Gesundheit heute
Untersuchungen bei eingeschränkter Nierenfunktion
Normalerweise scheidet die Niere die Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels (Harnstoff) und Muskelstoffwechsels (Kreatinin) im Urin fast vollständig aus. Liegt eine Störung der Nierenleistung vor, vermindert sich die Ausscheidung dieser Substanzen, sodass sich diese im Blut anreichern. Die Konzentration von Harnstoff und Kreatinin im Blut gibt dem Arzt Aufschluss über den Grad der Funktionseinschränkung der Nieren:
- Erhöhte Kreatininwerte im Blut finden sich bei einer Einschränkung der Nierenfunktion von mindestens 50 %.
- Erhöhte Harnstoffwerte im Blut finden sich erst ab einer Einschränkung von 75 %.
- Beginnende Nierenschäden und Funktionseinschränkungen bei Diabetes lassen sich bereits im Urin nachweisen, wenn eine Mikroalbuminurie (Ausscheidung kleinster Mengen des Bluteiweißes Albumin im Urin) vorliegt, wobei der Suchtest auf Eiweißausscheidung (Proteinurie ) mit Urin-Teststreifen noch negativ ausfällt.
- Eine gängige Methode zur Beurteilung der Nierenfunktion ist die Kreatinin-Clearance (Clearance = Reinigungsfunktion bzw. Ausscheidungsleistung), zu deren Bestimmung Blut und 24-Stunden-Sammelurin benötigt werden. Zusammen mit Körpergewicht und Größe des Patienten lässt sich daraus die Ausscheidungsleistung der Nieren für Kreatinin als Indikator berechnen. Der Wert der Kreatinin-Clearance ist ein Anhaltspunkt für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR), die Auskunft gibt über die Blutmenge, die die Nieren pro Minute reinigen können. Beide Werte sinken bei eingeschränkter Nierenleistung.
- Die Nierenleistung läßt sich analog zur Kreatinin-Clearance mithilfe von Cystatin C bestimmen. Dieses Stoffwechseleiweiß wird im Urin ausgeschieden.

Wenn kleine Kinder Blasenprobleme entwickeln, kann das an der Qualität der Schultoiletten liegen.
Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit
Verdreckte Schultoiletten
Jüngere Kinder leiden häufig unter Blasen- oder Harnröhrenerkrankungen. Womöglich liegt das mit daran, dass die Toiletten in vielen Schulen so schäbig sind.
Verdreckt und ohne Toilettenpapier
Nicht nur deutsche Klassenzimmer, auch die Schultoiletten sind in vielen Fällen in einem beklagenswerten Zustand. Oft sind sie dreckig, lassen sich nicht abschließen und das Klopapier fehlt. Kein Wunder, dass Schulkinder deshalb eher einen Bogen um sie machen, wie eine Berliner Untersuchung gezeigt hat: Ein Viertel der befragten Jungen und Mädchen gab dabei an, weniger zu essen und zu trinken, um die Toilette nicht aufsuchen zu müssen. 40% beklagten fehlendes Toilettenpapier und einen unerträglichen Gestank. Fast die Hälfte von ihnen versuchte, die Schultoiletten für das kleine Geschäft zu meiden, fürs große waren es sogar 85%.
Blasenerkrankungen und Austrocknung
Urin einhalten oder zu wenig zu trinken begünstigt jedoch Erkrankungen der Harnwege, wie z. B. Blaseninfekte, Einnässen durch Blasenüberfüllung und sogar Nierenkomplikationen. Wird nicht genug getrunken, trocknet der Organismus aus – was die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Kinder schmälert.
Dass Schultoiletten tatsächlich die Blasengesundheit beeinflussen, unterstreicht jetzt eine französische Studie. Darin beantworteten 405 Vor- und Grundschulkinder und ihre Eltern Fragen zu den Schultoiletten und zu Harnwegsproblemen. Dazu gehörten z. B. starker Harndrang nach dem Schulbesuch, Einnässen tagsüber oder nachts oder Blasenentzündungen.
Toiletten häufig zu hoch oder zu groß
Auch in den französischen Schulen gab fast die Hälfte der Kinder an, die Schultoiletten nicht zu nutzen. Gründe waren ebenfalls vor allem mangelnde Sauberkeit, fehlende Türschlösser, nicht kindgerechte Toilettengrößen und eine schlechte Beheizung.
Diese Barrieren hatten Folgen, so die französischen Forschenden. Jedes zehnte Kind dieser Untersuchung wies eine Harnwegserkrankung auf. Besonders stark war der Zusammenhang, wenn sich die Toiletten nicht abschließen ließen. Betroffen waren vor allem Kinder, die erst spät „sauber“ geworden waren, Stuhlentleerungsstörungen aufwiesen oder deren Eltern ein niedrigeres Bildungsniveau hatten.
Quelle: Springer Medizin