Gesundheit heute

Blutdruckmessung

Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte, der systolische und der diastolische Blutdruck ermittelt.

Durch das Aufblasen der Blutdruckmanschette wird der Blutfluss in der Arterie zunächst vollständig unterbunden. Durch langsames Ablassen des Manschettendrucks ermittelt der Arzt mit dem Stethoskop oder durch das Tasten des Pulses am Handgelenk den Druckwert, bei dem die Pulswellen die Manschette gerade wieder passieren. Dieser Wert entspricht dem ersten Wert einer Blutdruckmessung, dem systolischen Blutdruck. Er gibt den Druck an, mit dem das Herz das Blut in das Gefäßsystem pumpt. Der plötzliche Druckanstieg im Gefäßsystem führt dazu, dass sich die Hauptschlagader und die großen Arterien auf Grund ihrer Elastizität dehnen und die Druckwelle des Herzens somit zum Teil auch in Dehnungsenergie umgewandelt wird.

Der niedrigere diastolische Blutdruckwert kommt nun dadurch zustande, dass sich in der Zeit, in der sich das Herz erneut mit Blut füllt, die gedehnten Gefäße wieder auf ihren ursprünglichen Durchmesser zusammenziehen und damit den Blutfluss im Gefäßsystem aufrechterhalten. Dieser zweite Wert entspricht dem Manschettendruck, bei dem die stethoskopisch hörbaren Pulswellen in ihrer Intensität plötzlich abnehmen oder gar nicht mehr zu hören sind.

Die Messwerte werden aus historischen Gründen in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben.

24-Stunden-Blutdruck-Messung. Mit der 24-Stunden-Blutdruck-Messung werden unter Alltagsbedingungen tagsüber und nachts automatisch Blutdruckwerte in 15- bis 30-minütigen Abständen über eine Oberarmmanschette ermittelt und in einem kleinen Aufnahmegerät gespeichert, das mit einem Gurt am Körper befestigt ist. Während der Messzeit notiert der Patient alle Beschwerden, Aktivitäten, Ruhephasen und Medikamenteneinnahmen. Am Folgetag werden die aufgezeichneten Blutdruckwerte zusammen mit dem zugehörigen Protokoll vom Arzt ausgewertet. Die vielen, über den Tag verteilten Messwerte erlauben eine umfassende Bewertung der Blutdrucksituation.

Sondertext: Blutdruckselbstmessgeräte

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Dieter Simon in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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E-Auto laden zu gefährlich?

Die stärksten elektromagnetischen Felder entwickeln sich beim Laden eines E-Autos entlang des Ladekabels.

E-Auto laden zu gefährlich?

Herzschrittmacher in der Brust

Ladegeräte für E-Autos produzieren starke elektromagnetische Felder. Ob das für Menschen mit Herzschrittmachern riskant ist, hat kürzlich eine deutsche Arbeitsgruppe untersucht.

Hochleistungs-Ladestationen besonders kraftvoll

Implantierte elektrische Geräte wie Herzschrittmacher oder Defibrillatoren reagieren empfindlich auf elektromagnetische Signale. Deshalb können elektromagnetische Felder ihre Funktion stören und zu Problemen führen. Zum Glück sind inzwischen die meisten Herz-Geräte so konstruiert, dass sie elektromagnetischen Feldern gegenüber widerstandsfähiger sind.

Bedenken gibt es allerdings bei den neuen Hochleistungs-Ladestationen für E-Autos. Diese erzeugen extrem starke elektromagnetische Felder, die sich vor allem entlang des Ladekabels entwickeln. Ob das für Menschen mit Schrittmachern gefährlich ist, hat jetzt ein Forscherteam untersucht.

Worst-Case-Szenario nachgestellt

130 Personen mit Herzschrittmachern oder implantiertem Defibrillator nahmen an der Studie teil. Sie luden vier vollelektrische Autos auf, eines davon konnte sogar 350 Kilowatt von den Hochleistungs-Ladegeräten abrufen. Um die die größtmöglichen Störungen zu erzeugen, platzierte man das Ladekabel während des Ladens direkt über dem Herzgerät.

Währenddessen wurden die Patient*innen und die Funktion ihrer Geräte genau überwacht. Bei den insgesamt über 560 Ladevorgänge traten keinerlei unerwünschte Ereignisse auf. Nach dem Laden untersuchten die Forschenden die Herzschrittmacher und Defibrillatoren bezüglich Funktion und Programmierung. Auch hierbei waren keine Schäden bei den Geräten zu erkennen.

Laden für Träger von Herz-Geräten sicher

Selbst unter diesem Worst-Case-Szenario fanden sich keine relevanten elektromagnetischen Störungen oder Fehlfunktionen der Geräte, betonen die Forschenden. Sie plädieren dafür, dass das Laden an Hochleitungs-Ladegeräten für Menschen mitn Herzschrittmachern oder anderen Herz-Geräten nicht einzuschränken.

Quelle: EP Europace

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Tetra Images / TGI