Gesundheit heute

Eltern und Kind: Geburt und Stillzeit

Geburt und Stillzeit

Das Glück und die Dankbarkeit, nach überstandener Geburt das neue Leben in Händen halten zu dürfen, seine Wärme und seinen Atem zu spüren, gehört zu den stärksten Gefühlen des Menschen überhaupt. Dementsprechend ist auch der Prozess des Gebärens etwas ganz Besonderes und eine mit nichts zu vergleichende Erfahrung für Mutter und Vater. Zugleich jedoch ist die Geburt die komplikationsreichste und gefährlichste Phase im Leben überhaupt. Deswegen wollen Hebammen und Geburtshelfer einerseits den natürlichen Geburtsverlauf so wenig wie möglich stören, auf der anderen Seite aber müssen sie Mutter und Kind kontinuierlich beobachten und rechtzeitig eingreifen, wenn es die Situation erfordert. Was diese dabei alles wissen und beachten müssen, und was man selbst tun kann, um die Geburt so positiv wie möglich zu erleben, erfahren Sie in diesem Kapitel.
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Stillen und Schmerzmittel

Selbstmedikation ohne Reue

Die Einnahme von verschreibungsfreien Schmerzmitteln (Analgetika) hat kaum Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Muttermilch. Die Apothekerkammer Niedersachsen rät Müttern, Arzneimittel nur überlegt einzusetzen.

Schmerzmittel kein Grund zum Abstillen

Die Muttermilch versorgt Babys in ihren ersten Lebensmonaten mit Nährstoffen und wichtigen Abwehrstoffen gegen Infektionskrankheiten. Gesunde Säuglinge benötigen in dieser Zeit keine zugefütterte Nahrung oder zusätzliche Flüssigkeit. Viele Mütter fragen sich jedoch, ob die Einnahme von frei verkäuflichen Schmerzmitteln schädlich für das Kind ist. Laut der Apothekerkammer Niedersachsen gehen zwar viele Medikamente in die Muttermilch über, die Wirkstoffkonzentration bleibt aber weit unter einer therapeutischen Dosis für das Baby. In aller Regel stellt die Selbstmedikation mit Analgetika keinen Grund dar abzustillen.

Analgetika bewusst einsetzen

Besonders in der ersten Zeit nach der Geburt leiden junge Mütter unter zu wenig Schlaf, Flüssigkeitsmangel und fehlender Bewegung an der frischen Luft. Viele dieser Faktoren, die Stress und Beschwerden auslösen, sind ohne den Griff zur Tablette behandelbar: Stillenden wird empfohlen, ausreichend zu trinken und mit dem Baby an der frischen Luft spazieren zu gehen. Wenn das Kind schläft, ist auch für die Mutter eine Ruhephase angesagt. Massagen mit ätherischen Ölen lindern Verspannungen.

Unter den verschreibungsfreien Schmerzmitteln sind die Wirkstoffe Ibuprofen und Paracetamol für Stillende besser geeignet als ASS. Präparate mit nur einem Wirkstoff sind Kombinationspräparaten vorzuziehen. Zu beachten ist, dass in Tees und pflanzlichen Zubereitungen die Wirkstoffmengen sehr schwanken können. Fragen zur Stillverträglichkeit lassen sich in der Apotheke vor Ort klären.

Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen

Weitere Informationen für Schwangere und Stillende zu Nebenwirkungen von Arzneimitteln und zur Behandlung häufiger Krankheiten vom Beratungszentrum der Charité Berlin.

Von: Simone Lang