Long-COVID-Patient*innen sind häufig schnell aus der Puste. Gegen ihre Kurzatmigkeit kann ein spezielles Training der Atemmuskulatur helfen.
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Schnupfen (Rhinitis): Entzündung der Nasenschleimhaut mit Ausfluss von Nasensekret und behinderter Nasenatmung.
Schnupfen ist wohl die häufigste akute Erkrankung überhaupt. Da neben den Schleimhäuten der Atemwege auch die Nasennebenhöhlen fast immer in irgendeiner Form mitbeteiligt sind, sprechen viele Ärzte statt von Rhinitis grundsätzlich von einer Rhinosinusitis.
Der Arzt unterscheidet dabei:
Akute Rhinosinusitis
Chronische Rhinosinusitis
In den nächsten Tagen, wenn
Heute noch, wenn
Gar nicht, wenn
Erkältungsschnupfen. Er wird in der Regel durch Viren verursacht und kann vom Arzt in der Praxis nicht sicher von einer Erkältung oder einem grippalen Virusinfekt unterschieden werden. Er tritt vorrangig in den Herbst- und Wintermonaten auf, da Frieren und Unterkühlung die Infektanfälligkeit erhöhen. Ein Schnupfen im Rahmen einer Erkältung ist zwar lästig, in aller Regel jedoch harmlos und nach etwa einer Woche wieder vorbei.
Erkältungs- und Grippeviren werden über die Atemluft (Tröpfcheninfektion) oder beim Händeschütteln (Schmierinfektion) übertragen. Etwa 1–4 Tage nach Eindringen der Viren in die Nasenschleimhaut bricht der Erkältungsschnupfen aus. Er beginnt mit einem kurzen trockenen Vorstadium. Das allmähliche Anschwellen der Nasenschleimhaut behindert zunehmend die Nasenatmung. Nun fängt die Nase an zu laufen, anfangs wässrig (manchmal mit Blutspuren) und nach etwa 2–3 Tagen zähflüssig-schleimig. Außerdem ist das Riechvermögen eingeschränkt, die Sprache klingt nasal und das Allgemeinbefinden ist beeinträchtigt. Innerhalb von 1 Woche, spätestens 2 Wochen, verschwinden die Symptome vollständig.
Chronischer Schnupfen. Er wird ausgelöst durch Schäden an der Nasenschleimhaut, selten auch durch Tumoren im Nasen-Rachen-Raum oder eine verkrümmte Nasenscheidewand.
Sehr häufig führt der übermäßige Gebrauch von abschwellenden Nasentropfen oder -sprays zum chronischen Schnupfen, daneben sind chemische und thermische Faktoren wie Luftverschmutzung oder Alkohol, Allergien oder Krankheitserreger Auslöser. Bei Dauergebrauch von Nasentropfen und -sprays schwillt die Schleimhaut beim Abklingen der Wirkung als Gegenreaktion verstärkt an. Dann erscheint die Nase verstopfter als zuvor (Rhinitis medicamentosa) und der Patient nimmt erneut Nasentropfen. Langfristige Folgen sind ein Austrocknen und andere Schäden der Nasenschleimhaut.
Folgende Risikofaktoren sind bei der akuten Rhinosinusitis von Bedeutung:
Auf der durch Viren geschädigten Schleimhaut können sich leicht Bakterien ansiedeln, erkennbar am eitrigen (gelblich-grün verfärbten) Nasensekret. Deshalb wächst sich ein Schnupfen häufig zu einer Nasennebenhöhlenentzündung oder Mittelohrentzündung aus. In seltenen Fällen drohen eine Kehlkopf-, Luftröhren- und Bronchienentzündung.
Akute Rhinosinusitis. Ergibt sich aus der Anamnese der Verdacht auf eine akute Rhinosinusitis, sind für den Hausarzt der allgemeine klinische Eindruck, die Messung der Körpertemperatur, die Inspektion von Mund- und Rachenraum sowie Druck- und Klopfschmerz über Kiefer- bzw. Stirnhöhlen entscheidend.
Bei Patienten mit akuter Rhinosinusitis oder rezidivierender akuter Rhinosinusitis und starken Schmerzen bestimmt der Hausarzt die Blutkörperchensenkung und/oder CRP, um ohne aufwändige weitere Diagnostik auf eine bakterielle Mitbeteiligung und damit die Indikation zur Antibiotikatherapie zu schließen.
Differenzialdiagnosen beim Baby oder Kleinkind. Besteht bei Säuglingen und Kleinkindern ein einseitiger Schnupfen, sollte immer auch ein Fremdkörper in der Nase in Betracht gezogen werden. Ansonsten sind allergische Ursachen zu bedenken und ggf. durch Allergietests auszuschließen.
Chronische Rhinosinusitis. Bei Verdacht auf chronische Rhinosinusitis, also bei einem hartnäckigen Schnupfen, wird der Hausarzt zum HNO-Arzt überweisen. Dieser kann mit speziellen Instrumenten (Rhinoskop) die Nasenhöhle und die Nasennebenhöhlen einsehen. Bildgebende Diagnoseverfahren wie die Computertomografie sind nur in Einzelfällen notwendig, etwa um Eiteransammlungen nachzuweisen.
Im Krankenhaus oder bei chronischen Begleiterkrankungen ist ein Abstrich des Nasensekrets erforderlich, um bakterielle Erreger und deren Ansprechen auf Antibiotika präzise nachzuweisen.
Besteht der Verdacht auf eine allergische Ursache – etwa bei jahreszeitlich wiederholt auftretendem Schnupfen –, sorgt ein Allergie-Test für Klärung.
Anhand der Untersuchungsergebnisse entscheidet der Arzt, was zu tun ist:
Nasenduschen. Sinnvoll für die Therapie zu Hause sind mehrmals tägliche Nasenduschen mit Salzlösung. Salz bindet Wasser und befeuchtet so die Nasenschleimhaut. Für Nasenduschen gibt es spezielle Behälter, mit denen bei schräg geneigtem Kopf eine lauwarme Salzlösung in ein Nasenloch hineingegossen wird und zum anderen Nasenloch wieder herausläuft. In das Wasser gibt man Kochsalz in physiologischer Konzentration, also 4–5 Gramm pro 500 ml Wasser) oder vorgefertigte Portionsbeutel aus der Apotheke.
Inhalieren. Besonders bei Mitbeteiligung der Nasennebenhöhlen sind Dampfinhalationen mit heißem, fast kochendem Wasser mit oder ohne Zusätze von Kochsalz (1 Esslöffel Salz auf 1 Liter Wasser) oder ätherischen Ölen wie z. B. 2–3 Tropfen Eukalyptusöl wirkungsvoll.
Praxistipp: Entscheidend ist, dass der heiße Dampf tatsächlich in die Nase dringt, deshalb das Handtuch so tief wie möglich herunterhängen lassen, sodass es gerade noch möglich ist einzuatmen. Alternativ bietet sich ein Dampfinhalator an, den Sie in Ihrer Apotheke für wenig Geld kaufen können.
Hinweis: Ätherische Öle dürfen nicht im Gesichtsbereich von Säuglingen und Kleinkindern angewendet werden. Dies betrifft besonders Präparate, die Eukalyptusöl, Menthol und Kampfer enthalten.
Raumluft befeuchten. Schalten Sie – wenn möglich – die Ursachen der trockenen Nasenschleimhaut aus. Befeuchten Sie in Ihrer Wohnung und am Arbeitsplatz die Raumluft, z. B. mit wassergefüllten Schalen oder speziellen Luftbefeuchtern. Häufiges Lüften verbessert ebenfalls die Luftqualität.
Viel und heiß trinken. Reflektorisch wirken auch heiße Getränke, entweder Suppen oder Tees. Ideal sind Kräutertees mit entzündungshemmenden Bestandteilen (z. B. Kamille oder Salbei).
Nasentropfen und -sprays. Sie sind für die Selbstbehandlung in der Apotheke frei erhältlich. Grundsätzlich unterscheidet man 2 verschiedene Typen:
Hinweis: Auch wenn schleimhautabschwellende Nasentropfen meist gut wirken und gut vertragen werden, verwenden Sie sie nie länger als 3–5 Tage hintereinander. Längere Zeit angewendet, schädigen sie nämlich die kleinen Nasenarterien und drohen selbst zur Ursache von chronischem Schnupfen zu werden.
Phytotherapie. Heilkräuter wirken vor allem zur Beruhigung der Schleimhäute, d. h. auch bei Sekretstau sowie bei Mitbeteiligung der Nasennebenhöhlen. Ferner sind Heilkräuter verfügbar, um die Abwehrkräfte zu stärken.
Zur Schleimlösung bewährt haben sich Präparate mit Inhaltsstoffen von Eukalyptus, Myrtol, Thymian sowie Mischextrakte:
Zur Verbesserung der Abwehrkräfte ist die Einnahme von Echinazin-Präparaten zu erwägen. Die Wirkstoffe des Scheinsonnenhuts stimulieren offenbar das Immunsystem. Eine große Studie kommt zum Ergebnis, dass das Risiko des Auftretens von (weiteren) Nasennebenhöhlenentzündungen deutlich sinkt. Auch soll die Dauer zukünftiger Erkältungen verkürzt sein. Diese Effekte konnten aber von anderen Studien nicht erhoben werden, sodass der Einsatz von Echinazin-Präparaten weiter in Diskussion ist. Auch ist immer noch unklar, welche der 3 pharmazeutisch genutzten Sonnenhut-Arten Echinacea purpurea, Echinacea angustifolia und Echinacea pallida die wirksamste ist.
Hinweis: Vorsicht bei der Anwendung der genannten Präparate bei Kindern unter 12 Jahren. Beachten Sie bitte die Packungsbeilagen.
Homöopathie. Neben der Gabe von Akutmitteln wie Belladonna, Bryonia, Gelsemium oder Nux vomica hält die Homöopathie auch Komplexmittel wie Eupatorium Oligoplex und Echinacea Oligoplex bereit, die die körpereigene Immunabwehr steigern und so die akute Krankheitsphase verkürzen.
Abwehr stärken. Eine Stärkung der allgemeinen Abwehrkräfte ist ebenfalls sinnvoll, z. B. durch regelmäßige Saunabesuche, Kneipp-Anwendungen, viel Bewegung an der frischen Luft, Wechselduschen und ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.
Abstand halten. Bekommen Sie immer wieder Schnupfen, halten Sie Abstand zu anderen erkälteten Menschen, auch Kindern.
Weiterführende Informationen
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