Gesundheit heute
Untersuchungen von Ohr und Gehör
Eine Untersuchung des äußeren Gehörgangs gehört an den Beginn jeder Untersuchung des Ohrs, auch bei Untersuchungen des Hörvermögens. Bei dieser optischen Begutachtung erkennt der HNO-Arzt Entzündungen oder Fremdkörper im Gehörgang und Erkrankungen des Trommelfells. Der früher eingesetzte Stirnspiegel ist längst überholt. Heute benutzen HNO-Ärzte ein spezielles Ohrmikroskop, während praktische Ärzte, Kinderärzte und Internisten das preiswertere, aber weniger genaue Otoskop bevorzugen, das aber auch nur eine eingeschränkte Aussage über den Ohrbefund ermöglicht!
Ein Otoskop besteht aus einer Stablampe mit einem integrierten Ohrtrichter, bei Bedarf schaltet der Arzt zusätzlich eine Lupe vor. Um besser in den Gehörgang sehen zu können, zieht der Arzt bei der Ohrspiegelung (Otoskopie) die Ohrmuschel leicht nach oben und nach hinten, bevor er den Trichter ansetzt.
Mit einem Ohrmikroskop lassen sich die zu untersuchenden Strukturen noch sehr viel genauer beurteilen. Da das Ohrmikroskop an der Wand oder Decke hängt, hat der Arzt die Hände frei und kann z. B. auch kleinere Eingriffe am Trommelfell oder am Gehörgang vornehmen.
Hörprüfungen
Die einfachste Hörprüfung (Hörtest) ist der Test, inwieweit Umgangs- und Flüstersprache verstanden werden. Weitere Informationen gibt die Stimmgabelprüfung. Sie ist zwar nur eingeschränkt aussagefähig, lässt sich aber schnell und überall durchführen. Bei dieser Untersuchung hält der Arzt eine angeschlagene Stimmgabel nacheinander auf die Schädelmitte, den Warzenfortsatz und vor das Ohr des Patienten.
Audiogramme. Die eigentliche Messung des Hörvermögens findet mit elektroakustischen Geräten (Audiometern) in einer schallgedämmten Kammer statt. Die häufigste und wichtigste Hörprüfung ist die Schwellenbestimmung des Tongehörs (Tonaudiogramm), bei der dem Patienten über Kopfhörer Töne verschiedener Höhe vorgespielt werden, die langsam lauter werden. Der Patient gibt an, ab wann er den Ton wahrnimmt. In einem zweiten Durchgang setzt der Arzt eine Schallquelle auf den Warzenfortsatz hinter dem Ohr und überprüft so die Knochenleitung. Daraus kann der Arzt erkennen, ob eine Störung des Gehörgangs oder des Mittelohrs, d. h. eine Schallleitungsschwerhörigkeit vorliegt (der Patient hört über die Knochenleitung besser), oder eine Störung des Innenohrs, d. h. eine Innenohrschwerhörigkeit (der Patient hört in beiden Durchgängen gleich schlecht).
Um die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit einzuschätzen, untersucht der Arzt bei Bedarf zusätzlich das Sprachgehör. Das Sprachaudiogramm misst, wie gut der Patient Wörter in unterschiedlicher Lautstärke versteht. So beurteilt der Arzt z. B., ob der Patient ein Hörgerät braucht.
Objektive Messverfahren. Beide Arten von Audiogrammen haben den Nachteil, dass sie auf Einschätzungen des Patienten beruhen. Bei kleinen Kindern und bei Personen, die nur eingeschränkt an akustischer Kommunikation teilnehmen können, benötigt der Arzt jedoch objektive Messverfahren.
Zu ihnen zählen die otoakustische Emissionen (z. B. transitorisch evozierte otoakustische Emissionen, TEOAE), die z. B. zur Feststellung von Hörstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern dienen. Hierzu platziert der Arzt einen Ohrstecker im Gehörgang, der ein kurzes Klicken erzeugt und das aus dem Ohr zurückkommende Echo aufnimmt.
Ein weiteres objektives Untersuchungsverfahren ist die Hirnstammaudiometrie (Elektrische Reaktionsaudiometrie, ERA, BERA), bei der die elektrische Aktivität des Hörnervs wie bei einem EEG abgeleitet wird. Auch dieses Verfahren wird bevorzugt in der frühkindlichen Hördiagnostik, aber auch bei bestimmten Fragestellungen im Erwachsenenalter eingesetzt, z. B. um einen Tumor am Hörnerv auszuschließen.
Regelmäßiges moderates Laufen hält Atemwegsinfekte fern.
Sport schützt vor Schnupfen
Die Dosis macht´s
Sport treiben hat viele Vorteile: Die Herzgesundheit wird gefördert und das Risiko für Darmkrebs sinkt. Doch nicht nur das: Wer sich sportlich betätigt, leidet seltener unter Atemwegsinfektionen. Dabei kommt es allerdings darauf an, wie intensiv und wo man trainiert.
Dem Schnupfen davonlaufen
Regelmäßiger Sport hat zahlreiche positive Effekte auf den Körper. Nachgewiesen ist beispielsweise, dass körperlich Aktive ein geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes, Multiple Sklerose und Thrombosen haben als Couch-Potatoes. Zudem entwickeln sie seltener Krebserkrankungen wie Brust-, Darm- oder Lungenkrebs.
Doch Sport hat nicht nur langfristige Auswirkungen. Er schützt auch kurzfristig vor Schnupfen und anderen Infektionen der oberen Atemwege. Bei einem regelmäßigen moderaten Training sinkt das Risiko dafür um 40 bis 50% im Vergleich zu Menschen, die inaktiv sind. Moderates Training bedeutet, das sich dabei die Atemfrequenz leicht erhöht und leicht geschwitzt wird. Reden ist dabei noch möglich, Singen allerdings nicht.
Offenbar ist auch bedeutsam, wo trainiert wird. Joggen in der freien Natur hat bei gleicher Intensität einen besseren Effekt als Laufen auf dem Laufband in geschlossenen Räumen. Womöglich liegt das daran, dass draußen der Stress besser reduziert wird, d.h. die Spiegel der Stresshormone Cortisol und Katecholamine stärker sinken.
Intensives Training erhöht Infektionsrisiko
Zuviel des Guten geht allerdings nach hinten los. Unmittelbar nach intensivem Kraft- oder Ausdauertraining ist das Immunsystem geschwächt, wie Studien gezeigt haben. In einer amerikanischen Studie war die Infektanfälligkeit von Marathonläufer*innen verglichen worden. Diejenigen, die den Marathon absolviert hatten, wiesen in den sechs Stunden nach dem Rennen ein 6-fach erhöhtes Risiko für Atemwegsinfekte auf als die Läufer*innen, die ebenfalls trainiert hatten, aber nicht angetreten waren.
Bei intensiver Belastung braucht der Körper eine längere Erholung, damit sich das Immunsystem erholen kann. Leistungssportler*innen sollten das beherzigen und regelmäßig Pausen einplanen. Wird das eingehalten, kann sich auch bei ihnen die Immunfunktion langfristig verbessern.
Quelle: medscape