Gesundheit heute

Herzultraschall

Echokardiografie (Herzecho, Herzultraschall) ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie macht Herzmuskel, Herzhöhlen, Herzklappen und Herzbeutel, die Pumpbewegungen der Herzkammern und die Blutströmungsrichtung innerhalb der Herzhöhlen sichtbar.

Die Echokardiografie gehört zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden am Herzen. Sie gibt wertvolle diagnostische Hinweise zu fast allen Herzkrankheiten und kann schnell, unkompliziert und beliebig oft zum Einsatz kommen. Wenn andere Gewebe wie die Lunge oder Fett, Adipositas, das Herz zu stark verdecken, ist eine Echokardiografie allerdings nur eingeschränkt durchführbar.

Die Untersuchung findet im Liegen statt. Mit der Ultraschallsonde wird die mit Kontaktgel bestrichene linke Brustkorbhälfte über dem Herzen abgefahren. Die Methode wird daher auch transthorakale Echokardiografie (TTE) genannt, weil der Ultraschall von außen durch den Brustkorb auf das Herz trifft.

Eine Beurteilung der Herzkranzgefäße ist damit allerdings nicht möglich. Stattdessen können aber mit einer Stressechokardiografie (Belastungsechokardiografie) die Auswirkungen von Durchblutungsstörungen an den Herzkranzgefäßen sichtbar gemacht werden. Noch bevor der belastungsbedingte Sauerstoffmangel der Herzmuskulatur zu sichtbaren EKG-Veränderungen führt, treten bereits geringe Bewegungsstörungen der betroffenen Herzmuskelwandabschnitte auf – und diese werden mit der Stressechokardiografie erfasst.

Die Belastung wird bei der Stressechokardiografie entweder mit dem Fahrradergometer oder durch eine Infusion mit herzfrequenzsteigernden Medikamenten (pharmakologische Belastung) bis zur Ausbelastungsfrequenz erhöht. Vorteil der pharmakologischen Belastung ist, dass der Patient dabei entspannt auf dem Untersuchungsplatz liegt und so leichter zu untersuchen ist.

Bei Patienten, die für eine Ultraschalluntersuchung geeignet sind, können mit der Stressechokardiografie bedeutsame Herzkranzgefäßverengungen in etwa 90 % der Fälle erfasst werden. Sie dient z. B. dazu, unklare Befunde von Herzkatheteruntersuchungen zu prüfen oder nach einem Herzinfarkt abgestorbenes Narbengewebe von dem noch lebensfähigen Herzmuskelgewebe abzugrenzen, da sich beide unter Belastung echokardiografisch verschieden verhalten. Dies ist bedeutsam für die Behandlung verengter Herzkranzgefäße in einem Infarktgebiet.

Eine weitere Form der Echokardiografie ist die transösophageale Echokardiografie (TEE). Hier muss der Patient (wie bei einer Magenspiegelung) eine kleine Ultraschallsonde schlucken, mit der das Herz von der Speiseröhre aus untersucht wird. Herzvorhöfe, Klappen und Scheidewände, aber auch die Aorta werden so größer dargestellt, so dass sich z. B. Defekte in der Vorhofscheidewand oder eine entzündete Herzklappe besser beurteilen lassen. Einige Herzareale wie z. B. Aussackungen des Herzvorhofs (die Herzohren) sind sogar nur mit dieser Untersuchung einsehbar. Diese Untersuchung ist z. B. bei Vorhofflimmern wichtig, weil sich gerade in den Herzohren Blutgerinnsel bilden, die aus dem Herzen ausgeschwemmt werden und zu einer Embolie und nachfolgend zu einem Schlaganfall führen können.

Andere Ultraschalluntersuchungen. Auch das fließende Blut selbst reflektiert den Ultraschall. Mit der Dopplersonografie können die Fließrichtung und die Fließgeschwindigkeit des Bluts bestimmt werden. Die gleichzeitige Darstellung von Gewebestrukturen und fließendem Blut in einem Monitorbild bezeichnet man als Duplexsonografie. Werden zusätzlich die Geschwindigkeit und die Richtung des fließenden Bluts durch unterschiedliche Farben dargestellt, so spricht man von einer farbkodierten Duplexsonografie oder Farbduplexsonografie. Damit findet der Arzt Engstellen (Stenosen) und Erweiterungen (z. B. Aneurysmen) vor allem in Hals-, Bauch- und Extremitätengefäßen und bestimmt ihren Schweregrad.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Dieter Simon in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Blutdruck senken nützt auch Älteren

Mit erhöhtem Blutdruck ist auch im Alter nicht zu spaßen.

Blutdruck senken nützt auch Älteren

Gegen Infarkt und Schlaganfall

Manche älteren Menschen glauben, hoher Blutdruck sei im Alter normal und müsse nicht behandelt werden. Doch weit gefehlt: Auch Hochdruckkranke über 60 Jahren profitieren von der Drucksenkung.

Fehlinformationen und Angst vor Nebenwirkungen

Es gibt viele Gründe, warum Ältere mit Bluthochdruck (Hypertonie) keine blutdrucksenkenden Medikamente einnehmen: Manche machen sich Sorgen um Nebenwirkungen oder denken, dass eine Therapie überflüssig ist, andere wissen nicht, welche Risiken der hohe Blutdruck mit sich bringt.

Seltener Herzinfarkte oder Schlaganfall

Dabei hat die Blutdrucksenkung auch bei Hochdruckkranken über 60 Jahren deutliche positive Effekte. Das wurde immer wieder in Studien nachgewiesen und jetzt erneut in einer großen kanadischen Metaanalyse bestätigt: Die Behandlung eines Bluthochdrucks senkte bei Über-60Jährigen sowohl das allgemeine Sterberisiko als auch das Risiko für Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall.

Dabei war es unerheblich, ob die Betroffenen nur einen zu hohen systolischen (oberen) Wert hatten oder ob beide, der systolische und der diastolische Blutdruckwert erhöht waren.

In der Gruppe der Über-80-Jährigen sah die Sache ähnlich aus. Auch bei ihnen reduzierte eine Bluthochdrucktherapie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf das allgemeine Sterberisiko hatten blutdrucksenkende Medikamente dagegen keinen Einfluss.

Niedrig dosieren, oft kontrollieren

Insgesamt unterstreichen die Daten, dass hochdruckkranke Männer und Frauen auch im Alter über 60 Jahren von einer blutdrucksenkenden Therapie profitieren. Nebenwirkungen wie z. B. Schwindel, Müdigkeit oder einen Blutdruckabfall beim Aufstehen sollte man dabei im Blick behalten. Dazu ist es sinnvoll, zunächst mit einer niedrigen Dosierung einzusteigen. Außerdem sollte die Therapie vor allem zu Beginn engmaschig von der Ärzt*in kontrolliert werden.

Quelle: Cochrane library

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Zeljko Dangubic