Gesundheit heute

Krankheiten & Therapie: HNO, Atemwege und Lunge

HNO, Atemwege und Lunge

HNO, Atemwege und Lunge

Hals, Nase und Ohren – das heißt auch Essen und Trinken, Sprechen und Hören, Atmen, Riechen und Schmecken. Im Kopf- und Halsbereich drängen sich viele Sinnesorgane auf engem Raum, greifen ineinander, sind untereinander verbunden. Mund und Nase öffnen den Körper für Nahrung, Flüssigkeit und Atemluft, jedoch auch für Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Wir überleben mehrere Wochen ohne Nahrung, einige Tage ohne Flüssigkeit, aber nur wenige Minuten ohne Sauerstoff. Bereits nach drei Minuten drohen bleibende Hirnschäden – daher ist der lebenslange Rhythmus des Ein- und Ausatmens als tiefer Reflex in uns verankert.
(Bild: Juice Images Photography/veer)
Nasenduschen in Coronazeiten

Raus mit den Sekreten aus der Nase!

Nasenduschen in Coronazeiten

Nützlich oder gefährlich?

Interessante Neuigkeiten für die Freunde der Nasendusche: Im Kampf gegen das Corona-Virus könnten die regelmäßigen Spülungen durchaus nützlich sein. Es gibt allerdings einiges zu beachten, damit die Nasendusche nicht zur Virenschleuder wird.

Viren aus der Nase spülen?

Vor allem Allergiker und Patienten mit chronischer Rhinosinusitis empfinden das tägliche Nasenduschen als Wohltat, weil dadurch Sekrete mitsamt Allergenen und kleinen Partikeln aus der Nase gespült werden. Auch Corona-Viren sitzen zu Beginn der Erkrankung in Massen in den Schleimhäuten von Nase und Rachen. Da liegt die Frage nicht fern, ob man die Viren womöglich durch Nasenduschen aus der Nase spülen und sich so vor COVID-19 schützen kann.

Befreite Flimmerhaare können mehr

Wissenschaftliche Studien zum Thema „Nasenduschen und ihr Einfluss auf Corona-Viren“ gibt es bisher noch nicht. Anhand der Daten aus Untersuchungen mit anderen Nasen-Viren schließen die Forscher jedoch auf eine positive Auswirkung durch den Spüleffekt. Vor allem die Salzlösung trägt dazu bei, dass das Sekret flüssiger wird und sich mitsamt Partikeln und Viren leichter ausspülen lässt. Vom dicken Schleim befreit können auch die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut wieder besser schlagen und ihren Teil zum Nasenputz beitragen.

Salzlösung höher konzentrieren

In Coronazeiten empfehlen die HNO-Ärzte, die Salzlösung etwas höher zu konzentrieren. Normalerweise empfiehlt man zum Spülen eine 0,9%ige Lösung (0,9 Gramm Kochsalz auf 100 ml Wasser). Ein Salzgehalt über 0,9 bis maximal 5% sei sinnvoll, um das Sekret noch flüssiger zu machen. In einer aktuellen Studie senkte das Spülen mit hochkonzentrierter Salzlösung die Krankheitsdauer der untersuchten Schnupfenpatienten, außerdem reduzierte es Virusausscheidung und Übertragung an Haushaltsmitglieder. Grund genug, das Nasenduschen auch Pflegepersonal zu empfehlen, meinen die Forscher.

So wird die Dusche keine Virenschleuder

Um zu vermeiden, dass die Nasendusche zur Virusschleuder wird, haben die HNO-Ärzte folgende Tipps parat:

  • Pro Anwender eine Nasendusche. Nasenduschen nicht „ausleihen“.
  • Auch beim Naseduschen besonders gut auf Händehygiene achten.
  • Nach dem Nasenduschen das Spülgefäß und die umliegenden Oberflächen gründlich desinfizieren, z. B. mit Diethylether, 75%igem Alkohol oder Chlor. Nasendusche immer gut austrocknen lassen.

Quelle: Springer Medizin

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: ivan_kislitsin/Shutterstock.com