Gesundheit heute

Fürsorge in den letzten Stunden

Sterbende nehmen häufig noch wahr, was um sie herum gesprochen und getan wird, obwohl sie selbst nicht mehr reagieren können. Dies kann Chance und Trost für Angehörige sein, denn es besteht immer die Möglichkeit, dass Schwerstkranke auch in scheinbar tiefer Bewusstlosigkeit spüren, wenn man sie berührt, und verstehen, was man ihnen sagt.

Die fachliche, medizinische Pflege tritt jetzt in den Hintergrund. Stattdessen kommt es darauf an, die Bedürfnisse des Betroffenen noch einmal ganz genau zu spüren: ihn zu halten und zu streicheln, ihm zuzureden oder zu schweigen, die von ihm gewünschte Musik aufzulegen oder den von ihm verlangten Geistlichen zu rufen, ihm noch einmal etwas zu trinken zu geben oder ihn einfach in Ruhe zu lassen. Menschliche Nähe kann für Sterbende sehr wichtig sein. Es kann aber auch das Bedürfnis bestehen, den letzten Schritt allein zu gehen. Auch dieser Wunsch sollte akzeptiert werden, wenn es auch schwer fällt.

Das Eintreten des Todes

Die unmittelbare Nähe des Todes (Todeseintritt) kann nicht an eindeutigen Kriterien festgemacht werden, häufig ist sie aber zu erahnen an folgenden Zeichen:

  • Der Sterbende ist plötzlich unruhig und zugleich teilnahmslos und reagiert nicht mehr auf seine Umwelt.
  • Die Augen sind geöffnet oder halbgeöffnet, aber sie scheinen nichts wahrzunehmen.
  • Die Pupillen reagieren immer weniger auf Lichteinwirkung.
  • Die Atmung wird flacher, manchmal sind Rasselgeräusche hörbar, eventuell sind Aussetzer, also Atempausen von 10–20 Sekunden zu beobachten.
  • Die Haut wird blass, bläulich marmoriert und kalt.
  • Der Puls wird schwächer, schnell und setzt manchmal aus.
  • Der Blutdruck ist niedrig oder kaum noch messbar.

Der Tod tritt ein, wenn Herzschlag und Atmung aufhören. Was manchmal wie der allerletzte Atemzug aussieht, wird nach einigen Minuten häufig noch mit ein oder zwei langen Seufzer-Atemzügen vollendet.

Schuldgefühle entstehen ganz zwangsläufig, wenn Sie genau im Augenblick des Todes nicht beim Sterbenden waren. Die Erfahrung zeigt aber, dass Sterbende häufig dann ihren letzten Atemzug tun, wenn sie alleine sind. Sie sollten also nichts Unmögliches von sich verlangen – erst recht nicht im Nachhinein.

Von: Dipl.-Pflegew. (FH) Carmen Happe, Ruth Mamerow, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Wandern für Körper und Geist

Wandern im Alter ist ein Fitness-Trend, der sich lohnt.

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Trendsport auch für Ältere

Wandern ist Trend: Fast jeder Zweite begibt sich hierzulande regelmäßig in die „Wildnis“. Gerade für ältere Menschen ist Wandern die perfekte Freizeitaktivität. Was sie vor der Wandertour wissen müssen.

Einfach mal tief durchatmen

„Kaum etwas eignet sich so gut zum Abschalten und Auftanken wie eine Wanderung“, findet Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler von der Barmer. „An der frischen Luft, am besten in Gesellschaft, fällt es leicht, einfach mal durchzuatmen. Und das gleich im doppelten Sinn, denn durch die körperliche Aktivität weitet sich einerseits die Lunge, andererseits kommt auch der Geist zur Ruhe und wir können Stress abbauen.“

Vielfältige positive Effekte für den Körper

Die positiven Effekte sind vielfältig: So stärkt Wandern das Immunsystem, bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung und senkt den Blutdruck. „Besonders im Alter wirkt sich die Bewegung positiv aus. Sie wirkt stabilisierend auf Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder an Armen und Beinen, und auch die Haltemuskulatur an der Wirbelsäule und den Gelenken wird gestärkt. Durch die Bewegung kann sogar Osteoporose vorgebeugt werden, und die verbesserte Koordination trägt zur Sturzprofilaxe bei“, erklärt Möhlendick.

Wandertour sollte gut vorbereitet sein

Zwar lässt sich Wandern ganz auf die individuelle Fitness abstimmen, doch gerade Senioren sollten sich auf die geplante Tour gut vorbereiten. „Egal ob im Urlaub oder vor der eigenen Haustür, die Route sollte weder zu lang, noch zu anstrengend sein.“, rät der Experte. „Am besten informiert man sich vorab, etwa anhand eines Wanderführers, über die geografischen Gegebenheiten und über Möglichkeiten, Pausen einzulegen. Auch das Tempo ist ein wichtiger Faktor, denn erfahrungsgemäß brauchen untrainierte Wanderer zusätzlich noch einmal ungefähr die Hälfte der Zeit, die für die jeweilige Wanderung offiziell angegeben ist.“

Das gehört in den Rucksack:

• Bequeme, wetterfeste Kleidung
• Ausreichende Menge zu trinken (mindestens 2 Liter pro Person und Tag)
• Wanderkarte, eventuell Kompass und Taschenlampe
• Aufgeladenes Handy für Notfälle
• Erste-Hilfe-Ausrüstung

Quelle: Barmer

Von: Leonard Olberts; Bild: Ivica Drusany/Shutterstock.com