Gesundheit heute

Knaus-Ogino-Methode

Die Knaus-Ogino-Methode (Kalendermethode) ist die einfachste aller natürlichen Verhütungsmethoden. Man braucht nur einen Taschenkalender. Dann berechnet man auf Basis der angenommenen Zykluslänge, wann die Frau theoretisch ihre fruchtbaren Tage hat. Die Knaus-Ogino-Methode zählt zu den unsicheren Verhütungsmethoden.

Durchführung. Zuerst notiert die Frau über mindestens sechs Monate ihre Zykluslängen. Ein Zyklus umfasst den Zeitraum zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem letzten Tag vor der nächsten Menstruation. Zur Berechnung des ersten fruchtbaren Tages zieht man dann vom kürzesten Zyklus (z. B. 27 Tage) 18 Tage und vom längsten Zyklus (z. B. 31) 11 Tage ab, d. h. die voraussichtlich fruchtbaren Tage des nächsten Zyklus dauern vom 9. bis 20. Zyklustag.

Der Berechnung liegt zugrunde, dass bei einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen der Eisprung zwischen den 13. und 17. Tag nach Zyklusbeginn fällt und dass Spermien bis zu einer Woche überleben können.

Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von 9 ist Knaus-Ogino etwas für Paare, die das Risiko lieben. Weil der weibliche Zyklus von Monat zu Monat stark variieren kann, ist die Methode nicht geeignet, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Weiterlesen: weitere natürliche Verhütungsmethoden

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Verhütungspille für den Mann

Hormonfrei und ohne Nebenwirkungen

Innerhalb der nächsten zehn Jahre sehen australische Forscher eine hormonfreie Pille für den Mann auf dem Markt, die weder Fruchtbarkeit noch sexuelle Aktivität negativ beeinflusst.

Neuer Ansatz bei der Verhütung

Forscher vom Monash Institut für pharmazeutische Wissenschaften in Melbourne (MIPS) arbeiten an einem Medikament, dass die Spermienbewegung während der Ejakulation verhindert, ohne deren Funktion einzuschränken. Grundlage hierfür sind zwei Eiweiße, die den Spermientransport auslösen. Werden sie blockiert, sind Spermien weiterhin vorhanden aber unbeweglich. Dr. Sab Ventura, der führende Wissenschaftler des Projekts, erklärt: „Unser Ziel ist nicht, die Spermienproduktion zu hemmen, sondern den Transport zu unterbinden.“ Genetische Studien hätten ergeben, dass die Spermien auch unter Medikamenteneinnahme langfristig gesund und funktionsfähig bleiben. Auch Libido und sexuelle Aktivität seinen laut Ventura unbeeinflusst.

Ohne die bekannten Nebenwirkungen

Ein hormonfreies Präparat umgeht die üblichen Nebenwirkungen, die ihre Ursache im Eingriff in den männlichen Hormonhaushalt haben: Libidostörungen, langfristige Unfruchtbarkeit und Geburtsfehler bei zukünftigen Kindern. „Durch unseren hormonfreien Ansatz werden die Spermien nicht geschädigt und die Fruchtbarkeit ist nach Absetzen der Medikamente wiederhergestellt“, resümiert Ventura.

Quelle: Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund

Von: Simone Lang