Gesundheit heute

Wie funktionieren mechanische und chemische Verhütungsmethoden?

Damit eine Frau schwanger wird, muss sie einen Eisprung haben und ein Spermium das Ei im Körper der Frau befruchten. 

Mechanische und chemische Verhütungsmethoden  setzen am zweiten Punkt an: Sie verhindern, dass das Sperma mit der Eizelle der Frau in Kontakt kommt (Barrieremethode). Das gelingt, indem sie ein Eindringen des Spermas unterbinden. Beim Kondom und Femidom kommen die Spermien gar nicht in Kontakt mit den Geschlechtsorganen der Frau. Deswegen schützen diese Methoden auch vor Geschlechtskrankheiten, die sonst über Sperma oder Sekrete übertragen werden. Andere Methoden fangen das Spermium erst vor dem Muttermund ab, also dem Teil der Scheide, der den Eingang in die Gebärmutter bildet. Ein Beispiel dafür ist das Diaphragma, das in der Scheide über den Muttermund gestülpt wird. Hier kommen zusätzlich chemische Verhütungsmittel zum Einsatz: Das Diaphragma wird mit einer Creme oder Gel bedeckt, das die Spermien schädigt.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel sind alleine eingesetzt sehr unsicher. Sie sollten nur in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln verwendet werden.

Barrieremethoden haben den Vorteil, dass sie nicht in den Hormonhaushalt der Frau eingreifen und zum Einsetzen kein gynäkologischer Eingriff nötig ist. So betrachtet handelt es sich also um sehr niedrigschwellige Verhütungsmethoden. Andererseits sollte man nicht unterschätzen, dass ihre Verwendung Übung erfordert – denn nur eine korrekte Anwendung liefert den vollen Verhütungsschutz.

Nähere Informationen zu den einzelnen Barrieremethoden finden Sie hier:

  • Kondom
  • Femidom®
  • Diaphragma

Weitere Verhütungsmethoden:

  • Natürliche Verhütungsmethoden
  • Hormonelle Verhütungsmethoden
  • Verhütung im Notfall

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Verhütungspille für den Mann

Hormonfrei und ohne Nebenwirkungen

Innerhalb der nächsten zehn Jahre sehen australische Forscher eine hormonfreie Pille für den Mann auf dem Markt, die weder Fruchtbarkeit noch sexuelle Aktivität negativ beeinflusst.

Neuer Ansatz bei der Verhütung

Forscher vom Monash Institut für pharmazeutische Wissenschaften in Melbourne (MIPS) arbeiten an einem Medikament, dass die Spermienbewegung während der Ejakulation verhindert, ohne deren Funktion einzuschränken. Grundlage hierfür sind zwei Eiweiße, die den Spermientransport auslösen. Werden sie blockiert, sind Spermien weiterhin vorhanden aber unbeweglich. Dr. Sab Ventura, der führende Wissenschaftler des Projekts, erklärt: „Unser Ziel ist nicht, die Spermienproduktion zu hemmen, sondern den Transport zu unterbinden.“ Genetische Studien hätten ergeben, dass die Spermien auch unter Medikamenteneinnahme langfristig gesund und funktionsfähig bleiben. Auch Libido und sexuelle Aktivität seinen laut Ventura unbeeinflusst.

Ohne die bekannten Nebenwirkungen

Ein hormonfreies Präparat umgeht die üblichen Nebenwirkungen, die ihre Ursache im Eingriff in den männlichen Hormonhaushalt haben: Libidostörungen, langfristige Unfruchtbarkeit und Geburtsfehler bei zukünftigen Kindern. „Durch unseren hormonfreien Ansatz werden die Spermien nicht geschädigt und die Fruchtbarkeit ist nach Absetzen der Medikamente wiederhergestellt“, resümiert Ventura.

Quelle: Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund

Von: Simone Lang