Gesundheit heute

Kalorienreduzierte-Mischkost-Diäten

Kalorienreduzierte-Mischkost-Diäten sind der Klassiker unter den Diäten. Hierzu gehören die Brigitte-Diät, die „Ich-nehme-ab“-Diät der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die Diäten der Krankenkassen (etwa „Pfunds“-Diät), die „Fit-for-fun“-Diät (enthält zusätzlich ein Sportprogramm), die Weight-Watchers-Diät (enthält Elemente einer Selbsthilfegruppe), und die relativ neue „5-am-Tag“-Diät (Grundprinzip ist hier, 5 Mal am Tag Obst und Gemüse zu essen sowie den Fettverbrauch auf unter 30 g am Tag zu reduzieren).

Bei allen diesen Diäten wird die gewohnte Mischkost so verändert – in der Regel durch Fettreduktion –, dass unter dem Strich weniger Kalorien zusammenkommen. Entweder zählt man dazu die Kalorien der Lebensmittel ab (recht mühsam) oder orientiert sich an bestimmten Punktwerten (wie bei der Weight-Watchers-Diät), achtet auf die Gewichtung der Nährstoffe (Brigitte-Diät) oder aber man isst so viel, wie man will (wie etwa bei der „5-am-Tag“-Diät). Angestrebt wird meist ein Energiegehalt von 1 200–1 500 kcal pro Tag. Der Bedarf an allen essenziellen Nährstoffen wird mit den Mischkost-Diäten gedeckt.

Bewertung. Die kalorienreduzierten Mischkost-Diäten bringen weder mehr noch weniger als die anderen Diäten, aber sie belasten zumindest den Körper nicht.

Weiterlesen:

Die wichtigsten Abnehm-Diäten im Überblick

Statt Diäten: Umstellen der Lebensgewohnheiten

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Wie Junk-Food süchtig macht

Einem leckeren Hamburger können nur wenige widerstehen.

Wie Junk-Food süchtig macht

Anlaufstelle Gehirn

Jeder weiß, dass Junk-Food dick und krank macht. Doch warum fällt es vielen Menschen trotzdem so schwer, auf die ungesunden Burger, Fritten, Milchshakes & Co. zu verzichten? Ganz einfach: Junk-Food beeinflusst das Gehirn.

Einladung zur Schlemmerwoche

Um herauszufinden, warum das typische Fast- oder Junk-Food für viele Menschen so verlockend ist, hat eine Gruppe amerikanischer, britischer und australischer Forscher einen Versuch gestartet. 110 Freiwillige Anfang 20, die sich bisher gesund ernährt hatten, machten dabei mit. Die eine Hälfte der Probanden ernährte sich weiterhin gesund, die andere konsumierte eine Woche lang typisches Junk-Food mit großen Mengen an Fett, Kohlenhydraten und Zucker.

Nachdem die Schlemmerwoche um war, trafen sich alle zu einem gemeinsamen Frühstück. Vor und nach dieser Mahlzeit absolvierten die Teilnehmer einen Gedächtnistest, außerdem sollten sie beschreiben, ob und wie sehr sie die Mahlzeiten in der vergangenen Testwoche genossen hatten.

Entlarvendes Testfrühstück

Das Ergebnis war erschreckend: Diejenigen, die eine Woche lang Junk-Food gegessen hatten, schnitten in den Gedächtnistests schlechter ab als die Freiwilligen, die sich gesund ernährt hatten. Besonders bedenklich fanden die Forscher eine weitere Beobachtung: Die Teilnehmer der Junk-Food-Gruppe zeigten beim Abschlussfrühstück ein deutlich verändertes Essverhalten und aßen nicht nur schneller, sondern auch mehr als die Vergleichsgruppe. Sie erinnerten sich zudem mit Freuden an die ungesunde Ernährung im Rahmen der Testwoche und bezeichneten gesunde Nahrung als weniger schmackhaft. Außerdem fiel es ihnen sehr schwer, danach auf weiteres Junk-Food zu verzichten.

Junk-Food dreht am Hippokampus

Der Grund für dieses veränderte Essverhalten liegt wahrscheinlich im Hippokampus. Denn dieser Bereich des Gehirns gilt nicht nur als Schnittstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis und Anlaufstation für alle Sinneseindrücke inklusive Schmecken und Riechen. Er soll auch eine wichtige Rolle bei der Regulation der Essensaufnahme spielen. Auf welche Art und Weise Junk-Food den Hippokampus beeinflusst, ist allerdings noch unklar.

Die aktuelle Studie bekräftigt frühere Forschungen: Junk-Food verschlechtert das Gedächtnis und löst die innere Fress-Bremse. Vielleicht hilft diese Erkenntnis ja dem einen oder anderen, von den fett- und zuckerreichen Versuchungen des Junk-Foods loszukommen und dem Gehirn zuliebe auf gesunde Nahrung umzuschwenken.

Quelle: Kinderärzte im Netz

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Arman Novic/Shutterstock.com