder Apotheker.

Überversorgung mit Vitamin F

Folgen einer hohen Omega-3-Zufuhr sind nicht bekannt.

Von: Sandra Göbel
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Nahrungsergänzung im Blick: Aloe Vera

Um an das wertvolle Blatt-Gel zu gelangen, muss zunächst die grüne Schale der Blätter entfernt werden.

Nahrungsergänzung im Blick: Aloe Vera

Sinn oder Unsinn?

Die meisten kennen Aloe Vera vor allem als Inhaltsstoff von Cremes, Lotionen & Co. Immer öfter wird die Wüstenpflanze aber auch als Nahrungsergänzungsmittel angepriesen. Doch welchen Nutzen bringt die Anwendung „von innen“?

Nährstoffreiches Gel?

Von außen sieht die Aloe aus wie ein unscheinbarer Kaktus. Doch im Inneren verbirgt sich ein wertvolles Gel, das – glaubt man den Herstellern – die Gesundheit verbessert. Es soll zum Beispiel die körpereigene Abwehr stärken, den Körper entgiften oder die Verdauung unterstützen. Zum größten Teil besteht das Gel jedoch aus Wasser. Nur 2% sind Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Bevor das Gel bei uns als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen ist, wird es getrocknet und in Kapseln verpackt oder zu Saft verarbeitet.

Aussagekräftige Studien fehlen

Ob Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe vera aber tatsächlich gesund sind, ist noch nicht genau untersucht. Forscher*innen vermuten jedoch, dass in den Blättern der Wüstenpflanze großes Potenzial steckt: Einige Studien deuten zum Beispiel darauf hin, dass Aloe vera vor Diabetes oder Leberschäden schützt. Doch noch fehlen aussagekräftige Studien über die Wirkungen und Nebenwirkungen der Aloe. Die in Aloe enthaltenen Anthranoide sind jedoch bereits genau untersucht. Sie wirken stark abführend und werden deshalb als Arzneimittel gegen Verstopfung verkauft.

Achtung Gesundheitsgefahr

Eines ist aber schon jetzt klar: Einige Aloe-Produkte sind gesundheitsschädlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor krebserregenden Inhaltsstoffen in den grünen Schalen der Aloe. Bevor die Blätter weiterverarbeitet werden, müssen sie deshalb sorgfältig geschält und gereinigt werden. Wer Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe kauft, sollte deshalb auf einen vertrauenswürdigen Händler wie zum Beispiel die Apotheke setzen und keine Produkte aus ganzen Aloe-Blätter kaufen. Das gilt besonders für Aloe-Präparate, die die Darmtätigkeit anregen und abführend wirken sollen – sie enthalten besonders hohe Mengen der krebserzeugenden Moleküle.

Quellen: Verbraucherzentrale; Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart; Kumar et al. 2019; Bundesinstitut für Risikobewertung

Von: Marie Schläfer; Bild: Nevada31/Shutterstock.com