Gesundheit heute

Knaus-Ogino-Methode

Die Knaus-Ogino-Methode (Kalendermethode) ist die einfachste aller natürlichen Verhütungsmethoden. Man braucht nur einen Taschenkalender. Dann berechnet man auf Basis der angenommenen Zykluslänge, wann die Frau theoretisch ihre fruchtbaren Tage hat. Die Knaus-Ogino-Methode zählt zu den unsicheren Verhütungsmethoden.

Durchführung. Zuerst notiert die Frau über mindestens sechs Monate ihre Zykluslängen. Ein Zyklus umfasst den Zeitraum zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem letzten Tag vor der nächsten Menstruation. Zur Berechnung des ersten fruchtbaren Tages zieht man dann vom kürzesten Zyklus (z. B. 27 Tage) 18 Tage und vom längsten Zyklus (z. B. 31) 11 Tage ab, d. h. die voraussichtlich fruchtbaren Tage des nächsten Zyklus dauern vom 9. bis 20. Zyklustag.

Der Berechnung liegt zugrunde, dass bei einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen der Eisprung zwischen den 13. und 17. Tag nach Zyklusbeginn fällt und dass Spermien bis zu einer Woche überleben können.

Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von 9 ist Knaus-Ogino etwas für Paare, die das Risiko lieben. Weil der weibliche Zyklus von Monat zu Monat stark variieren kann, ist die Methode nicht geeignet, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Weiterlesen: weitere natürliche Verhütungsmethoden

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Trauer nach einer Fehlgeburt

Den Kummer nicht verdrängen

Jede dritte Schwangerschaft endet vor der 12. Woche. Für die Mutter ist die Fehlgeburt ein schwerer Schicksalsschlag. Doch wenn sie die Trauer zulässt und das Trauma verarbeitet, schöpft sie neue Hoffnung. 

Für eine werdende Mutter ist ihr ungeborenes Kind der Inbegriff von Hoffnung und Glück. Geht das kleine Menschenleben verloren, bricht für sie eine Welt zusammen. „Manche Frauen sind vor allem nach langjährigem Kinderwunsch sehr schwer betroffen, lassen sich bodenlos in die Traurigkeit fallen und gehen in der Schwärze einer Depression verloren“, berichtet Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Viele Mütter geben sich die Schuld an der Fehlgeburt. Andere haben sich so mit dem Baby identifiziert, dass sie sich ohne das Kind wertlos fühlen. 

Trauer äußert sich nach Fehlgeburt unterschiedlich

„Es ist völlig richtig und wichtig, dass eine Frau nach dem Verlust eines ungeborenen Babys trauert“, bekräftigt Dr. Albring. Doch die Trauerphase gestaltet sich von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche Mütter kommen besser über den Schicksalsschlag hinweg, wenn sie sich mit beruflichen und gesellschaftlichen Aktivitäten ablenken. Andere leiden umso stärker und länger, je mehr sie das Trauma verdrängen. Um den Verlust zu überwinden, brauchen sie Zeit und Verständnis. Sonst vertieft sich ihr Kummer.

Wege aus dem Dunkel

Frauen sollten sich bewusst sein, wie häufig Fehlgeburten sind und dass es keine Garantie für eine glückliche Geburt gebe, betont Dr. Albring. „Dann wird der Verlust nicht so sehr als persönliches Versagen erlebt.“ Zusätzlich rät der Experte den Frauen, sich symbolisch von dem Baby zu verabschieden. Das kann bedeuten, es anzuschauen, ins Personenstandsregister eintragen zu lassen und ihm eine letzte Ruhestätte einzurichten. „Viele Friedhöfe bieten spezielle Grabfelder für diese Kinder an“, weiß Dr. Albring. In schweren Fällen hilft eine Gesprächstherapie.

Quelle: Berufsverband der Frauenärzte e.V.

Von: Susanne Schmid