Gesundheit heute

Massagen

Massagen zielen auf Entspannung und bessere Durchblutung des „Weichteilmantels“ – sie sind die Domäne von Masseuren, Krankengymnasten und Physiotherapeuten. Die Techniken der klassischen Massage lassen sich jedoch auch zur Eigenmassage oder Massage eines Partners zu Hause nutzen: Für eine effektvolle Massage braucht es nicht unbedingt ein Diplom!

Trockenbürstenmassagen (auch Hauttrockenbürstung genannt) sind Teil des Kneippschen Repertoires. Sie lösen prickelndes Wohlbefinden aus und bringen den Kreislauf in Schwung. Als Ausrüstung brauchen Sie entweder eine Körperbürste (mittelhart), Luffahandschuhe aus Sisalfasern oder einfach einen Frotteehandschuh.

So geht’s: Grundsätzlich immer langsam mit gleichmäßig kräftigem Druck und von außen kommend herzwärts massieren – entweder in kleinen Kreisen oder mit Längsstrichen. Begonnen wird stets rechts unten, von den Zehen das Bein hinauf, es folgt das linke Bein, Po, dann der rechte und linke Arm und schließlich Brust, Nacken und Schultern. Zum Abschluss wird der Rücken massiert.

Darmmassagen (Kolonmassage) helfen allen, die unter Darmträgheit, Koliken (Darmkrämpfen), Blähungen oder Verstopfung leiden.

So geht’s: Die Bauchdecke im Uhrzeigersinn (dies ist die natürliche Richtung der Darmpassage) sanft ausstreichen. Die streichenden, kreisenden Bewegungen folgen in etwa dem Verlauf des Dickdarms (deshalb nicht „zu eng“ kreisen – der Dickdarm verläuft am äußeren Rand des Bauchraums). Mehrmals wiederholen bis Erleichterung eintritt. Ein Kümmelöl oder Fenchelöl aus der Apotheke kann die Massage noch effektiver machen.

Manchmal wird zur Darmmassage auch empfohlen, fünf bestimmte Stellen des Dickdarms kreisend im Uhrzeigersinn zu massieren. Die klassische Bauchmassage ist jedoch weniger kompliziert und einfacher zu erlernen.

Sondertexte: Klassische Massage, weitere Massageverfahren, Reflexzonenmassage

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Nebenwirkung Fahruntüchtigkeit

Beim Autofahren wird schon ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit zur Gefahr.

Nebenwirkung Fahruntüchtigkeit

Auch „harmlose“ Arzneien betroffen

Viele Arzneimittel beeinträchtigen die Verkehrstüchtigkeit, selbst vermeintlich harmlose Augentropfen oder Hustensäfte. Wie Arzneimittel-Anwender sicher ans Ziel kommen.

Unerwünschte Nebenwirkungen als Unfallgefahr

Etwa jedes fünfte Medikament kann die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen. Einige führen zum Beispiel zu Unaufmerksamkeit und einem verzögerten Reaktionsvermögen. Andere Arzneimittel binden im Gehirn dieselben Rezeptoren wie Alkohol oder stören das Urteilsvermögen. Zwar ist das Fahren unter Einfluss von Medikamenten nicht grundsätzlich verboten, im Falle eines Unfalls muss ein Fahrer jedoch mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Nicht nur Schlafmittel machen fahruntauglich

Die Liste der kritischen Arzneien ist lang. Nadja Dörr, Apothekerin bei der Barmer GEK, empfiehlt Patienten sich bei der Einnahme folgender Medikamente grundsätzlich über mögliche Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit zu informieren: 

  • Schmerz- und Erkältungsmittel
  • Medikamente gegen Fieber und Entzündungen
  • Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Allergiemittel
  • Pupillenerweiternde Augentropfen
  • Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen, Epilepsie und Bluthochdruck


Die Apothekerin ergänzt: „Manche Schlafmittel haben eine sehr lange Wirkdauer, so dass trotz frühzeitiger abendlicher Einnahme die Fahrtüchtigkeit am darauf folgenden Tag beeinträchtigt sein kann.“

Hinweise ernst nehmen

Wer sich über die Nebenwirkungen eines Medikaments informieren möchte, wirft am besten einen Blick auf den Beipackzettel. Oft weist auch die behandelnde Ärzt*in bereits bei der Verschreibung des Medikaments auf die Nebenwirkungen hin. Wer sich dennoch unsicher ist, fragt in der Apotheke nach. „Letztlich muss aber jeder selbst entscheiden, ob er sich fit genug fühlt, um Auto oder Motorrad zu fahren. Denn auch ohne einen speziellen Warnhinweis können Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit oder allergische Reaktionen die Verkehrstüchtigkeit stark einschränken“, rät Dörr.

Mögliche Wechselwirkungen beachten

Vorsicht ist geboten, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden. Dann verstärkt sich nämlich oft die Wirkung auf die Verkehrstüchtigkeit. Was viele nicht wissen: Das gilt auch für rezeptfreie Präparate, pflanzliche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. „Tabu sollte grundsätzlich der Genuss von Alkohol und die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten sein“, warnt die Apothekerin. Ein Beratungsgespräch in der Apotheke hilft, Wechselwirkungen zu vermeiden.

Quelle: Barmer

Von: Sandra Göbel; Bild: Andresr/Shutterstock