Gesundheit heute

Tollwut-Impfung

Tollwut ist eine Krankheit des Zentralen Nervensystems, die durch das Tollwut-Virus verursacht wird. Deutschland ist seit 2008 frei von der klassischen Wildtier-Tollwut (also nicht von der Fledermaus-Tollwut).

Ansonsten ist die Tollwut weit verbreitet und besonders häufig in den ländlichen Gebieten Indiens, Südostasiens und des (tropischen) Afrikas.

Tollwut wird übertragen durch Bisse von infizierten Tieren wie Füchsen, Wölfen, Hunden oder Fledermäusen.

Die Erkrankung ist deswegen so gefährlich, weil es keine Behandlung dagegen gibt. Einmal erkrankt, versterben die Betroffenen nach dem Auftreten der ersten Symptome innerhalb von meist nur 7 bis 10 Tagen.

Direkt nach dem Erregerkontakt kann eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) den Ausbruch der Krankheit verhindern. Es handelt sich dabei im Prinzip um eine nachträgliche Impfung. Weil eine solche PEP vor allem in den betroffenen Regionen aber nicht immer und vor allem nicht sofort verfügbar ist, sollten Reisende in Risikogebieten sich unbedingt im Vorfeld impfen lassen. In Deutschland wird eine Impfung nur Menschen empfohlen, die regelmäßig beruflichen oder anderen engen Kontakt zu Fledermäusen haben.

  • Für die Immunisierung gegen Tollwut sind drei Impfungen nötig.
  • Die zweite Impfung sollte nach 7 Tagen erfolgen, die dritte Impfung nochmal zwei oder drei Wochen später.
  • Ab wann eine Auffrischungs-Impfung nötig ist, klärt man am besten direkt mit seiner Ärzt*in. Der empfohlene Zeitraum liegt zwischen 2 und 5 Jahren.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier

Von: Autor*innen: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer, zuletzt geändert am 23.07.2021 um 13:04 Uhr
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Periode in den Herbst verschieben?

Ohne Regelblutung ist das Strandleben entspannter.

Periode in den Herbst verschieben?

Für ungestörten Strandurlaub

Im Sommerurlaub kann die Periode ganz schön stören. Manche Frauen nehmen dann ihre Antibabypille durchgehend und lassen die Blutung so ausfallen. Doch wie riskant ist solch eine Zyklusverschiebung?

Mehrmonatiger Langzeitzyklus möglich

Die Antibabypille unterdrückt den Eisprung und verhindert dadurch eine Schwangerschaft. Klassischerweise wird sie 21 Tage lang eingenommen, in der siebentätigen Pause kommt es zu einer Abbruchblutung. Wann die Periode beginnt, lässt sich prinzipiell also gut steuern. Fällt die Blutung auf einen ungünstigen Zeitpunkt, nehmen einige Frauen die Hormone länger ein und verschieben die Abbruchblutung auf einen späteren Zeitpunkt.

Mit Einphasenpillen ist ein mehrmonatiger Langzeitzyklus möglich. Einphasenpillen sind die Antibabypillen, die Estrogen und Gestagen in konstanten Konzentrationen enthalten. Es gibt sogar Präparate, die speziell für die Einnahme von drei Monaten ausgelegt sind. Denn ob die Abbruchblutung nach 21,28, 32 Tagen oder einige Wochen später einsetzt, ist egal, sagt die Hamburger Frauenärztin Anneliese Schwenkhagen. Die Pillenerfinder*innen haben in den sechziger Jahren die Einnahmezeit an den natürlichen Zyklus angepasst, medizinisch ist dies aber nicht zwingend nötig.

Medizinische Gründe für Dauereinnahme

Es gibt sogar medizinische Gründe für eine Langzeiteinnahme. Viele Frauenärzt*innen raten dies bei Endometriose, starken Regelschmerzen oder Migräne. Auch eine Dauereinnahme aus Lifestyle-Gründen hält die Hamburger Frauenärztin für problemlos. Allerdings sollte die Patientin vor der Langzeiteinnahme gründlich über Vor- und Nachteile der Pille aufgeklärt werden. Zudem gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse über mögliche Folgen einer dauerhaften Langzeiteinnahme.

Schlechte Idee: Pilleneinstieg mit Dauereinnahme

Die Pille nur im Sommer einzunehmen, um dann blutungsfrei zu sein, hält Frauenärztin Dorothee Struck für keine gute Idee. „Gerade zu Beginn der Einnahmezeit hormoneller Verhütungsmittel ist das Risiko für Thrombosen, Embolien und Schlaganfälle am höchsten“. Verstärkt wird die Thrombosegefahr noch dadurch, dass im Urlaub häufig langes und beengtes Sitzen angesagt ist, z.B. auf Flugreisen oder bei langen Autofahrten.

Zudem ist die Pille kein homöopathisches Arzneimittel. Durch ihren Einfluss auf den Hormonhaushalt hat sie neben der erhöhten Thrombosegefahr auch noch andere Risiken: Sie verändert die Libido, kann zu Gewichtszunahme, Depressionen und Blutdruckanstieg führen und das Risiko für Brustkrebs und suizidales Verhalten erhöhen.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Skumer/Shutterstock.com