Long-COVID-Patient*innen sind häufig schnell aus der Puste. Gegen ihre Kurzatmigkeit kann ein spezielles Training der Atemmuskulatur helfen.
Viele Probleme durch Long-COVID
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Menière-Krankheit (Morbus Menière): Meist einseitig auftretende Erkrankung des Innenohrs mit anfallsartiger Beschwerde: Trias von (Dreh–)Schwindel mit Übelkeit, zeitweise auftretender Hörminderung und chronischem Tinnitus.
Die Krankheit gilt als "überdiagnostiziert", weil die Diagnose oft zu Unrecht auch bei anderen Formen von Schwindel gestellt wird.
In den nächsten Tagen, wenn
Verantwortlich für die Beschwerden ist vermutlich eine Druckerhöhung im Innenohr, ausgelöst durch eine Überproduktion und/oder einen geminderten Abtransport von Endolymphe. Dadurch entstehen ungünstige Bedingungen für die Sinneszellen des Hör- und Gleichgewichtsorgans, die für die Hörminderung und Ohrgeräusche sorgen.
Als Ursache für die Schwindelattacken wird zudem ein druckbedingter Riss in der Reissner-Membran diskutiert; diese hauchdünne Wand trennt im Innenohr normalerweise die Endo- von der Perilymphe. Durch einen Riss könnten sich die Elektrolyte beider Lymphflüssigkeiten mischen und den Schwindel auslösen.
Der Krankheitsverlauf variiert individuell stark. Die Spannbreite reicht von wenigen Anfällen mit anschließender dauerhafter Beschwerdefreiheit bis hin zu immer stärker werdenden Anfällen mit zunehmender Schwerhörigkeit oder sogar Ertaubung (ausgebrannte Menière-Krankheit).
Die Diagnose stellt der Arzt vor allem aufgrund der Schilderungen des Patienten. Das Tonaudiogramm weist im Anfangsstadium typischerweise einen Hörverlust bei tiefen Frequenzen nach, später sind alle Frequenzen betroffen. Das Sprachverständnis ist im Vergleich besonders stark gestört (Sprachaudiogramm).
Da die genauen Hintergründe der Menière-Krankheit unbekannt sind, existiert keine gezielte Therapie.
Bei akuten Beschwerden stehen Bettruhe und Medikamente gegen Übelkeit, Erbrechen und Schwindel (Dimenhydrinat, z. B. in Vertigo-Vomex® oder Sulpirid, z. B. in Sulpirid AL) im Mittelpunkt der Behandlung.
Vorbeugend. Zur Anfallsprophylaxe empfehlen die medizinischen Fachgesellschaften die mehrmonatige Einnahme von Betahistin (z. B. Vasomotal® oder Aequamen®forte) um den Endolymphdruck zu reduzieren. In den ersten Wochen klagen Patienten dabei mitunter über leichten Durchfall oder eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut. Bei schweren und häufigen Attacken (monatlich oder häufiger) verordnet der Arzt oft ein niedrig dosiertes Diuretikum wie z. B. Hydrochlorothiazid, Triamteren oder Furosemid. Beide medikamentösen Behandlungsansätze sind leider nicht immer wirksam.
Ein weiteres Behandlungsverfahren ist die Betäubung des Gleichgewichtssinns in einer Labyrinthanästhesie. Durch einen kleinen Schnitt im Trommelfell gibt der Arzt ein Betäubungsmittel in die Paukenhöhle, das sich von dort in Richtung Innenohr ausbreitet und den Gleichgewichtssinn betäubt. Die weitgehende Ausschaltung des Gleichgewichtssinns reduziert für Jahre die Schwindelanfälle oder verhindert sie sogar völlig, bei Bedarf kann der Eingriff wiederholt werden.
Sakkotomie. Um die Schwindelanfälle zu stoppen, kommt in schweren Fällen alternativ eine Operation in Betracht, die nur in spezialisierten HNO-Kliniken durchgeführt wird. Bei der Sakkotomie entfernt der Operateur etwas Knochen um den Hautsack herum, der die Endolymphe enthält. So kann sich der Hautsack bei Bedarf dehnen und die gefürchteten Schwindelanfälle bleiben aus. Auch das Hörvermögen verbessert sich oft dadurch oder es verschlechtert sich zumindest nicht weiter. In den letzten Jahren wurden die Erfolge dieses Eingriffs jedoch zunehmend angezweifelt.
Nur in seltenen Fällen unternimmt der Arzt weitere Schritte wie die absichtliche Zerstörung des Gleichgewichtsnervs (Nervus vestibularis). Dieser kann durch ototoxische Medikamente wie Gentamicin zerstört oder bei einer speziellen Operation, der Vestibularis-Neurektomie, durchtrennt werden. Wie eine aktuelle Studie zeigt, profitieren Patienten nach einer einseitigen Vestibularis-Neurektomie von der Einnahme von Betahistin. Dieses Medikament verkürzt die Erholungszeit nach dem Eingriff um mehr als einen Monat. Nachteil der Behandlungsmethoden: Sie können das Fortschreiten der Erkrankung nicht aufhalten. Bei beiden Verfahren droht durch den Eingriff eine weitere Hörverschlechterung oder sogar die Ertaubung.
Verhaltenstherapie und Entspannungstraining. Da die anfallsartig einsetzenden Schwindelanfälle bei Betroffenen heftige Angstgefühle erzeugen, kommt es zu krankheitsverstärkenden Konditionierungsvorgängen: Dadurch lösen immer harmlosere Situationen Menière-Schwindelattacken aus. Die Ärzte sprechen vom reaktiv psychogenen Schwindel. Diese können sich ausweiten zu einer manifesten Angststörung oder monatelang bestehenden depressiven Störung.
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, haben sich zwei Verfahren etabliert:
Der Krankheitsverlauf der Menière-Krankheit variiert sehr stark und ist daher kaum vorhersehbar. Manche Betroffene erleiden nur eine oder wenige Attacken, in den meisten Fällen kommt es jedoch zu mehr oder minder häufigen Wiederholungen. Bei einer Erkrankungsdauer von 5 Jahren hat die Hälfte der Patienten Attacken auf beiden Seiten. In schweren Fällen verschlimmert sich die Hörminderung bis hin zur Ertaubung.
Hat Ihnen der Arzt zur akuten Anfallsbekämpfung ein Anti-Schwindelmedikament wie Dimenhydrinat (z. B. VomexA®) verschrieben, tragen Sie es immer bei sich, um bei einer akuten Schwindelattacke sofort reagieren zu können.
Betahistin (z. B. Vasomotal® oder Aequamen®forte) wird häufig zur Langzeitprophylaxe verordnet. Um Ihren Magen zu schonen, nehmen Sie dieses Medikament am besten nach dem Essen ein.
Körpertraining. Zwar erholt sich nach einem akuten Menière-Anfall das Gleichgewichtssystem in der Regel wieder, nach häufigeren Anfällen bzw. in fortgeschrittenen Stadien gilt dies jedoch nur bedingt. Ein intensives Körpertraining, z. B. mit Feldenkrais-Übungen hilft, mögliche Ausfälle im Gleichgewichtsnetzwerk zu verbessern.
Akupunktur. Es liegen Einzelbeobachtungen vor, wonach Häufigkeit und Intensität der Schwindelanfälle durch Akupunktur gelindert werden konnten.
Homöopathie. Eventuell lindert innerhalb der Homöopathie eine individuell abgestimmte Konstitutionstherapie die Symptome. Häufig eingesetzte homöopathische Mittel bei der Menière-Krankheit sind z. B. Acidum salicylicum, China, Sulfur oder Tabacum.
Entspannungsverfahren. In den beschwerdefreien Phasen tragen Autogenes Training und andere Entspannungsverfahren mit dazu bei, die seelische Belastung durch die Krankheit und die Angst vor einem erneuten Anfall besser zu bewältigen.
An erster Stelle steht das Ausschalten aller bekannten Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen. Deshalb sollte jeder, der unter Bluthochdruck und/oder erhöhtem Cholesterinspiegel leidet, die von seinem Arzt empfohlenen medikamentösen und nicht medikamentösen Maßnahmen einhalten. Verzichten Sie außerdem auf Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss und versuchen Sie, Stress abzubauen. Auch regelmäßiger moderater Ausdauersport wie Joggen, Radfahren und Nordic Walking ist empfehlenswert.
In manchen Fällen hilft aus ungeklärten Gründen eine salzarme Diät, die Anzahl der Schwindelanfälle zu reduzieren.
Weiterführende Informationen
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