Gesundheit heute

Hepatitis-A-Impfung

Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird.

Wo und wie kann ich mit Hepatitis A anstecken?

Das Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet, tritt in Deutschland aber nur noch vereinzelt auf. Der Erreger wird mit dem Stuhl ausgeschieden und über den Mund aufgenommen (fäkal-orale Übertragung). Die Ansteckung erfolgt beispielsweise durch verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel (oft Muscheln oder verunreinigtes Gemüse), aber auch direkt durch menschliche „Ausscheider", die vielleicht selbst gar keine Symptome haben. Hepatitis A ist ein typisches Reisemitbringsel, wird aber auch beim Sex (vor allem zwischen Männern) übertragen. In Deutschland kam es in den letzten Jahren vereinzelt zu Ausbrüchen aufgrund von kontaminierten, verarbeiteten Lebensmitteln, etwa gefrorenen Beeren.

Welche Symptome verursacht eine Hepatitis-A-Infektion?

Eine Hepatitis A verläuft gerade bei Kleinkindern häufig symptomlos – je älter die Erkrankte ist, desto häufiger kommt es zu Beschwerden. Typisch für eine Leberentzündung ist eine Gelbsucht (Ikterus), also eine Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut, insbesondere auch der Bindehaut im Auge. Häufig sind auch Symptome wie Abgeschlagenheit, erhöhte Temperatur und Schmerzen im rechten Oberbauch.

Wer sollte sich gegen Hepatitis A impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung vor allem bei Reisen in Ländern, in denen die Hepatitis A sehr verbreitet ist. Dazu zählen die meisten Länder in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien, aber auch einige europäische Länder. Ebenso impfen lassen sollten sich Menschen, bei denen ein Kontakt mit dem Hepatits-A-Virus wahrscheinlich ist, etwa bei einer Tätigkeit im Sanitätsdienst oder in Klärwerken.

Geimpft wird entweder mit einem Impfstoff, der nur gegen Hepatis A schützt, oder mit einem kombinierten Impfstoff, der auch gegen Typhus oder Hepatitis B immunisiert. Je nach Impfstoff sind ein oder zwei Dosen nötig, um für circa ein Jahr eine Grundimmunität gegen Hepatitis A zu haben. Erst nach einer erneuten Impfung nach 6 bis 12 Monaten können die Impflinge von einem lang anhaltenden Impfschutz ausgehen.

Die Impfung ist auch möglich, wenn bereits der Verdacht einer Ansteckung besteht (Postexpositionsprophylaxe) – allerdings nur in einem Zeitrahmen von 14 Tagen nach der Ansteckung.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
Zurück
Periode in den Herbst verschieben?

Ohne Regelblutung ist das Strandleben entspannter.

Periode in den Herbst verschieben?

Für ungestörten Strandurlaub

Im Sommerurlaub kann die Periode ganz schön stören. Manche Frauen nehmen dann ihre Antibabypille durchgehend und lassen die Blutung so ausfallen. Doch wie riskant ist solch eine Zyklusverschiebung?

Mehrmonatiger Langzeitzyklus möglich

Die Antibabypille unterdrückt den Eisprung und verhindert dadurch eine Schwangerschaft. Klassischerweise wird sie 21 Tage lang eingenommen, in der siebentätigen Pause kommt es zu einer Abbruchblutung. Wann die Periode beginnt, lässt sich prinzipiell also gut steuern. Fällt die Blutung auf einen ungünstigen Zeitpunkt, nehmen einige Frauen die Hormone länger ein und verschieben die Abbruchblutung auf einen späteren Zeitpunkt.

Mit Einphasenpillen ist ein mehrmonatiger Langzeitzyklus möglich. Einphasenpillen sind die Antibabypillen, die Estrogen und Gestagen in konstanten Konzentrationen enthalten. Es gibt sogar Präparate, die speziell für die Einnahme von drei Monaten ausgelegt sind. Denn ob die Abbruchblutung nach 21,28, 32 Tagen oder einige Wochen später einsetzt, ist egal, sagt die Hamburger Frauenärztin Anneliese Schwenkhagen. Die Pillenerfinder*innen haben in den sechziger Jahren die Einnahmezeit an den natürlichen Zyklus angepasst, medizinisch ist dies aber nicht zwingend nötig.

Medizinische Gründe für Dauereinnahme

Es gibt sogar medizinische Gründe für eine Langzeiteinnahme. Viele Frauenärzt*innen raten dies bei Endometriose, starken Regelschmerzen oder Migräne. Auch eine Dauereinnahme aus Lifestyle-Gründen hält die Hamburger Frauenärztin für problemlos. Allerdings sollte die Patientin vor der Langzeiteinnahme gründlich über Vor- und Nachteile der Pille aufgeklärt werden. Zudem gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse über mögliche Folgen einer dauerhaften Langzeiteinnahme.

Schlechte Idee: Pilleneinstieg mit Dauereinnahme

Die Pille nur im Sommer einzunehmen, um dann blutungsfrei zu sein, hält Frauenärztin Dorothee Struck für keine gute Idee. „Gerade zu Beginn der Einnahmezeit hormoneller Verhütungsmittel ist das Risiko für Thrombosen, Embolien und Schlaganfälle am höchsten“. Verstärkt wird die Thrombosegefahr noch dadurch, dass im Urlaub häufig langes und beengtes Sitzen angesagt ist, z.B. auf Flugreisen oder bei langen Autofahrten.

Zudem ist die Pille kein homöopathisches Arzneimittel. Durch ihren Einfluss auf den Hormonhaushalt hat sie neben der erhöhten Thrombosegefahr auch noch andere Risiken: Sie verändert die Libido, kann zu Gewichtszunahme, Depressionen und Blutdruckanstieg führen und das Risiko für Brustkrebs und suizidales Verhalten erhöhen.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Skumer/Shutterstock.com