Gesundheit heute
Schlafmangel bei Eltern von Babys
Dass Babys anfangs nicht durchschlafen und zum Trinken mehrmals wach werden, ist völlig normal. Denn Babys wachsen im ersten Lebensjahr enorm und brauchen dazu viel Energie. Für die Eltern kann der daraus resultierende Schlafmangel dann sehr belastend sein. Es gibt aber einige Tipps, die das Einschlafen und Schlafen mit Babys erleichtern.
Nähe und Sicherheit als Voraussetzung für den Baby-Schlaf
- Schaffen Sie eine gute Schlafumgebung durch gedämmtes Licht und ruhige Atmosphäre.
- Babys brauchen Nähe und Sicherheit, um entspannt schlafen zu können. Kuscheln und Tragen ist zum Einschlafen völlig in Ordnung. Lassen Sie das Baby im ersten Jahr im Elternschlafzimmer im Beistell- oder Kinderbett schlafen. Wenn Sie das Kind im eigenen Bett schlafen lassen (Co-Sleeping), sollten Sie sich gut über sicheren Babyschlaf informieren. So benötigt das Baby zum Beispiel eine feste Unterlage und sollte ohne Kissen und Decken in einen Schlafsack gewickelt werden.
- Lassen Sie Ihr Baby auf keinen Fall länger alleine schreien. Wenn es weint, nehmen Sie es hoch und trösten es.
- Stillen sie vor dem Einschlafen nochmals in Ruhe. Falls Sie das Fläschchen geben, bereiten Sie alles für die Nacht so vor, dass Sie nicht so lange wach bleiben müssen. Ein Portionierer für Milchpulver und ein Wasserkocher im Schlafzimmer können dabei helfen. Machen Sie nachts nur so viel Licht wie unbedingt nötig, damit Sie nicht zu wach werden und nach dem Stillen/Füttern schnell wieder einschlafen können.
- Machen Sie sich keinen Druck, wenn es mit dem Durchschlafen nicht gut klappt. Ab wann Babys längere nächtliche Nahrungspausen haben, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Manche Babys brauchen mehr Kalorien als andere. Zudem verläuft das Wachstum in Schüben und deshalb kann sich das Trink- und Schlafverhalten immer wieder ändern.
Um Hilfe bitten
Auch wenn Eltern alles "richtig" machen, gibt es immer wieder Phasen, in denen Babys häufig aufwachen oder schlecht einschlafen. Dann kann es für die übermüdeten Eltern schwierig werden, den Alltag zu schaffen. In diesem Fall gilt: Fragen Sie nach Hilfe. Sie müssen nicht alles allein schaffen. Wenn Oma und Opa oder Freunde in der Nähe sind, können diese untertags mit dem Baby spielen, während Sie etwas schlafen. Zum Stillen kann Ihnen das Baby gebracht werden. Delegieren Sie, wenn möglich, den Haushalt oder andere To-dos.
Nutzen Sie außerdem kleine Erholungspausen, wenn Sie sich anbieten: Wenn das Baby untertags schläft, legen Sie sich auch hin, anstatt noch schnell etwas zu erledigen.

Auch Väter können Geburtsdefekte auf ihren Nachwuchs übertragungen.
Fehlbildungen durch Diabetesmittel?
Nur Jungs betroffen
Die Einnahme von Tabletten gegen Diabetes könnte einer aktuellen Studie zufolge die Fehlbildungsrate bei Jungen erhöhen. Allerdings nur, wenn der Vater die Diabetesmedikamente in den letzten drei Monaten vor der Zeugung einnimmt.
Veränderungen am Genitale
Manche Arzneimittel führen zu Geburtsfehlern beim Nachwuchs. Dabei ist es nicht nur gefährlich, wenn die Mutter diese Medikamente einnimmt. Auch Arzneimittel, die der werdende Vater vor der Zeugung schluckt, können dem Ungeborenen schaden.
Dänische Forscher*innen haben nun herausgefunden, dass womöglich Diabetesmedikamente riskant sind. Sie untersuchten die Daten von 1,1 Million Neugeborenen und Eltern. Das Ergebnis: Hatte der Vater in den drei Monaten vor der Zeugung den Wirkstoff Metformin eingenommen, erhöhte sich das Risiko für Geburtsfehler um das Dreifache. Die Vergleichsgruppe waren Kinder, deren Väter dieses Medikament nicht eingenommen hatten. Betroffen waren dabei nur die Jungen, wobei sich die meisten Fehlbildungen in ihrem Genitalbereich befanden. Geschwister, die der Vater zu einer Metformin-freien Zeit gezeugt hatte, waren ohne Geburtsdefekte.
Insulin war ohne Einfluss
In dieser Untersuchung steigerte auch das Diabetesmittel Sulfonylharnstoff das Fehlbildungsrisiko. Eine antidiabetische Behandlung mit Insulin hatte dagegen keinen Einfluss auf die Rate an Geburtsfehlern.
Metformin hat womöglich einen Einfluss auf die Entwicklung der Spermien. Im Tierexperiment führte der Wirkstoff zu gestörten Stammzellen im Rattenhoden. Noch ist unklar, ob sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, meint Prof. Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes Zentrum der Leibniz Universität Düsseldorf.
Noch kein Grund zu Therapieänderung
Anhand dieser einen Studie die Therapieempfehlung zu ändern, hält der Experte für verfrüht. Sollten sich die Ergebnisse allerdings durch andere Untersuchungen bestätigen, wäre bei Vätern mit Diabetes und Kinderwunsch die Insulinbehandlung eine Alternative.
Quelle: Ärzteblatt