Gesundheit heute

Krankheiten & Therapie: HNO, Atemwege und Lunge

HNO, Atemwege und Lunge

HNO, Atemwege und Lunge

Hals, Nase und Ohren – das heißt auch Essen und Trinken, Sprechen und Hören, Atmen, Riechen und Schmecken. Im Kopf- und Halsbereich drängen sich viele Sinnesorgane auf engem Raum, greifen ineinander, sind untereinander verbunden. Mund und Nase öffnen den Körper für Nahrung, Flüssigkeit und Atemluft, jedoch auch für Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Wir überleben mehrere Wochen ohne Nahrung, einige Tage ohne Flüssigkeit, aber nur wenige Minuten ohne Sauerstoff. Bereits nach drei Minuten drohen bleibende Hirnschäden – daher ist der lebenslange Rhythmus des Ein- und Ausatmens als tiefer Reflex in uns verankert.
(Bild: Juice Images Photography/veer)
Atemaussetzer im Schlaf

Atemaussetzer in der Nacht machen am Tag müde.

Atemaussetzer im Schlaf

Schlafapnoe ist gut therapierbar

Schnarcher sowie Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung leiden überproportional häufig unter Atemaussetzern im Schlaf, einer sogenannten Schlafapnoe. Das ist nicht ganz ungefährlich, kann aber behandelt werden.

Atemaussetzer: Anzeichen für Schlafapnoe

Eine Schlafapnoe verursacht in erster Linie einen oftmals unterbrochenen und damit unerholsamen Schlaf. „Bei Patienten mit Schlafapnoe neigen die Atemwege während des Schlafens immer wieder zu Verschluss, was zu wiederholten Atemstillständen - oft für zehn oder gar zwanzig Sekunden - führt“, erläutert Prof. Adrian Gillissen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung (DLS) und Direktor der Klinik für Lungen- und Bronchialmedizin am Klinikum Kassel. Bei einer Schlafapnoe entspannt sich während des Schlafens die Muskulatur im Rachenraum so sehr, dass die Zunge nach hinten fällt und die Atemwege verengt. Dann wachen die Betroffenen auf.

Folgen der nächtlichen Atemaussetzer

Bleibt eine Schlafapnoe unbehandelt, steigt das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Denn der Sauerstoffmangel infolge der Schlafapnoe führt auch zu einer Beeinträchtigung der Herztätigkeit verbunden mit arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße, die zunächst unbemerkt bleiben mögen. Die Folgen können Bluthochdruck, Schlaganfälle, Herzinfarkt und weitere Herzerkrankungen sein“, warnt Prof. Gillissen.

Die Schlafapnoe erfordert deshalb eine möglichst frühzeitige, fachärztliche Therapie. Wer regelmäßig unter Schlafstörungen leidet, sollte sich zunächst beim Lungenfacharzt untersuchen lassen. Eine nächtliche Schlafapnoe-Messung mit einem tragbaren Gerät für zu Hause sowie eine Schlaflabor-Untersuchung sichern die Diagnose.

Atemmaske gegen Atemaussetzer im Schlaf

Die effektivste Methode zur Behandlung einer Schlafapnoe ist die CPAP-Therapie (Atemwegs-Überdruckbehandlung, englisch: continuous positive airway pressure). Dabei hält eine Atemmaske durch konstanten Überdruck die Atemwege frei. „Für rund 70 Prozent der Patienten, die nachts eine CPAP-Atemmaske tragen, kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden“, betont Prof. Gillissen. Therapiealternativen sind spezielle Unterkieferschienen oder Zungen-Schrittmacher, die das Erschlaffen der Muskulatur im Rachenraum verhindern.

Quelle: Deutsche Lungenstiftung

Von: Sandra Göbel; Bild: A. and I. Kruk/Shutterstock.com