Gesundheit heute
Das Salz in der Suppe
Eine Suppe ohne Salz? Für viele undenkbar. Denn ohne Speisesalz schmecken viele Mahlzeiten fade. Übertreiben sollte man es mit dem Nachsalzen jedoch nicht, denn Salz ist in zu hohen Mengen ungesund.
Zu viel Salz erhöht den Blutdruck
Speisesalz besteht aus den beiden Elementen Natrium und Chlor. Beide sind im Körper unverzichtbar, denn sie regeln den Flüssigkeitshaushalt der Zellen. Zu viel Salz schadet jedoch, denn es verändert den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Dadurch erhöht es das Risiko für Bluthochdruck – einem wichtigen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder die arterielle Verschlusskrankheit.
Wie viel ist „zu viel“?
Das heute unbegrenzt und billig zur Verfügung stehende Kochsalz hat unser Geschmacksempfinden verändert und den täglichen Salzkonsum von früher 3 g auf heute 10–12 g pro Tag ansteigen lassen. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jedoch, nicht mehr als 6 Gramm Salz pro Tag aufzunehmen. Das entspricht ungefähr einem Teelöffel.
Nicht bei jedem ändert sich der Blutdruck mit der Kochsalzzufuhr. Nur etwa die Hälfte aller Bluthochdruck-Patient*innen und 20 % der Gesunden reagieren auf eine veränderte Salzaufnahme mit einer Änderung des Blutdrucks. Personen mit Übergewicht, Niereninsuffizienz und Personen über 65 Jahren reagieren meist empfindlicher auf die Salzzufuhr. Diese Personengruppen sollten daher besonders sparsam mit Kochsalz umzugehen.
Reduzieren – aber wie?
Es ist jedoch alles andere als einfach, den Überblick über die aufgenommene Salzmenge zu behalten. Denn den größten Anteil macht nicht etwa das Salzen beim Kochen oder das Nachsalzen am Tisch aus. Es sind verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Käse, Wurst, Fleisch und Fertiggerichte, die die Salzaufnahme in die Höhe treiben. Kochsalz lässt sich daher vor allem durch einen Verzicht auf stark gesalzene, vorgefertigte Nahrungsmittel wie Fertiggerichte und Salzgebäck einsparen. Eine Orientierung bietet die Verpackung des Lebensmittels: Seit 2016 muss der Salzgehalt in den Nährwerten aufgeführt sein.
Die Verbraucherzentrale hilft, den Salzgehalt einzuschätzen:
- Mehr als 1,5 Gramm Kochsalz pro 100 Gramm: Hoher Salzgehalt
- 0,3 – 1,5 Gramm Kochsalz pro 100 Gramm: Mittlerer Salzgehalt
- Bis 0,3 Gramm Kochsalz pro 100 Gramm: Geringer Salzgehalt.
Beim Einkaufen lohnt sich der direkte Vergleich von Lebensmitteln aus der gleichen Produktgruppe. Oft bietet ein anderer Hersteller das gleiche Produkt mit weniger Salz an. Den geringsten Salzgehalt haben meist unverarbeitete Lebensmittel wie Obst oder Gemüse. Beim Kochen zuhause geben auch Kräuter statt Kochsalz dem Essen Geschmack. Mit der Zeit gewöhnen sich die Geschmacksnerven außerdem an salzarmes Essen. Schritt für Schritt reduziert, fällt der geringe Salzgehalt dadurch kaum mehr auf.
Abhilfe versprechen auch Kochsalzersatzstoffe aus Kaliumchlorid. Sie haben jedoch häufig einen bitteren Nachgeschmack. Wegen des hohen Kaliumgehalts sind die Produkte außerdem für Personen mit fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung nicht geeignet.
Liegt das Taillen-Größen-Verhältnis unter 0,5, ist alles im grünen Bereich.
Herzrisiko am Maßband ablesen
Taille spricht Bände
Zu viele Pfunde auf den Rippen schaden der Gesundheit. Um das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauer zu beziffern, reicht ein einfaches Maßband.
Auch bei normalem BMI kann das Risiko erhöht sein
Übergewicht erhöht das Risiko für zahlreiche Erkrankungen. Dazu gehören Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Fettleber sowie die Arteriosklerose samt Herzinfarkt und Schlaganfall. Ein wichtiges Maß zur Berechnung von Übergewicht und Adipositas (krankhaftes, behandlungsbedürftiges Übergewicht) ist der Body Mass Index (BMI). Er spiegelt das Körpergewicht eines Menschen im Verhältnis zu seiner Größe wider und wird mit einer Formel berechnet. Bei Werten über 25 gilt ein Erwachsener als übergewichtig, bei über 30 als adipös. Erhöhte BMI-Werte sind – grob gesagt –mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden.
Doch auch Menschen mit einem normalen BMI können ein gesteigertes Herz-Kreislauf-Risiko haben. Das liegt daran, dass nicht nur Größe und Gewicht, sondern auch die Verteilung des Körperfetts eine Rolle spielt. Sitzt es am Bauch, ist es besonders problematisch. Deshalb empfehlen Expert*innen zur Bestimmung des gewichtsbedingten Risikos ein zusätzliches Maß: Das Taillen-Größen-Verhältnis (TGV).
TGV soll unter 0,5 liegen
Das TGV lässt sich mit Hilfe eines Maßbands einfach bestimmen. Gemessen wird die Taille nach normalem Ausatmen, und zwar in der Mitte zwischen dem letzten Rippenbogen und der Oberkante der Hüfte. Ist ein Mensch bei einer Taillenweite von 80 cm 1,70 cm groß, beträgt das TGV 0,47 (0,8 geteilt durch 1,7). Unter 0,5 ist alles im grünen Bereich. Ab einem Wert über 0,5 hat man ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sollte sich diesbezüglich von seiner Ärzt*in beraten lassen.
Quelle: Springer Medizin