Gesundheit heute

Krankheiten & Therapie: Magen und Darm

Magen und Darm

Magen und Darm

Die körperliche Untersuchung bei Bauchschmerzen verlangt vom Arzt große Erfahrung. Ursache für unklare Bauchschmerzen kann eine Blinddarmreizung, aber auch eine harmlose Nabelkolik sein. Der Kranke selbst oder die Eltern eines betroffenen Kindes können dies nicht beurteilen. In diesem Fall untersuchte der Kinderarzt ein 9-jähriges Mädchen, das mit heftigen Bauchschmerzen um 5 Uhr morgens aufgewacht war. Er konnte zunächst nur die Diagnose „unklares Abdomen“ stellen und bat die Mutter, die Tochter sorgfältig zu beobachten. Letztlich ging es dem Mädchen aber dann im Verlauf des Tages besser und es konnte am nächsten Tag wieder in die Schule gehen.
(Bild: Barmer GEK)

Chronische Darmerkrankungen

Therapietreue entscheidet über Erfolg

Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen profitieren von einer korrekten Medikamenteneinnahme und erleiden weniger Rückfälle. Grundlage ist, dass Betroffene gut informiert sind über Anwendung und Nebenwirkungen der Arzneimittel.

Informierte Patienten seltener in der Notaufnahme

Die häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Deutschland sind Colitis ulzerosa und Morbus Crohn. Bei diesen Erkrankungen leiden die Patienten unter starken Bauchkrämpfen und blutigem Durchfall. Nehmen die Betroffenen ihre Medikamente wie vorgesehen ein, erleiden sie weniger Rückfälle und suchen seltener Ambulanzen und Kliniken auf. Der Gastroenterologe Prof. Thomas Weinke sieht die Apotheken beim Vermitteln der richtigen Medikamenteneinnahme in einer Schlüsselstellung: „Die Beratung in der Apotheke trägt dazu bei, dass Patienten ihre Arzneimittel korrekt anwenden und auch mit Nebenwirkungen richtig umgehen. Deshalb ist es wichtig, dass Apotheker gleichermaßen über den Nutzen und die Risiken informieren.“

Beratung zur Arzneianwendung ist besondere Herausforderung

Kortisonpräparate helfen schnell bei akuten Beschwerden, sind aber auf Grund ihrer Nebenwirkungen wie starker Gewichtszunahme und Muskelschwund nicht für eine Dauertherapie geeignet. Der Patient darf kortisonhaltige Medikamente auch nicht plötzlich absetzen, sondern er muss die Dosis schrittweise über Wochen reduzieren.

Viele Medikamente wirken gut gegen chronische Darmentzündungen, indem sie die Immunabwehr verringern. Leidet der Patient während der Therapie unter einer Erkältung oder einem anderen Infekt, muss er einen Arzt aufsuchen. Auch Reisen ins Ausland können Infektionsrisiken bergen.

Neben einer Medikamenteneinnahme ist auch die örtliche Anwendung von Schäumen und anderen Produkten im Dickdarm möglich. „Arzneimittel lokal im Darm anzuwenden hat weniger Nebenwirkungen, ist aber oft noch ein Tabu. Dennoch sollten sich Patienten das demonstrieren lassen. Die Möglichkeit einer diskreten Beratung gibt es in jeder Apotheke“, erläutert Weinke.

Quelle: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Von: Simone Lang