Gesundheit heute
Die mediterrane Ernährung
Während die Empfehlungen zur vollwertigen Ernährung auf Basis wissenschaftlicher Annahmen über die Wirkung einzelner Nahrungsbestandteile entwickelt wurden, gingen die Befürworter der mediterranen Ernährung (Mittelmeerkost) einen ganz anderen Weg. Sie beobachteten in den 1950er-Jahren, dass die Bevölkerung von Kreta, die sich damals noch stark nach der traditionellen Ernährungsart des Mittelmeerraums richtete, im Vergleich mit anderen europäischen Ländern und den USA die längste Lebenserwartung und die geringste Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatte
Was ist die mediterrane Ernährung?
In den 16 Anrainerstaaten des Mittelmeers wird unterschiedlich gegessen, aber manche Gewohnheiten überschneiden sich stark und sind vor allem in der traditionellen Ernährung Griechenlands und Süditaliens zu finden:
- Täglicher Verzehr von Früchten, Gemüse, nicht geschältem Getreide und Milchprodukten
- Olivenöl als hauptsächliches Koch- und Speisefett
- Moderater Verzehr von Geflügelfleisch, Nüssen, Kartoffeln und Eiern
- Häufiger Verzehr von Fisch
- Seltener Verzehr von rotem Fleisch
- Täglicher moderater Genuss von Wein
- Die frische Zubereitung der Mahlzeiten und der Verzicht auf industriell vorgefertigte Nahrung.
Wie wirkt die mediterrane Ernährung?
Je genauer die Ernährungswissenschaftler die Inhaltsstoffe der mediterranen Ernährung untersuchten, desto plausibler erschien ihnen ihre gesundheitlich positive Wirkung:
- Der hohe Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren sowie der hohe Anteil an Omega-3-Fettsäuren verbessert das Blutfettprofil.
- Zudem schützen möglicherweise die vielen sekundären Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse die Gefäße, wie etwa das antioxidativ wirkende Vitamin E, Flavonoide und andere Phenole. Gerade das Olivenöl zeichnet sich durch einen sehr hohen Phenolgehalt aus.
- Der hohe Anteil an löslichen Faserstoffen wirkt positiv auf den Kohlenhydratstoffwechsel und sorgt für eine hohe Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin. Dies ist wichtig zur Verhinderung des metabolischen Syndroms.
Interessant an der mediterranen Ernährung ist der – mit bis zu 40 % – relativ hohe Fettanteil. Allerdings liegen die Fettsäuren in einem anderen Verhältnis vor als in der gängigen modernen Kost: Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren liegt bei 1,5:1 – und ist damit etwa zehnmal niedriger als in der modernen westlichen Ernährung.
Dass die mediterrane Ernährung sich in der Praxis bewährt, zeigen große Studien. So wurde bei Patienten mit metabolischem Syndrom das Risiko für eine Herzgefäßerkrankung durch Wechsel auf eine Mittelmeerkost um 35 % gesenkt
In Deutschland ist schon jedes siebte Kind zu dick.
Online-Tool berechnet Zuckerlimit
Kalorienbomben für Kinder erkennen
Mit Schoko-Zerealien, Zwischendurch-Snack, Fertigpizza und Fruchtsäften kommt über den Tag so einiges an Nährstoffen zusammen. Vor allem bei Kindern ist das empfohlene Tageslimit an Zucker oder Fett schnell überschritten. Ein Ernährungsrechner von Stiftung Warentest hilft Eltern bei der Berechnung.
Jedes zehnte Kind krankhaft übergewichtig
Deutsche Kinder und Jugendliche werden immer dicker. 15 Prozent von ihnen bringen laut Robert Koch-Institut zu viele Pfunde auf die Waage. In den letzten Jahren hat auch die Zahl der Kinder mit krankhaftem Übergewicht (Adipositas) sprunghaft zugenommen. 2022 gab es im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten unter den 6- bis 18-Jährigen fast 11 Prozent mehr adipöse Jungen und Mädchen.
Das liegt nicht nur an mangelnder Bewegung, sondern auch an der falschen Ernährung. Eine ganz zentrale Rolle spielt dabei die Zuckerzufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Energie aus freiem Zucker aufzunehmen. Dazu gehören nicht nur zugesetzter Zucker, sondern auch die Süße aus Honig, Fruchtsäften, Obst und Sirup.
Nährwerte allein reichen nicht
Auf verpackten Lebensmitteln ist die Angabe über die darin enthaltenen Nährwerte Pflicht. Fett, Eiweiß, Kalorien und Zucker werden pro 100 Gramm oder 100 Milliliter angegeben. Das vermag immerhin einen groben Überblick darüber geben, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittel ist. Welchen Anteil es im individuellen Fall am täglich empfohlenen Nährwertverbrauch hat, muss oft erst mühsam berechnet werden.
Online-Tool zeigt Zuckerlimit
Um das bei Kindern einfach feststellen zu können, hat Stiftung Warentest einen Ernährungsrechner entwickelt. In dieses Online-Tool gibt man das Alter des Kindes sowie Nährwerte und Portionsgröße des Lebensmittels ein und klickt auf „Berechnen“. Sofort zeigt das Ergebnis, wieviel Zucker das Kind mit dem Snack oder Quetschie aufnimmt, ob schon die Obergrenze für Süßes erreicht ist oder noch Spielraum für weiteren Schnuckelkram bleibt.
Für Fette, Eiweiß, Kalorien und Salz funktioniert das entsprechend. Auf diese Weise bekommen Eltern schnell einen Überblick darüber, was für den Organismus ihres Kindes angemessen und was zu viel ist.
Quelle. Stiftung Warentest