Gesundheit heute

Bluterguss

Wird Unterhaut oder Muskelgewebe durch Stoß- oder Scherkräfte zerquetscht (z. B. am Oberschenkel bei einem Sturz auf die Seite), so kommt es zur Einblutung in das Gewebe, die oft mit einer Schwellung einhergeht. Die Blutansammlung zeigt sich zunächst als rot-violetter Fleck, der innerhalb von zwei Wochen durch den Abbau der Blutkörperchen erst blau und später gelb wird. Besonders gefährlich sind solche stumpfen Stoßverletzungen, wenn das Weichteilgewebe direkt auf einem Knochen liegt. Dabei können auch die Knochen mitverletzt sein, ohne dass der Betroffene etwas merkt.

Ein ringförmiger Bluterguss (blauer Fleck, Hämatom) um die Augen (Monokel- bzw. Brillenhämatom) kann sogar auf einen Schädelbruch hinweisen.

Anzeichen und Beschwerden

  • Kleine, rote Punkte und lila-rote Verfärbungen auf der Haut
  • Beule oder (flächenhafte) Schwellung einer Körperstelle oder eines größeren Körperteils ohne sichtbare Wunde
  • Schockzeichen bei großem Blutverlust (kommt vor allem bei einer Verletzung am Oberschenkel vor).

Maßnahmen

Kühlen Sie die betroffenen Körperstellen durch Umschläge und Eisbeutel. Bei einer großflächigen Schwellung lagern Sie das Körperteil hoch und stellen es ruhig. Tragen Sie heparin- oder arnikahaltige Salben (z.B. Thrombareduct Gel®) auf. Bei schlimmen Blutergüssen oder Schockzeichen Notarzt rufen oder ins Krankenhaus fahren!

Sondertext: Kühlen – so ist es richtig

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Was Kinder alles schlucken

Babys und kleine Kinder wollen einfach alles probieren.

Was Kinder alles schlucken

Knopfbatterie-Alarm

Kleinkinder stecken sich beinahe alles in den Mund. Das ist nicht ganz ungefährlich, denn im schlimmsten Fall drohen Ersticken oder Verletzungen der Speiseröhre. Da ist es gut zu wissen, was die Kleinen sich besonders gerne einverleiben und was man vor ihnen in Sicherheit bringen sollte …

Es wird immer mehr verschluckt

Babys und Kinder wollen die Welt entdecken – und deshalb nehmen sie einfach alles in den Mund. Amerikanische Forscher wollten nun wissen, was Kinder (versehentlich) verschlucken. Sie analysierten die Krankengeschichten von gut 759 000 Kindern unter 6 Jahren, die wegen eines verschluckten Fremdkörpers zum Arzt mussten.

Auffällig ist, dass zwischen 1995 und 2015 immer mehr verschluckt wurde, die Anzahl der Fälle stieg jährlich um etwa 4,4%. Besonders experimentierfreudig waren die 1 – 3-Jährigen. 90% der Kleinen konnten nach der Untersuchung wieder nach Hause entlassen werden, bei den meisten verließ der Fremdkörper den Bauch auf natürlichem Weg.

Der Penny steht hoch im Kurs

Interessant war, was sich die Kinder alles einverleibten. Am häufigsten, nämlich in 67% der Fälle, waren es Münzen, wobei der Penny besonders hoch im Kurs stand. Jedes zehnte Kind hatte Spielzeug verschluckt, hier waren Murmeln am beliebtesten. Funkelnder Schmuck scheint auch für die Kleinsten begehrenswert zu sein, immerhin hatten 7% der Kinder dazu gegriffen. Am häufigsten wurden Ohrenringe verspeist.

Batterien auf dem Vormarsch

Erschreckend ist der Anstieg an verschluckten Batterien, betonen die Studienautoren. 1995 belief sich ihr Anteil noch auf 0,14% aller verschluckten Fremdkörper, 2015 waren es 8,4%. Besonders beliebt war die Knopfbatterie. Das liegt wahrscheinlich daran, dass batteriebetriebenes Spielzeug und elektronische Geräte in den Kinderzimmern immer häufiger werden. Doch das ist gefährlich: Beim Verschlucken von Batterien drohen Verätzungen der Speiseröhre, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können.

Immer wieder Umgebung prüfen!

Die allermeisten Fremdkörper werden in der häuslichen Umgebung verschluckt. Hier gilt es, den Hebel anzusetzen, so die Autoren. Alles wegräumen, was nur im Entferntesten verlockend wirkt, heißt die Devise. Und immer wieder die Räumlichkeiten – samt Boden – überprüfen und in Sicherheit bringen, worauf die Kleinen besonders aus sind: Münzen, Spielzeugkleinteile, Schmuck und Batterien.

Quelle: Pediatrics

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Oksana Kuzmina/Shutterstock.com