Gesundheit heute

Aloe Vera

Aloe Vera
###IMG_CAPTION###
Copyright: ###IMG_COPYRIGHT###

Von außen sieht die Aloe aus wie ein unscheinbarer Kaktus. Doch im Inneren verbirgt sich ein wertvolles Gel, das seit vielen Jahren zur Hautpflege und Unterstützung bei der Wundheilung eingesetzt wird. Mittlerweile werden auch immer öfter Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe Vera verkauft. Sie sollen „von innen“ wirken und dadurch die körpereigene Abwehr stärken, den Körper entgiften oder die Verdauung unterstützen. Doch bei einigen Produkten ist Vorsicht bei der Einnahme geboten.

Inhaltsstoffe von Aloe Vera

Es gibt hunderte von Aloe-Arten, die sich in ihren Inhaltsstoffen stark unterscheiden. Für die meisten Produkte wird jedoch die bekannte Aloe vera eingesetzt. Manchmal ist sie auch als Aloe barbadensis auf der Zutatenliste zu finden. Weniger bekannt ist die Aloe arborescens. Sie wird häufig im Internet als Gel oder Saft verkauft.

Das Gel der Pflanzen besteht zum Großteil aus Wasser. Nur 2% sind Vitamine, Mineralstoffe, Zucker und sekundäre Pflanzenstoffe, wie Saponine oder Anthranoide. Seine schleimige Konsistenz bekommt das Gel von den enthaltenen Mucopolysacchariden.

Aloe-Vera-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

Bevor das Gel bei uns als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen ist, wird es getrocknet und in Kapseln verpackt oder zu Saft verarbeitet. Vielen Produkten werden Vitamine, Mineralstoffe, Aroma oder auch Zucker zugesetzt. Vor dem Kauf empfiehlt es sich also, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen.

Für wen sind Aloe-Vera-Produkte geeignet?

Ob Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe vera gesund sind und welche Wirkungen sie auf den Körper haben, ist bisher noch nicht genau untersucht. Forscher*innen vermuten jedoch, dass in den Blättern der Wüstenpflanze großes Potenzial steckt: Einige Studien deuten zum Beispiel darauf hin, dass Aloe vera vor Diabetes oder Leberschäden schützt. Da aussagekräftige Studien aber noch fehlen, ist es verboten, mit gesundheitsbezogenen Aussagen auf Aloe-Produkten zu werben. Findet sich doch ein Gesundheitsversprechen auf der Verpackung, bezieht sich das meist auf die zugesetzten Vitamine oder Mineralstoffe.

Wer trotzdem Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe einnehmen möchte, kauft die Produkte am besten nur von vertrauenswürdigen Händlern wie Apotheken. Der Grund: Bei falscher Verarbeitung enthält der Pflanzenextrakt hohe Mengen an krebserregenden Stoffen, den Anthranoiden. Sie stecken vor allem in der Schale der grünen Blätter. Nur wenn die Blätter vorher sorgfältig geschält und gereinigt werden, ist das fertige Gel zum Verzehr geeignet. Produkte, die mit Extrakten aus ganzen Blättern werben, sollten deshalb lieber gemieden werden. Gleiches gilt für Aloe-Präparate, die die Darmtätigkeit anregen und abführend wirken sollen – sie enthalten besonders hohe Mengen der krebserzeugenden Moleküle.

Aloe-Extrakte mit hohem Anthranoid-Gehalt wirken stark abführend. Deshalb werden Sie als Arzneimittel bei Verstopfung verkauft. Wegen des möglichen Krebsrisikos empfiehlt es sich aber, diese Arzneimittel nicht länger als 2 Wochen und nach Rücksprache mit der Ärzt*in oder Apotheker*in einzunehmen.

Nebenwirkungen von Aloe-Vera-Produkten

Enthält das Nahrungsergänzungsmittel hohe Mengen an Anthranoiden, droht nach der Einnahme Durchfall oder Bauchweh.

In seltenen Fällen wurden allergische Reaktionen auf Inhaltsstoffe der Aloe oder Zusatzstoffe des Produktes beobachtet. Wer empfindlich ist, wirft vor dem Kauf besser einen Blick auf die Zutatenliste.

Quellen: Verbraucherzentrale; Bundesinstitut für Risikobewertung; Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart; Kumar et al. 2019; Deutsche Apothekerzeitung

Von: Sandra Göbel, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
Zurück
Nahrungsergänzung im Blick: Basenpulver

Die im Pulver enthaltenen Basen sollen überschüssige Säuren im Körper neutralisieren.

Nahrungsergänzung im Blick: Basenpulver

Sinn oder Unsinn?

Sauer macht lustig? Tatsächlich befürchten viele Menschen, durch eine  Übersäuerung  Krankheiten wie Osteoporose, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu provozieren. Doch was ist dran an der Theorie und bringen Basenpulver den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht?

Industrielle Nahrung liefert viele Säuren

Säuren und Basen entstehen im Körper durch viele verschiedene Stoffwechselprozesse. Auch die Ernährung beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt im Körper, denn die Inhaltsstoffe der Lebensmittel werden zu Säuren oder Basen abgebaut. Wie viele Säuren oder Basen entstehen, unterscheidet sich allerdings von Lebensmittel zu Lebensmittel.
Bei kohlenhydrathaltigen oder proteinreichen Lebensmitteln wie Nudeln, Weißbrot oder auch Fleisch und Fisch fallen zum Beispiel viele Säuren an und nur wenige Basen. Das ist normalerweise kein Problem, denn der Körper verfügt über ausgeklügelte Regulationsmechanismen um die Säuren wieder aus dem Körper zu entfernen.

Versteckte Übersäuerung

Trotzdem wird vermutet, dass eine Ernährung mit viel Fleisch und Weißmehl zu einer versteckten Übersäuerung führt. Das Problem ist jedoch, dass sie nicht im Blut messbar ist. Hält die versteckte Übersäuerung über Jahre an, soll sie viele Krankheiten fördern. Abhilfe versprechen eine basenreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse und Nahrungsergänzungsmittel mit Basen.


Eindeutige Belege fehlen

Doch auch wenn es logisch klingt: Eindeutig belegt ist die Theorie der versteckten Übersäuerung nicht. Viele Studien fanden jedoch Hinweise auf den Zusammenhang zwischen einer sauren Ernährung und Osteoporose, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkten oder Bluthochdruck. Ob Basenpulver jedoch eine saure Ernährung “neutralisieren” und die Folgen verhindern kann, bleibt unklar. Der Grund: Welcher Wirkstoff in welcher Dosierung eingenommen werden muss, ist bisher kaum in Studien untersucht.

Bis Wissenschaftler*innen die versteckte Übersäuerung und ihre Behandlung näher erforscht haben, brauchen Verbraucher*innen noch Geduld. Bis dahin gilt aber weiterhin: Wer sich ausgewogen ernährt mit viel Obst und Gemüse und wenig tierischen Produkten, braucht sich um eine Übersäuerung keine Gedanken machen.

Quellen: Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, utb, 2019; Siener 2011; Leitlinie Harnsteine; Carnauba et al. 2018; Öko-Test; Remer 2018

Von: Marie Schläfer; Bild: fizkes/Shutterstock.com